Die christdemokratischen Parteien CDU und CSU irrlichtern weiter programmatisch. Als neueste Zielgruppe hat sich die CDU/CSU-Bundesfraktion die Alleinerziehenden in Deutschland vorgenommen. So wollen die Christdemokraten diese bedingt durch die aktuelle Inflation entlasten.
Alleinerziehende seien aus Sicht der Unionsfraktion von den aktuell stark gestiegenen Verbraucherpreisen besonders betroffen. Beinahe die Hälfte der Eltern, die sich allein um ihre Kinder kümmern, gelten als „einkommensarm“ und leben in „prekären Verhältnissen“.
Damit überholt die ehemals stolze konservative Partei CDU die SPD und die Die Linken auf der linken Spur. Die CDU/CSU-Fraktion fordern den steuerlichen Entlastungsbetrag für Alleinerziehende auf 5.000 Euro anzuheben.
In der Zukunft soll dieser Entlastungsbetrag zu einem Abzug von der Steuerschuld (Steuerabzugsbetrag) umgewandelt werden. Darüber hinaus soll nach Auffassung von CDU und CSU die Bundesregierung das Kindergeld nur zu Hälfte auf den Unterhaltsvorschuss anrechnen und „kurzfristig und unbürokratisch“ einen Kinderbonus von 150 Euro einführen. Der Freibetrag beim Wohngeld für Alleinerziehende soll nach dem Willen der Christdemokraten im Deutschen Bundestag um 20 Prozent angehoben werden.
Verinnerlicht man sich die CDU-Forderungen und stellt die objektive Frage, welcher Partei würden man diese dem Grunde nach zuordnen, so käme sicherlich Die Linke oder die SPD heraus. Der aktuelle Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion offenbart die Sozialdemokratisierung der CDU.
Anstatt sich das Kindeswohl und das ungerechte familienrechtliche Gebaren rund um die Väterrechte, das Umgangsrecht sowie das Aufenthalts- und Bestimmungsrecht als Zielgruppe vorzunehmen, versucht die sozialdemokratisierte CDU weiter ihren Linkskurs zu halten. Der Wähler hat bereits bei der Landtagswahl im Saarland gezeigt, dass er lieber das Original wählt – nämlich die SPD.
Traurig fällt an dieser Stelle auf, dass die CDU und auch die CSU die Kinder in Deutschland nicht im Blick haben. Kinder haben einen Anspruch auf Vater und Mutter. Die gegenteilige Sichtweise hat sich in politisch linken Kreisen (SPD, CDU, CSU, FDP, Grüne, Die Linke) manifestiert.
Die CDU könnte sicherlich punkten, wenn sie aktiv das Wechselmodell im Umgangsrecht (Doppelresidenz) als progressives Familienmodell propagieren würde. Darüber hinaus stünde Deutschland ein Paradigmenwechsel bei den Jugendämter gut zu Gesicht. Diese fokussieren bisher die Mütter und diskriminieren die Väter. Ein eklatanter Verstoß gegen das Gleichheitsgebot in Deutschland.
Darüber hinaus urteilen Familiengerichte nach wie vor gegen die Väter. Auch hier wäre ein Ansatzpunkt für die christdemokratischen Parteien gegeben, ein modernes familienfreundliches Deutschland zu gestalten.
Der aktuell vorliegende Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion deutet leider in eine andere Richtung. Am Ende bleibt die Frage, weshalb existieren in Deutschland eigentlich so viele Allein(v)erziehende? Könnte der Status einer „Alleinerziehenden“ nicht auch ein Geschäftsmodell darstellen? Die Väter müssen zahlen, für die Kinder und die Mütter. SPD und Grüne schufen seinerzeit die Klärung der Schuldfrage für eine Trennung ab. Das sollte in diesem Kontext nicht vergessen werden.
Zuerst erschienen im Blaulichtblog.de