Es sind diese Dinge, die viele nicht offen ansprechen: öffentlich schon gar nicht, höchstens bei einer Zigarette oder einem Kaffee und auch dann nur unter ganz wenigen Augen. Da hört man dann von Frauen, die sich nicht mehr trauen, sich im Park zu sonnen oder abends zu joggen. In den Schulen wird das Wort "haram" (arabisch für verboten) mittlerweile jungen Frauen und Mädchen entgegen geworfen, die sich sommerlich kleiden oder einen Freund haben.
Es scheint sich eine neue Form der Misogynie und Prüderie in unserer Gesellschaft auszubreiten.
Ich kann einfach meinen Mund nicht halten, wenn Tausende Frauen mitten in Deutschland beschnitten oder zwangsverheiratet werden. Ich kann einfach nicht still sein, wenn Frauen als Freiwild angesehen werden, wenn sie selbstbestimmt leben, einen deutschen Freund haben oder im Bikini ins Freibad gehen. Während in den öffentlich-rechtlichen Medien peinlich genau gegendert wird, werden all diese Themen immer noch weitgehend tabusiert. Junge Frauen, die aus reaktionären islamischen Milieus kommen, können oftmals eben kein selbst bestimmtes Leben führen.
Dabei sollten junge Menschen in Deutschland frei aufwachsen, denn sie alle haben Träume, Sehnsüchte, das Bedürfnis nach Freiheit und Selbstbestimmung. Gerade Frauen und Mädchen werden aber häufig unter Androhung von Gewalt Dinge verboten, die in der Mehrheitsgesellschaft normal sind und die ihnen in einem freien Land selbstverständlich zustehen: sie dürfen nicht ins Schwimmbad, nicht im Kleid auf den Ball, nicht ins gemischtgeschlechtliche Fitnessstudio und auch keinen deutschen Freund haben. Oft gibt es in diesen islamistisch geprägten Communities eine Art "Sittenpolizei": Verstöße werden der Familienoberhaupt gemeldet und nicht selten mit Gewalt - im schlimmsten Fall mit Mord - bestraft. Diese patriarchalisch-islamistisch-reaktionären Ansichten betreffen nicht nur Frauen aus diesen Milieus, sondern auch jene aus der Mehrheitsgesellschaft: Frauen, die sich sommerlich kleiden, alleine unterwegs sind oder feiern gehen, werden als "Freiwild" angesehen - die Kölner Silvesternacht, die viele am liebsten ebenfalls tot geschwiegen hätten, lässt grüßen.
All diese Punkte, die ich ja nur angerissen habe, werden immer noch weitgehend tabuisiert statt differenziert, aber punktgenau benannt. Auch im Bundestags-Wahlkampf waren sie so gut wie kein Thema. Vor allem von linker Seite ist das Schweigen dazu geradezu ohrenbetäubend, obwohl der Kampf für Frauenrechte, Säkularismus und Überwindung strengreligiöser Dogmen immer eher von linker Seite geführt wurde und es in islamischen Ländern vor allem Linke sind, die sich dort für Freiheit, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung und gegen islamistische Einflüsse einsetzen. Folge dieser Tabuisierungen sind steigende Kriminalitätsraten, eine wachsende Xenophobie und ein Klima, in dem sich Frauen in gewissen Gegenden zunehmend unsicher fühlen. Außerdem werden unzählige Mädchen aus den Gegengesellschaften im Stich gelassen, da sie keine Lobby haben.
Vielleicht schweigen viele dazu aufgrund der deutschen Vergangenheit, da sie fürchten, als "Rassist" oder "Nazi" zu gelten. Jedenfalls höre ich von jenen Personen des öffentlichen Lebens, die sonst auch zu allem etwas zu sagen haben, zu diesen Themen gar nichts. Was für eine Ironie, denn wir sollten doch gerade aus der Geschichte gelernt haben, dass man eben nicht schweigen, Unrecht als solches benennen und man an jeden Menschen, der hier leben will, denselben Maßstab anlegen sollte. Vielfalt und Toleranz gut und schön. Jeder Mensch kann und sollte in Deutschland nach seiner Fasson glücklich werden. Fraglos hat Migration viele positive Facetten: viele Menschen, die nach Deutschland gekommen oder deren Vorfahren einst nach Deutschland gekommen sind, sind Teil unserer Gesellschaft und unserer Freundeskreise. Diese Menschen sind eine tatsächliche Bereicherung. Vielfalt bedeutet aber nicht rechtsfreie Räume, Ehrenmorde, Zwangsheirat, Beschneidungen, Paralleljustiz, Clankriminalität und Hassprediger zuzulassen. Vielfalt bedeutet ein friedliches Miteinander ungeachtet der Herkunft oder Hautfarbe, jedoch in Freiheit, Selbstbestimmung und auf dem Boden unseres Grundgesetzes. Geht man hier faule Kompromisse ein oder sieht bei offensichtlichen Missständen weg, ist der Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und für Gleichberechtigung eine Farce. #Freiheit
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