Am Samstagmorgen wurde in Ahaus die 22-jährige Scoopika mit mehreren Messerstichen auf offener Straße ermordet. Tatverdächtig ist ein 27-jähriger Asylbewerber aus Nigeria.
Doch es wird kaum über den Fall berichtet, obwohl der Täter immer noch flüchtig und damit eine Gefahr ist. Wo sind die Fahndungsfotos? Wo ist die Täterbeschreibung? Überdies hätte der Tatverdächtige vermutlich gar nicht in Deutschland sein dürfen, da die allermeisten Asylanträge aus Nigeria abgelehnt werden.
Stattdessen wird lieber über Lena berichtet, die mit Nacktfotos erpresst wird, oder über Olivia Jones bei der Bundesversammlung. Diese Themen haben auch ihre Berechtigung, ohne Frage. Dass ein Mord an einer jungen Frau jedoch bundesweit so wenig Beachtung findet, ist traurig.
Ich stelle jetzt einfach mal die steile These auf, dass ein Mord an einem Asylbewerber ungleich mehr mediale Beachtung erfahren hätte. Auch andere Dinge wurden ungleich stärker medial aufgeblasen. So war z.B. schon bundesweit in den Schlagzeilen, dass eine Schülerin in Berlin angeblich aufgrund ihres Kopftuchs aus einem Bus geschmissen wurde, was letztlich übrigens gar nicht an ihrem Kopftuch lag, sondern an dem Döner, den sie im Bus essen wollte. Und jetzt wird ein Schuh draus. Jeder Mord ist gleich schlimm, jeder Mensch gleich viel wert, jeder Mörder ist gleichermaßen zu verurteilen. Doch für die Berichterstattung scheint es sehr wohl entscheidend zu sein, woher ein Opfer kommt bzw. aus welchem Kreis der Täter kommt. Oder haben wir uns als Gesellschaft schon an solche Fälle gewöhnt? Das wäre mindestens genauso schlimm.
Ich bin der Meinung, dass man über den Mord an Scoopika, deren Eltern übrigens aus Sri Lanka kamen und die sich hier bestens integriert hat, mehr hätte berichten sollen - auch weil der Mord vermutlich auf politische Fehlentscheidungen wie unkontrollierte Einwanderung und zu lange Asylverfahren zurückzuführen ist und sich viele Frauen in diesem Land schon lange nicht mehr sicher fühlen.
Werden Dinge von der medialen Öffentlichkeit heruntergespielt oder wie in anderen Fällen sogar verschwiegen, sinkt das Vertrauen der Bevölkerung erst recht. Deshalb hätte man über den Mord anders und vor allem mehr berichten sollen. Ich will in keinem Land leben, in dem der Mord an einer jungen Frau irgendwann so alltäglich ist, dass er kaum eine Nachricht mehr wert ist.