68,53% haben Möchtegern-Kanzler KURZ sicher NICHT GEWÄHLT!

Ich verstehe den - teilweise auch in einigen Medien - herrschenden Hype um Sebastian Kurz nicht, wo man ihn bereits fix als Bundeskanzler sieht. Tatsache ist, dass Kurz mit seiner türkisen Liste der ÖVP seit langem wieder einmal einen Wahlsieg bescherte: Er bekam 31,47% der abgegebenen gültigen Stimmen bei der Nationalratswahl am 15.10.2017 – nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Jedes Ding hat ja bekanntlich "zwei Seiten" und auf das aktuelle Wahlergebnis umgelegt, bedeutet dies auch:

1) 68,53% der aktiven Wähler (sie gaben eine Stimme ab) haben die "Liste Sebastian Kurz - die neue Volkspartei" mit der Kurz-Bezeichnung "ÖVP" nicht gewählt. Das sind immerhin mehr als zwei Drittel!

2) Wenn man jetzt auch noch die Nichtwähler berücksichtigt, dann haben weitere fast 1,3 Millionen Österreicherinnen und Österreicher die "Liste Kurz" nicht gewählt.

Nur am Rande sei erwähnt, dass die Wahlprognosen der "ÖVP mit türkisem Anstrich" einen Sieg im Bereich zwischen 33 und 35% vorhersagten. Auch Sebastian Kurz hätte sich sicher mehr als die erreichten 31,47% gewünscht.

In diesem Zusammenhang darf ich an seine Aussage "Wir brauchen klare Verhältnisse!" erinnern. Auch dieses Ansage ist - wie vieles bei Kurz - von jemandem abgeschaut bzw. kopiert: Ex-NÖ-Landesfürst Erwin Pröll hat mit dem "Klare Verhältnisse"-Spruch zwei Landtagswahlen erfolgreich geschlagen und zwar jeweils mit dem Erringen einer absoluten Mehrheit. 2008 waren es 54,39% und 2013 waren es 50,79%. Im Vergleich dazu sind die 31,47% für Kurz bei der Nationalratswahl 2017 äußerst wenig.

Wie dem auch sei: Bundespräsident Van der Bellen hat dem Vertreter der stimmenstärksten Partei - so wie es sich gehört - den Auftrag zur Bildung einer Regierung gegeben. Damit ist Sebastian Kurz seinem Ziel, Bundeskanzler zu werden, einen Schritt näher gekommen - aber auch nicht mehr!

Wenn sich SPÖ und FPÖ irgendwie einigen sollten, dann hat diese Rot-Blaue Koalition ein Fundament von immerhin 52,83% der Stimmen - und Kurz ist aus dem Rennen. Kern dürfte (wenn es die SPÖ weiter für gut hält) Bundeskanzler bleiben und seine Partei darf weiter mitregieren.

Ich weiß schon, dass von vielen "Schwarz-Blau" als fix angesehen wird. Ich gehöre nicht dazu, denn: HC Strache und sein Team wären sehr, sehr schlecht beraten, wenn sie sich Sebastian Kurz "an den Hals werfen". Der Begründung ist ganz einfach: Warum sollte sich die FPÖ einen stärkeren Partner aussuchen, wenn es die Möglichkeit gibt, auch einen gleich starken auszuwählen?

https://www.youtube.com/watch?v=5N9DHnGP5fw&t=1156s

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