Satte 31 Jahre waren sie im Nationalrat. Jetzt sind sie es nicht mehr. Wie konnte das nur geschehen?
Verursacher waren kurioserweise zwei "Dinge": Der Klimawandel und ein Pilz!
1) Zum Klimawandel:
Die Grünen haben recht. Es gibt ihn also doch, den Klimawandel. Allerdings auch einen, der nicht durch die Erderwärmung samt Ozonloch entstanden ist, sondern jenen, den der Souverän des Staates - der Wähler (dieser Begriff umschließt für mich auch die Wählerinnen!) - herbeigeführt hat.
Konkret meine ich damit, dass die Österreicher offensichtlich nicht mehr wollten, dass die Grünen im Parlament weiter das Klima vergiften: Sie predigten zwar immer die Toleranz für alles Mögliche und Unmögliche, waren aber auch immer sehr intolerant gegenüber jenen, die nicht ihrer Meinung waren.
Im speziellen entwickelten sie gegenüber der FPÖ eine pathologische Hasszerfressenheit. Gerade in letzter Zeit war der Hass auf die FPÖ eigentlich Hauptpunkt des grünen Programmes.
Als HC Strache bei einer TV-Konfrontation vor ein paar Wochen Ulrike Lunacek genau diese Hasszerfressenheit vor Augen hielt, reagierte die Grüne sehr erbost mit einer Klagsdrohung vor laufender Kamera...
Irgendjemand hat kürzlich den Rauswurf der Grünen aus dem Parlament so kommentiert: "Das ist ein Sieg der Demokratie! Die Grünen waren nämlich echte Klimavergifter!" Und das haben offensichtlich auch viele andere Österreicher (und -innen) so gesehen.
2) Zum Pilz:
Grüne sind fast durchwegs von sich überzeugt, dass sie besonders "gut" sind. Daraus hat sich ja auch der Begriff "Gutmensch" entwickelt.
Aber Grüne - wie zum Beispiel Peter Pilz - sind offensichtlich auch nur Menschen, wie Du und Ich. Mit Verletzlichkeiten, wie zum Beispiel gekränkter Eitelkeit.
Da ist es dann auch kein Wunder, wenn die Reaktion auf eine Degradierung vom erhofften vierten Listenplatz auf den sechsten Listenplatz, zur Spaltung der Grünen führt.
Man kann es drehen und wenden wie man will: Peter Pilz wird nach wie vor als Grüner gesehen.
Ich glaube zwar eher, dass er (zumindest in seiner Jugend) ein Marxist war. Er war aber schlau genug, nicht für die KPÖ zu kandidieren. Denn dann wäre er nie im Nationalrat gelandet.
Wie dem auch sei: Peter Pilz war zumindest 24 Jahre lang ein Grüner - bis zur Gründung seiner eigenen "Bewegung".
Dass Dankbarkeit keine politische Kategorie ist, beweist auch Peter Pilz. Ohne seine grüne Vergangenheit, hätten er niemals die Stimmen von mehr als vier Prozent bekommen. Dass darunter sehr viele Wähler waren, die in Pilz den "besseren Grünen" sahen, ist wohl unbestritten.
Außerdem ist am Erfolg der Liste Pilz auch die ehemalige SPÖ-Abgeordnete Daniela Holzinger-Vogtenhuber mit ihrer oberösterreichischen Hausmacht maßgeblich beteilgt:
Noch als Daniela Holzinger hatte sie vor zwei Jahren bei der Abstimmung zur Frage "Hypo-Untersuchungsausschuss: Ja oder nein?" den Mut, für ihre Überzeugung und gegen die vom SPÖ-Klubchef Andreas Schieder vorgegebene Parteilinie zu stimmen. Von ihren roten Partei-FreundInnen wurde sie ab diesem Zeitpunkt geächtet.
Zusammenfassung:
Die Grünen sind nicht mehr im Nationalrat - und nicht nur ich weine ihnen keine Träne nach. Spalt-Pilz sei Dank!
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