Ich habe nirgends eine größere Dichte an „Identitären“ erlebt wie bspw. unter Türkischstämmigen in Deutschland. Schon damals in meinem Heimatort war das so. Während es für viele Türken kein Thema war, eine deutsche Freundin zu haben (geheiratet wurde dann meist eine muslimische, ebenfalls türkischstämmige Jungfrau), durften wir „Kartoffeln“ uns mit ihren Schwestern nicht mal verabreden, geschweige denn mit ihnen zusammen sein.
Nicht umsonst ist die größte rechtsextreme Organisation in Deutschland nicht etwa die NPD, sondern es sind die Grauen Wölfe. Über die breite Zustimmung, die Erdogans faschistische AKP in Deutschland genießt, müssen wir ebenfalls nicht sprechen. Dieser Extremismus, der eine Mischung aus türkischem Nationalismus, Islamismus, Sexismus und Rassismus ist, findet leider in der islamischen Gegengesellschaft eine weite Verbreitung, wird aber von linker Seite wenig bis gar nicht thematisiert. Im Gegenteil behandeln einige Linke extremistisch eingestellte Migranten wie Kuscheltiere, die man vor Kritik beschützen müsse.
Auch Mädchen und junge Frauen aus diesen Communities, die von einem freien und selbstbestimmten Leben nur träumen können, werden so im Stich gelassen. Kritik an diesen Zuständen wird selbst als „Rassismus“ oder „Islamophobie“ diffamiert oder mit dem Argument tabuisiert, dass sie den Falschen in die Hände spiele. Ich halte das für fatal: wenn wir Rechtsextremismus und Nationalismus von Deutschen zu Recht anprangern, dann müssen wir das auch bei extremistisch eingestellten Menschen mit Migrationshintergrund tun. Sonst ist das Messen mit zweierlei Maß, das Gift für unsere Demokratie ist und die politischen Ränder stärkt.