Udo Landbauer wurde am 12. April 1986 in Neunkirchen geboren. Von 2010 bis 2013 war er Stadtrat in Wiener Neustadt. Seit 2013 ist er Landtagsabgeordneter im NÖ Landtag und seit 23.10.2017 ist er Frontman und FPÖ-Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl am 28. Jänner 2018.
Bei der Sitzung des NÖ Landtages am 16.11.2017 war ich live in St. Pölten dabei - und es gab gleich am Anfang eine sehr interessante Aktuelle Stunde. Sie wurde von der FPÖ (sie ist mit 4 Abgeordneten im Landtag vertreten) beantragt mit dem Titel "Niederösterreich holt sich sein Land zurück".
Der Reihe nach erklärten die vier FPÖ-Mandatare, warum dieser Titel für sie Berechtigung hat.
Klubobmann Gottfried Waldhäusl sprach von "Macht macht besessen", von "20 Jahre Besatzung durch die mit absoluter Mehrheit regierende ÖVP", ortete Defizite im Bereich Demokratie und prangerte Ungerechtigkeit bei den Förderungen im Bereich Wohnen an.
Erich Königsberger nannte in diesem Zusammenhang den Bereich Sicherheit inklusive sozialer Sicherheit, die Arbeitsmarktsituation, den Bildungsbereich und die Pflegebedürftigen. Königsberger sprach auch die "über 300 Millionen Euro an, die in die Bereiche Flüchtlingswesen, Asyl und Integration flossen".
Martin Huber kritisierte die "Showpolitik der ÖVP in den letzten Jahren". Er verwies auf Projekte, die vom Landtag und der Bevölkerung sehr kritisch gesehen und trotzdem von der absoluten Mehrheit der ÖVP durchgezogen wurden. Huber erinnerte auch daran, "was bei der Spekulation mit Wohnbaugeldern und der Hypo NÖ alles niedergedrückt wurde".
Last not least kam Udo Landbauer zum Rednerpult. Es war seine erste Rede im Landtag nach seiner Kür zum Spitzenkandidaten am 23.10.2017. Und sie war beeindruckend. Lässig, sportlich und doch elegant gekleidet, präsentierte er - natürlich vor allem in Richtung ÖVP - seine Sicht der Dinge:
"Es gibt viele Missstände in diesem Land, die von der Bevölkerung aufgezeigt werden, weil sie sie am eigenen Leib spüren müssen.
Das Vorliegen von Missständen bedeutet aber nicht, dass alles in Niederösterreich schlecht ist.
Das bedeutet aber auch nicht, dass sie sich (Anmerkung: gemeint ist die ÖVP) das Recht herausnehmen können, zu behaupten, dass es hier keine Fehler gibt und dass sie die Missstände, die sie verursacht haben, einfach ignorieren und den anderen Parteien das Recht nehmen wollen, diese Missstände in aller Deutlichkeit aufzuzeigen!"
Udo Landbauer sprach dann auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner auf ihre Rede vom Nationalfeiertag (26.10.) direkt an, in der die NÖ Landeshauptfrau aufforderte, "nicht aus falsch verstandener Toleranz Gebräuche und Traditionen aufzugeben".
Unmissverständlich sagte er in klaren und leicht nachvollziehbaren Worten und auf die politische Vergangenheit der Landeshauptfrau anspielend:
"Wer war es denn, der unsere Bräuche und Traditionen durch einen schrankenlose Massenzuwanderung erst in Gefahr gebracht hat und der mit falsch verstandener Toleranz die Traditionen und Gebräuche in Wahrheit sukzessive abgeschafft hat? Es war die damalige Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, die die Massenzuwanderung mit offenen Armen begrüßt hat. Und die Folgen dieser Politik, die spüren wir jetzt nicht zuletzt in den Bildungseinrichtungen, wo das Weitergeben der Bräuche und Tradition am Wichtigsten wäre - und genau dort sieht man, dass die Bräuche und Traditionen Schritt für Schritt abgebaut werden.
Wir sehen es an der Diskussion um das Kreuz im Klassenzimmer, wir sehen es an der Diskussion um die Frage "Schweinefleisch - ja oder nein?" und vor allem sehen wir es bei der Frage "Türkisch-Unterricht und Islam-Unterricht in Kindergärten - ja oder nein?"
Das können sie nicht leugnen, weil es einfach so ist - und weil sie es festgeschrieben haben im Bildungsplan, dass im Kindergarten türkisch unterrichtet werden muss und dass Bräuche und Traditionen anderer Kulturen einfließen müssen im Alltag der Kindergarten-Kinder! Das können sie nicht leugnen!
Hier kann ich ihnen nur wirklich raten, zurück zur Vernunft zu kommen! - und nicht so zu tun, als wären sie schon immer der Wächter unserer Gebräuche und Traditionen!"
Udo Landbauer spricht mit einfachen Worten und klaren Formulierungen die Sorgen und Ängste von sehr großen Teilen der Bevölkerung an - ganz im Gegensatz zu vielen anderen Politiker, die diese Dinge kleinreden und schönfärben!
Bei ihm wirkt nichts gekünstelt oder aufgesetzt. Er spricht schlicht und einfach "Klartext".
Und soviel "Klartext" - ohne auch nur den geringsten Anflug von Hetze - habe ich von einem Politiker noch nie gehört