Als Vertreter der bei der Nationalratswahl 2017 zur stimmenstärksten gekürten Partei, pardon "Liste", hat Sebastian Kurz auch das "Recht" als Erster mit Hilfe einer Stärke-Schwäche-Liste "durchleuchtet" zu werden.
Die nachfolgende Plus-Minus-Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im Gegenteil:
Ich lade die f+f-community ein, diese beiden Listen zu ergänzen und zu erweitern!
1) Die STÄRKEN von SEBASTIAN KURZ:
*) Kurz ist ein "Feschist", weil er einfach fesch ist!
(Hinweis: das Copyright des Begriffes "Neofeschist" liegt beim "Falter"-Chefredakteur Armin Thurnher.)
Als "Traum-Schwiegersohn-Typ" lässt Kurz viele Frauenherzen höher schlagen, was ihm bei der Wahl vom 15.10.2017 sicher - ohne weitere nähere inhaltliche Prüfung - viele Stimmen eingebracht hat.
*) Er ist ein guter Rhetoriker!
(Hinweis: Das kann er wohl nicht alles an einem Nachmittag in einem Seminar bei Matthias Strolz gelernt haben).
Mit schönen Worten kann er viel reden ohne etwas zu sagen. Er kann auch viel versprechen ohne etwas halten zu müssen.
*) Er ist ein Meister der Selbstinszenierung!
Er hat es geschafft, nicht nur von seinen Hard-Core-Fans als "Messias" gesehen zu werden, "der übers Wasser gehen kann"
*) Er ist sehr zielorientiert!
Seine politische Karriere verläuft - zumindest bis jetzt - bilderbuchhaft. Seine ÖVP-internen Umsturzpläne wurden viele Monate vor dem "Putsch", der nach außen hin keiner war, akribisch vorbereitet. Er hatte dabei auch das Glück, dass - knapp vor der von ihm erreichten Unterwerfung der ÖVP - der mächtige NÖ-Landesfürst Erwin Pröll von der politischen Bühne (mehr oder wenig freiwillig) abgetreten ist. Solange Pröll noch im "Sattel der Macht" saß, war auch nur jeder Gedanke nach Machtergreifung in der ÖVP sinnlos.
*) Er ist ein Meister des Kopierens von guten Ideen und Nachsprechens von guten Aussagen.
Beispiele dafür gibt es wie "Sand am Meer". Stellvertretend für alle greife ich zwei heraus:
1) das ÖVP-Programm ist in weiten Teilen mit dem FPÖ-Programm praktisch ident.
2) Kurz ging mit der Pröll-Aussage "Wir wollen klare Verhältnisse" in die Nationalratswahl 2017 - war aber bei weitem nicht so erfolgreich wie sein Vorbild (Pröll erreichte absolute Mehrheiten bei den beiden letzten NÖ-Landtagswahlen: 2008 waren es 54,39% und 2013 waren es 50,79%. Im Vergleich dazu sind die 31,47% von Kurz jetzt armselig wenig)
*) Er ist ein Meister im "Vergessen machen"!
Kurz ist es gelungen, sich als "soeben vom Himmel gefallener Messias" zu positionieren, obwohl er seit sieben Jahren in der Regierung mitwirkte und sowohl im Bereich Integration als auch in der Außenpolitik wahrlich "keine Bäume ausriss" (Stichwörter: bereits bestehende Parallelgesellschaften und fehlende Rückführungabkommen)
2) Die SCHWÄCHEN von SEBASTIAN KURZ:
*) Er ist in keinem Fachgebiet wirklich kompetent!
Er hat das Allgemeinwissen eines Maturanten und ein nicht vollendetes Studium der Rechtswissenschaften aufzuweisen.
Dass er vom wichtigen Bereich "Wirtschaft" wenig Ahnung hat, bewies er im Wahlkampf mehrmals, wie zum Beispiel in einer TV-Konfrontation bei der auch Peter Pilz dabei war. Pilz formulierte in diesem Zusammenhang auch sehr treffend: "Das stimmt ja alles nicht, was sie da sagen. Kein Wunder: Ich habe Volkswirtschaft studiert, sie hingegen nur ÖVP!"
*) Er ist ein "Politiker aus der Retorte" und hat einfach zu wenig Lebenserfahrung!
Er durchlief lediglich die harte "Intriganten"-Schule der ÖVP und war nie in der wirklichen Arbeitswelt. Ein 31-Jähriger mit dieser "vita" ist als Bundeskanzler ist für mich undenkbar. Ich denke, es wäre besser für die Republik, er beendet vorerst sein Jus-Studium, studiert eventuell noch Wirtschaft dazu, sammelt auch außerhalb der Politik etwas Berufserfahrung - und meldet sich dann in vier oder acht Jahren wieder beim Wähler.