Günther STERLIKE ist 46 Jahre alt und erfolgreicher ÖBB-Immobilienmanager.
Mit 18 Jahren hatte er 67 kg. Und mit der Zeit bekam er dann - wie das halt oft so bei vielen Männern ist - einen "Wohlstandsbauch", um es dezent zu formulieren. Er machte kaum Bewegung und rauchte nicht gerade wenig.
Die Gesundheit war ihm aber doch irgendwo wichtig, denn - zum Unterschied von vielen anderen Männern - ging er regelmäßig zur Gesundheitsvorsorgeuntersuchung bei seinem Hausarzt. Und der sagte dem inzwischen deutlich übergewichtig Gewordenen ebenso regelmäßig: "Höre mit dem Rauchen auf, ernähre dich gesund und mach' mehr Bewegung!"
Günther Sterlike: "Zumindest die Sache mit dem Rauchen fiel dann bei mir auf fruchtbaren Boden. Und 1996 hörte ich als 35-Jähriger mit dem Rauchen auf.
Aber dann begann erst das ganze Schlamassel: Ich nahm noch mehr zu und noch mehr zu..."
Als sein Körpergewicht die "Schallmauer von 100 kg" durchbrach, hatte er ein "Schlüssel-Erlebnis". Sterlike erinnert sich: "Als die Waage 100,9 kg anzeigte, war ich schockiert und ich sagte mir: So darf das nicht mehr weitergehen!"
Gesagt, getan: "Ich machte mich im Internet schlau, wie man sich gesund ernährt. Und ich kam relativ schnell zum Schluss: Ich lasse das Klumpert weg!"
Was "Klumpert" ist erklärt Günther Sterlike so: "Zu viel Alkohol, Zucker, schlechte Kohlenhydrate und Weißmehl-Produkte und die Transfette ersetzte ich durch hochwertige Öle. So einfach ist das!"
Der ÖBB-Manager krempelte seine Ernährung auf dieser Basis um und stellte das Ganze unter den Leitspruch: "Ich will dabei aber kein Hungergefühl haben!"
Ab sofort standen daher fünf "g'scheite" Mahlzeiten pro Tag auf seinem Programm: Frühstück, Mittagessen und Abendessen plus je eine Zwischenmahlzeit mit Obst und etwas Nüssen am Vormittag und am Nachmittag.
Sterlike: "Die wichtigsten Bestandteile der Hauptmahlzeiten waren Vollkornweckerln (statt Weißbrot) und Vollkornnudeln. Ich aß selbstverständlich auch immer wieder Fleisch, aber eben keine fetten Sachen. Das Ganze ist sehr simpel!"
SPORT - als durchaus sinnvolle Ergänzung zu seinen Abnehmbemühungen - stand übrigens nie auf seinem Plan! Trotzdem stellte sich der Erfolg relativ rasch ein: "Drei Monate später hatte ich 7 bis 8 kg abgenommen! Das und die Tatsache, dass meine Blut- und Cholesterinwerte auf einmal besser waren, motivierte mich, weiter zu tun und ich war mir sicher: Das hat Sinn!"
Und dann wendete Günther Sterlike noch einen "Trick" an: "Ich erzählte fast allen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, dass ich abnehmen will. Und damit setzte ich mich selber unter Druck, denn es wäre mir peinlich gewesen, wenn ich das relativ bald wieder abgebrochen hätte!"
Sterlike glaubt, dass seine Art und Weise der Gewichtsabnahme nicht von jedem einfach so übernommen kann, denn "Jeder muss die Ernährungsform finden, die für ihn passt. Ich möchte aber auch jenen Mut machen, die glauben, Abnehmen ist äußerst unangenehm oder ist zwangsläufig mit dem Kauf von bestimmten Produkten der Abnehm-Industrie verbunden!"
Für den ÖBB-Manager war auch immer klar: "Ich möchte keine Crash-Diät oder eine ganz bestimmte und meist sehr einschränkende Diät machen. Ich möchte bei meinem Abnehm-Plan möglichst auch viel von dem essen, was mir schmeckt!"
Und dieser Plan ging voll auf: Neun Monate nach Beginn wog Sterlike nur mehr 67 kg. Er hatte sein Ziel erreicht, obwohl er kein "zahlenmäßiges Ziel" (ein bestimmtes Körpergewicht) vorher für sich definiert hatte.
Auf die Frage "Wie hast Du gewusst, dass Du dein Ziel erreicht hast?" gab Sterlike eine ganz einfache, aber doch etwas verblüffende Antwort: "Mein Körper hat selbst gewusst, wann das Ziel für ihn erreicht ist. Und ab dem Moment habe ich - bei gleich bleibenden Ernährungsgewohnheiten - nichts mehr abgenommen!"
Das "Wohlfühlgewicht" hat sich de facto selbst bestimmt. Und dass sich Sterlike mit seinen 67 kg wohl fühlte, war überhaupt keine Frage: "Ich war auf einmal voller Energie und hatte damit auch generell mehr Spaß im Leben. Und als ich überlegte, was ich mit meiner vielen Energie tun könnte, kam ich aufs Laufen!"
Sterlike begann mit ganz kleinen Abschnitten, dann waren es bald ein paar hundert Meter und 2012 hatte er ein besonderes Erfolgserlebnis: "Ich lief zum ersten Mal eine Stunde lang durch!"
2015 startete er bei seinem ersten Rennen, beim Benefizlauf in Ferschnitz über 5,5 km. Im Rahmen des "Eisenstraßen-Cups" mit 10 Rennen zwischen 5 und 10 km rannte er beim Kematner Marktlauf einen 4:02-Schnitt (4:02 Minuten pro km). Und beim Waidhofner Stadtlauf knallte er am 20.4.2017 sogar einen 3:51er-Schnitt auf den Asphalt - wobei es nicht unerwähnt bleiben darf, dass Sterlike nur elf Tage davor beim Halbmarathon in Linz beachtliche 1:28:31 erreichte.
Günther Sterlike sieht seine sportlichen Erfolge sehr entspannt: "Die erreichten Zeiten sind mir nicht wichtig. Für mich ist es bereits ein Erfolg, dass ich überhaupt laufen kann! Denn vor ein paar Jahren Jahren wog ich ja noch 101 kg...."