Eigentlich dachte ich, alle Menschen seien vor dem Gesetz gleich. Zwei Diskussionen zeigen aktuell, dass dies scheinbar nicht so ist. Zum einen gibt es Stimmen, die die Einbürgerung trotz Mehrehe möglich machen wollen. Zur Erinnerung: Polygamie ist normalerweise strafbar. Was für ein patriarchales Frauenbild der Mehrehe nach der Scharia zugrunde liegt, muss ich hoffentlich nicht weiter ausführen. Ich möchte nicht wissen, was es in diesem Land für einen Aufschrei gäbe, wenn Polygamie auf einmal für jene, die schon länger hier leben, legalisiert werden würde. Vor allem Feministinnen und Linke würden zu Recht auf die Barrikaden gehen. Für die Einbürgerung scheint das aber für einige kein Problem zu sein.
Zum Anderen meldete diese Woche die Berliner Zeitung, dass sich Islamisten um islamistische Gefährder kümmern sollen: „Um die Gefahr islamistischen Terrors zu bekämpfen prüft der Berliner Senat einen ungewöhnlichen Weg. So könnte es passieren, dass sich demnächst um die Rückkehrer aus Kampfgebieten wie Syrien und dem Irak nicht nur deutsche Sozialarbeiter kümmern. Der Senat überlegt, ob er Vereine, die den radikalen Muslimbrüdern nahe stehen, in die spätere Betreuung einbindet.“ Das wäre in etwa so, als würde sich auf einmal die NPD mit staatlichem Segen um die Deradikalisierung von Neonazis bzw. NSU-Terroristen kümmern. Was gäbe es auch in diesem Fall zu Recht für einen Aufschrei - gerade von linker Seite.
Ich komme mir bei solchen Meldungen vor, als würde ich gerade den Postillon oder ein anderes Satire-Magazin lesen, und verstehe nicht, warum es nicht einen lagerübergreifenden ohrenbetäubenden Aufschrei gibt. Das Messen mit zweierlei Maß ist in jedem Fall mehr als offensichtlich.
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