Fußball-EM startet – in Deutschland beginnt der „Saison-Patriotismus“ – wir sind vier Wochen stolz auf Deutschland

#Fussball #Europameisterschaft #Patriotismus

„Deutschland steht wieder stramm“. Warum? In dieser Woche beginnt die 16. Fußball-Europameisterschaft. Vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 treten in zehn europäischen Staaten 24 Nationalmannschaften um den Titel des „Fußball Europameisters 2021“ gegeneinander an. Ein europaweites sportliches Ereignis, das seinesgleichen sucht. Die deutsche „Nation“ wird für vier Wochen aus ihrem „patriotischen Schlaf“ geweckt.

Der Begriff „Nation“ ist etwa 600 Jahre alt und steht für Geburt. Gemeint ist damit politikwissenschaftlich eine Gruppe von Menschen, die etwas gemeinsam haben. Das Gemeinsame bestimmt sich exemplarisch in der Sprache, der Tradition, der Wirtschaft, Kultur, Religion sowie der Herkunft. Fakt ist aber auch, dass in einer Nation nicht alle Menschen sämtliche Merkmale vereinigen, sich jedoch mit diesen mehrheitlich identifizieren.

Trotz dieser Definition sind in Deutschland Begrifflichkeiten wie „Nation“, „Patriotismus“ und „Nationalmannschaft“ von den Bürgerinnen und Bürgern in ihrer Alltagssprache entfremdet worden.

Ursächlich und verantwortlich dafür sind u. a. die Entnazifizierung und die Demutshaltung der Deutschen gegenüber dem 3. Reich. Einen Schwerpunkt der begrifflichen Entfremdung manifestiert sich außerdem in der sich seit 40 Jahren vollziehenden (partei-)politisch linken Entwicklung. Von dieser Entwicklung partizipieren sämtliche politisch linksgrün-sozialdemokratische Parteien nebst Union und FDP.

Ein Ergebnis dieses Trends offenbart sich in der Umbenennung der „Deutschen Nationalmannschaft“ in ein schlichtes „Die Mannschaft“. Eine gesellschaftliche Debatte fand über diese Begriffsverschiebung weder objektiv noch in den Leitmedien statt. Sie wurde schlichtweg hingenommen, akzeptiert und in keiner Weise hinterfragt. Die linke politische Maßgabe lautete: „Die deutsche Bevölkerung darf nicht stolz auf ihre „Nation“ und damit auch nicht auf ihre „Nationalmannschaft“ sein“.

Die politisch linken Parteien zeichnen sich durch eine unbestimmte Wortwahl aus. So unterscheiden diese nicht zwischen dringend erforderlichen Differenzierungen in diesem Zusammenhang. Selbiges zeigte sich in ähnlicher Weise in der „Flüchtlingsdiskussion“, in der alle nach Deutschland geflüchteten Menschen profan als „Flüchtlinge“ bezeichnet wurden. Es wurde tunlichst vermieden, von Migranten, Wirtschaftsmigranten, Asylsuchenden etc. zu sprechen.

Bezogen auf den Begriff „Nation“ bedeutet dies, dass die linksgrün-sozialdemokratischen Parteien mit Union und FDP eine zentrale begriffliche Abgrenzung zwischen dem in diesem Kontext so wichtigen „Patriotismus“, „Nationalismus“ sowie „Chauvinismus“ unterließen. Tatsächlich war es ihnen durch diese Unterlassung möglich, die Sichtweise und das Verhalten der deutschen Bevölkerung auf den Begriff des „Nationalismus“ zu begrenzen, diesen negativ zu stigmatisieren und sodann die Abkehr von der Bezeichnung „Nationalmannschaft“ in einem der linken Gesinnung folgend, Haltung zeigend und sich auf der gefühlten richtigen politischen und begrifflichen Seite zu positionieren. Die Politik, die Bevölkerung und die „Nationalmannschaft“ waren so plötzlich „gut“! Eine traurige Bestandsaufnahme.

Um die begriffliche Differenzierung nachzuholen sei an dieser Stelle festgehalten, dass kein Mensch in Deutschland ernsthaft die „Nationalmannschaft“ jemals in einer chauvinistischen Perspektive verstanden hat. Dann nämlich träten diese in einem aggressiven und übersteigerten Nationalismus militärischer Prägung sowie verbunden mit der Nichtachtung anderer Nationalitäten auf. Einer fußballerischen Europa- und Weltmeisterschaft völlig abträgliche Sicht- und Verhaltensweise, die so in keiner Weise stattfand.

Drücken Menschen ihre Sichtweise auf ihr Land, auf ihre Nation in einem übersteigerten Bewusstsein aus, so spricht man von Nationalisten oder als Lehre vom Nationalismus. Auch dieses Verhalten haben die an Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften teilnehmenden Länder von Deutschland nicht wahrgenommen.

Worum es faktisch bei internationalen sportlichen Veranstaltungen und insbesondere bei fußballerischen Wettbewerben geht ist es, seine Liebe zum Vaterland zu zeigen, dabei stolz auf seine nationale Mannschaft zu sein und dieses ebenso auszudrücken. Von daher verhalten sich die Menschen bei solchen Wettbewerben patriotisch und folgen dem Patriotismus.

