Es gibt leider nicht wenige in den Weiten der sozialen Netzwerke, die behaupten, die Polarlichter seien das Ergebnis von "HAARP". Sie bezeichnen sich selbst als "erwacht" und seien im Besitz der ultimativen Wahrheit, haben aber nie eine wissenschaftliche Fakultät von innen gesehen. Um es kurz zu machen: die Polarlichter stammen nicht von HAARP, sondern sind das Ergebnis einer großen Sonneneruption mit erdgerichtetem koronalen Massenauswurf (CME).

Ich und viele Andere, die sich bereits Jahrzehnte mit Polarlichtern beschäftigen, haben den Flare der Kategorie X1.8 mit dem schönen Namen "AR13848" bereits Tage zuvor beobachtet. Es war schon vorher klar, dass die Chancen für Polarlichter in der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober ungewöhnlich hoch sind.

"Polarlichter, so weit im Süden, ist klar..." Auch an solchen und ähnlichen Kommentaren zeigt sich die ganze Unwissenheit derer, die ihre Fake-News ins Internet rülpsen. Denn starke Polarlichter erreichen Höhen von 700 km und mehr. Wenn sie also weiter südlich zu sehen sind, schaut man in die Ferne: ein helles Polarlicht über Skandinavien ist bei entsprechenden Bedingungen problemlos bis an die nördliche Mittelmeerküste nachweisbar.

Aber was schreibe ich? Mit Fakten kann man Ideologen und Verschwörungsgläubigen nur schwer beikommen. In diesem Punkt sind sich die Extreme aller Lager gleich. Ein Versuch war es trotzdem wert.

Markus Hibbeler