Das Thema Essen geht wohl an niemanden vorbei. Kann es ja auch nicht, - ist von existentiellem Interesse. Dass damit dann auch viel Kohle gemacht wird, versteht sich von selbst. Und dann gibt es die Moden...was ist gerade "in" zu essen, was nicht.

Schon vor 20 Jahren kam ich mit VerfechterInnen der 5 Farbenlehren-Küche (hieß das tatsächlich so?), der Trennkost und Biokost in Berührung. Wir Eltern mussten abwechselnd für unsere Kindergruppenkinder kochen...und wehe, es gab mal Ravioli aus der Dose. Die Ravioli aus der Dose Mutter wurde geächtet dafür! Bei jedem Elterntreffen waren die Ravioli DAS Hauptthema. Ich war zwar auch kein Fan davon, aber mehr deshalb, weil sie mir einfach nicht schmeckte. Aber ich fand nicht, dass das nun den Kindern schadet, wenn sie einmal im Monat Ravioli aus der Dose bekamen...genausowenig machte ich mir Sorgen, dass die Trennkost oder die Biokartoffel, die extra nicht gewaschen wurde vor der Zubereitung, damit das wertvolle Vitamin B in der Erde, die noch auf der Kartoffel klebte, in den Speisen erhalten blieb.

Ich nahm das hin und war der Meinung, dass sich dieser Mix aus TCM-/Dosen-/Bio und sonstwas Küche schon ausgleicht und die Kinder abhärtet. Auch mich empfinde ich als abgehärtet in Punkto Ernährung. Ich esse gerne Speckbrot, manchesmal auch den Speck ohne Brot, wenn gerade keines zuhause ist, aber auch mal einen Fisch-Mac und besonders gerne dieses Schoko-Milk-Shake von MacDoof, das es ja seit einem Jahr glücklicherweise wieder gibt.

Fleisch muss ich nicht so haben, aber das mehr deswegen, weil mir die Viecherl irgendwie leid tun. Da muss ich nicht dazu beitragen, und daher schmeckt es mir nicht mehr so. Aber ab und an ein Schnitzel, oder ein guter Tafelspitz..oder eine Knackwurst mit Senf, Gurkerl und Brot...das liebe ich.

Oder Schmalzbrot mit Zwiebel...mit viel Salz und Pfeffer. Und vielleicht ein Glas Weißwein dazu. Das hat schon was. Für mich. Genausogut ist aber auch ein Butterbrot mit viel Schnittlauch...und zwei Eier im Glas, "die Zeit" dazu ...ein wundervolles Frühstück im Café, und genauso gemütlich wie das MIttagessen mit der Familie, mit Suppe, Hauptspeise und danach selbstgebackenem Kuchen oder Schokopudding.

Ich finde es schade, dass es nicht mehr diese guten gselchten Suppen gibt in den Gasthäusern. So, wie wir es hatten...früher, am Bauernhof, als ich noch Kind war. Und dann sind da diese Erinnerungen an den Rahm, den ich mir mit einem Stück Brot das herrlich nach Kümmel roch und staubtrocken war von der langen Lagerung (gebacken von meiner Oma und Tante), vom Milchtopf stahl. Der Milchtopf stand auf der Stiege im Keller, und alles schimpften, wenn sie den Rahm brauchten, dieser aber schon längst in meinem Bauch verschwunden war.

Wir Kinder tranken den Schnaps, der in den kleinen Stamperl übrigblieb, wenn die Bauern sich trafen und einen hoben. Oder beim Schnapsbrennen...so nach dem ersten Durchgang, wenn wir dort sassen und aufpassen mussten bis diese Maschine pfiff (worauf wir da aufpassen mussten, weiß ich nicht mehr); aber ich weiß, dass da Stamperl standen und wir Kinder immer wieder vom Schnaps kosteten. Wie auch vom Most...es gab nur Wasser und Most...und nein, es handelte sich nicht um Süßmost.

Und am Abend oder nach der Arbeit am Feld, saßen alles zusammen, und wir jausneten...selbstgebackenes Brot, selbstgemachte Butter und Käse, Tomaten deren Geschmack ich nie vergessen werde und den es einfach nicht mehr gibt (obwohl ich mir schon die verschiedensten Sorten von der Arche Noah geholt habe...diese Sorte ist anscheinend ausgestorben); Speck und Wurst..den der Onkel für uns Kinder abschnitt und ein Stück Apfel dazu. Die Oma, die die Rüben noch am Feld schälte und uns Kindern gab.

Ich denke, wir waren gut und gesund ernährt. Und so habe ich auch meine Tochter ernährt..von Allem etwas. Und so ernähre ich mich ebenfalls. Viel Fett, trockenes Brot, viel rohes Gemüse und ab und zu ein Glas Wein. Den Schnaps mag ich allerdings nicht mehr...

und was will ich mit meinem Text sagen? Dass doch bitte jedeR so essen soll, wie er oder sie mag. Ich verstehe nicht dieses künstlich aufgeblähte Tam Tam um das Thema Ernährung. Ich finde diese Moden und Diäten dekadent.

Aber das ist nur meine Meinung und gilt nur für mich.