Der bekannte US-Forscher Jay Rosen hat den deutschen Journalismus untersucht und kann ihm kein gutes Zeugnis ausstellen. Ich habe für euch die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst, die uns zu denken geben sollten:
Sein Bericht in der FAZ gerät wenig schmeichelhaft. Die Medien seien geprägt von der Flüchtlingsbewegung im Herbst 2015 und dem Aufstieg der AfD. (...) Die Presse engagierte sich und trat für eine “Willkommenskultur” ein. Seine Interviewpartner merkten dazu häufig an: “Das war nicht verwerflich, (…) aber allzu oft hätten Journalisten nicht kritisch gefragt, wie die Flüchtlingspolitik denn funktionieren werde, mit welchen Risiken sie einhergehe, worauf die Entscheidungen der Bundeskanzlerin beruhten – und auch, wie in den Medien darüber berichtet wurde.”
Die Silvesternacht von Köln habe auch den Journalisten hierzulande geschadet, “denn die Mitwirkung der Medien an diesem Fehlverhalten beförderte Klagen, die sich seit Jahren am rechten Rand der Gesellschaft angestaut hatten”, schreibt der Wissenschaftler." (...)
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Ex-Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart hat Rosens Ideen prominent in seinem Morning Briefing am Montag platziert und diagnostiziert selbst: “Wir haben zu oft Neugier durch Haltung ersetzt, Analyse durch Gefühl – und viele wollen bis heute nicht davon lassen. Jetzt erst recht, rufen sie.” Die einzig ewig gültige Sicherung, so Steingart, sei die journalistische Selbstversicherung, unschuldig zu sein. Und weiter: “Wir schreiben aus der Altbauwohnung mit Stuckdecke über die im Plattenbau mit Graffiti – oft herablassend und belehrend, zuweilen mitleidslos. Die sollen sich mit den Migranten doch endlich vertragen. Geografie und Gesinnung sind dabei korrelierende Größen. Unsere Zuneigung zu den Flüchtlingen steigt mit der Entfernung zu Wohncontainer und Hauptbahnhof.” (...)
“Als Journalisten haben Sie nicht die Aufgabe, den Leuten zu sagen, was sie denken sollen. Ihre Aufgabe ist es, sie auf Dinge aufmerksam zu machen, über die sie nachdenken sollten”, lautet eine weitere Handlungsempfehlung.“