Ich war vor wenigen Tagen im Einsatz, um über die Tierquälerei in einem Oldenburger Schlachthof zu berichten und bin immer noch zutiefst erschüttert, so dass ich ein paar Zeilen dazu schreiben muss. Das Deutsche Tierschutzbüro hatte zu einer Pressekonferenz geladen, wo die heimlich gedrehten Videos gezeigt wurden.
Eine Viertelstunde mussten wir uns die Aufnahmen anschauen, eine Kollegin neben mir hatte Tränen in den Augen: Rinder wurden bei vollem Bewusstsein getötet und mit Elektroschockern malträtiert. Überall war Blut, Todesschreie waren zu hören, die Mitarbeiter des Schlachthofs traten auf die Tiere ein, um festzustellen, ob diese noch leben. Das alles waren und sind keine Einzelfälle!
90.000 Rinder und Kühe werden allein in diesem Betrieb pro Jahr getötet. Wir essen zu viel Fleisch, viel zu viel - und ich nehme mich da nicht aus. Ich will bestimmt auch nicht mit herhobenem Zeigefinger daherkommen und jetzt missionieren. Der panische Blick eines Rindes, das bei lebendigem Leib durch eine Luke auf die Schlachtbank gerutscht ist, hat sich bei mir jedenfalls tief eingebrannt. Mir taten die Tiere so Leid. Jedes Lebewesen auf diesem Planeten hat ein Mindestmaß an Respekt verdient, was durch den hohen Fleischkonsum einfach nicht gegeben ist. Ich werde ab heute mein Essverhalten ändern - so viel ist sicher. Für mich, der Tiere liebt, aber natürlich auch gerne verdrängt und selber ein Genussmensch ist, war es einer der erschütterndsten Pressetermine, die ich je gemacht habe...