Ein patriotischer, zum Teil begeisterter Bezug zu seinem Land und zu seinen Menschen, seinen Mannschaften, seinen technologischen, sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Errungenschaften ist gesund und darf gelebt werden. Ja, die Aussage, „ich liebe mein Vaterland, ich liebe mein Land“ und ein in diesem Sinne verstandenes „ich bin stolz, ein Deutscher zu sein“ zeigt eine gesunde Wahrnehmung eines Menschen in Relation zu seinem Land und damit seiner Nation.

Festzuhalten bleibt an dieser Stelle, dass in einem patriotischen Verständnis keine objektive Begründung dafür existiert, die deutsche an der Europameisterschaft teilnehmende Mannschaft nicht als „Deutsche Nationalmannschaft“ zu bezeichnen.

Am 15. Juni 2021 um 21 Uhr wird das erste Gruppenspiel für die deutsche Mannschaft gegen Frankreich angepfiffen. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Mannschaften besteht darin, dass die Franzosen in keiner Weise eine wie eben beschriebene Diskussion in ihrer „französischen Nation“ führen. Es ist für die Franzosen selbstverständlich, stolz auf ihre Mannschaft, auf ihr Land, auf ihre Nation zu sein – Frankreich als „Grand Nation“.

Scheinbar oder offenkundig von den politisch linksgrün-sozialdemokratischen Parteien mit Union und FDP völlig unbemerkt und ein vom nationalen Ausdruck der Deutschen her betrachtet völlig suspektes Verhalten zeigt sich alle zwei bzw. vier Jahre bei stattfindenden Fußball-Europa-und Weltmeisterschaften. Der Deutsche darf sich aus seiner gebückten historischen Demutshaltung „gerade machen“. Was passiert dort mit den Deutschen?

Aus seinen Truhen, Schubladen, Nischen und Verstecken kramt der Deutsche in schwarz-rot-goldenen Farben Trikots, T-Shirts, Flaggen, Schals, Fahnen, Überziehern für die Außenspiegel der PKW und LKW hervor.

Alle zwei oder vier Jahre darf der Deutsche die „Nationalflagge“ hissen, sie überall zeigen, sogar frenetisch bei Veranstaltungen wie „Public Viewing“ freudig schwingend in großer Zahl öffentlich zeigen.

Offenbar großzügig wird dieser „Saison-Patriotismus“ von linksgrün-sozialdemokratischen Parteien mit Union und FDP akzeptiert, hingenommen oder toleriert. Der Deutsche darf zeigen, dass er „stolz“ auf sein Vaterland, auf seine Nation ist. Was für eine feige Nation!

Nach außen wirkt Deutschland häufig peinlich. Deutschland verhält sich politisch gegenüber vielen Ländern unsicher, weiß seine politische und ökonomische Stärke international und damit global freiheitlich-demokratisch nicht einzusetzen. Wer sich nach außen nicht verhalten kann, der kann es im Inneren ebensowenig. Ein trauriges Bild, das Deutschland nach außen wie nach innen abgibt.

Ab dem 11. Juni 2021 wird in Deutschland der „Saison-Patriotismus“ zelebriert. Tatsächlich hat eine gesellschaftliche Debatte über die Wahrnehmung der Deutschen in Bezug auf ihre Nation stattzufinden. Heuchlerisch mutet das Bild der Deutschen im Ausland an, sich alle zwei oder vier Jahre gezwungen, gespielt und politisch korrekt („ich darf ja stolz auf mein Deutschland sein, weil ja EM oder WM ist“) patriotisch verhalten zu dürfen.

Ein Blick ins Geschichtsbuch hilft bei der Findung eines tatsächlich patriotischen Termins, bei dem es sich jährlich lohnt, seinen Patriotismus die Flagge in schwarz-rot-goldenen Farben schwingend öffentlich zu zeigen. Dieser Tag stellt der 3. Oktober dar, der „Tag der Deutschen Einheit“, der unter anderem an den Mauerfall am für Deutschland mehrfach historisch bedeutsamen 09. November und die „friedliche Revolution“ erinnert.

Der 3. Oktober wurde im Einigungsvertrag 1990 zum gesetzlichen Feiertag erhoben. Er erinnert als deutscher Nationalfeiertag an die deutsche Wiedervereinigung. Ebenso wird als „Deutsche Einheit“ geschichtlich seit dem 19. Jahrhundert das Streben danach bezeichnet, die deutschen Länder in einem Staat zusammenzuführen. Dieses Bestreben wird in der „Deutschen Nationalhymne“ mit dem dort enthaltenen Begriff „Einheit“ repräsentiert.

Hierüber sollten sich viele, nicht nur Politikerinnen und Politiker, sondern alle Deutschen grundsätzlich Gedanken machen! Wir können stolze deutsche Patrioten sein und das nicht nur als politisch Konservative, sondern ebenso die so gutmeinenden linksgrün-sozialdemokratischen Parteien mit Union und FDP. Politik mach´ dich ehrlich und steh´ zu Deutschland!

Zuerst erschienen im blaulichtblog.de

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Kai-Uwe Lensky

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