Dieser Wahlkampf war schmutzig und entlarvend. Ein moralischer Tiefpunkt der politischen Kultur.
Noch-Bundeskanzler Kern ist zu 100 Prozent für die "Schlammschlacht" verantwortlich, denn er hat den weltweit bekannten "Dirty Campaigning"-Spezialisten Tal Silberstein engagiert.
Entlarvend für Kern ist auch die Tatsache, dass er die kritische Berichterstattung der Zeitung "Österreich" mit einer Inseratensperre quittierte - frei nach dem Motto "die Journalisten haben gefälligst nur das zu schreiben, was mir gefällt!"
Dass Kern weder ein guter Manager noch ein glaubhafter Vertreter der Arbeiterklasse ist, sind dann nur mehr weitere Mosaiksteine, die der SPÖ am 15.10.2017 das schlechteste Ergebnis aller Zeiten garantieren werden. Der Rücktritt von Kern ist dann die logische erste Konsequenz.
Möchtegern-Bundeskanzler Kurz hat sich selbst entlarvt: Vor laufender TV-Kamera wurde er mehrmals der Unwahrheit überführt:
1) Bei der Frage "Kennen Sie Tal Silberstein persönlich?" begann der sonst gute Rhetoriker zu stammeln und herum zu lavieren.
2) Auch die Frage "Wurden Teile des Wahlkampfkonzeptes von Mitarbeitern im Außenministerium" geschrieben, brachten ihn deutlich sichtbar in Bedrängnis und in eine rhetorische Notlage.
Auch die von vielen Medien gestellte Frage "Hat die ÖVP dem Berater Peter Puller 100.000 Euro für einen Seitenwechsel geboten?" wurde von Kurz nicht wirklich schlüssig beantwortet.
Und seiner Inszenierung "als soeben vom Himmel gefallener Messias" muss man Kurz schon seine Vergangenheit in Erinnerung rufen, wo er sieben Jahre lang weder in Sachen Integration noch in der Außenpolitik "Bäume ausgerissen hat" (Stichworte: Parallelgesellschaften und Rückführungsübereinkommen).
Kurz zusammengefasst: Wenn Politik wieder ehrlich sein soll und die nötigen Reformen auch endlich einmal angegangen werden sollen, dann darf auch Kurz der neuen Regierung nicht angehören!
Falls die Umfragen einigermaßen stimmen, könnte das Wahlergebnis so ausschauen: 32% ÖVP, 28% FPÖ und 23 SPÖ.
Und dann sollte es - als relativ beste Variante der Zusammenarbeit - eine blau/rote Koalition mit HC Strache und HP Doskozil geben!
Sollten FPÖ und SPÖ nicht deutlich über 50 Prozent der Parlamentssitze erreichen, könnte man ja auch noch die NEOS mit Matthias Strolz als Juniorpartner dazunehmen....