Ein Tweet von Dr. Hans-Georg Maaßen (CDU) sorgt in bürgerlich-konservativen Kreisen derzeit für politische Diskussionen. “Die Repräsentationslücke zwischen der grün-woken CDU und der blau-braunen AfD wird immer größer. Wenn die CDU diese Lücke nicht schließt, wofür nichts spricht, wird sie jemand anderes schließen“, formulierte der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz und thüringer Direktkandidat für den Deutschen Bundestag Dr. Maaßen.
Wie ist dieser Maaßen-Tweet politisch einzuordnen?
Drückt der Tweet aus, dass sich eine neue politische Kraft zwischen der CDU und der AfD aktuell formiert, in der Hans-Georg Maaßen selbst zusammen mit anderen eine prominente Rolle spielen wird?
Eines ist darüber hinaus klar: Mit dieser Formulierung im Sozialen Netzwerk Twitter hat sich die Wertschätzung innerhalb der CDU gegenüber ihrem “umtriebigen” Mitglied Maaßen sicherlich nicht gesteigert.
Die “Maaßen-Kampfansage” an die CDU werden viele Konservative in der CDU als Genugtuung und Befreiung verstehen. Frei nach dem Motto “Endlich sagt es mal einer!“. Doch wird sich mit Blick auf den derzeitigen “grün-woken” Kurs etwas ändern? Die Regierungsbildungen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen lassen keine Kurskorrektur erkennen, im Gegenteil.
Die CDU biedert sich inhaltlich, politisch und konzeptionell den Grünen an. Will die CDU grüner als die Grünen selbst werden? Die CDU als “Spinat-Partei“, denn Spinat ist bekanntlich grün, aber nicht so grün wie die Grünen im Original. Diese Entwicklung stößt bei den Konservativen in der CDU nicht erst seit dem Jahr 2015 (“Wir schaffen das!“) sauer auf. Wozu noch die CDU wählen, wenn die Grünen doch als Original parat stehen? Da hilft auch keine Frauenquote oder Doppelspitze bei der CDU!
Die sich im Verein “WerteUnion” zusammengefundenen konservativen CDU-Mitglieder könnten im Anschluss an den Tweet von Dr. Hans-Georg Maaßen Morgenluft wittern. Könnte sich doch eine neue politische Gruppierung zwischen CDU und AfD personell aus den Reihen der “WerteUnion” rekrutieren.
Darüber hinaus zählen zu dem Kreis der “WerteUnion” auch erfahrene und prominente CDU-Persönlichkeiten, die einer neuen politisch-konservativen Kraft einen fulminanten Start, auch in den Medien sowie den für den Bekanntheitsgrad wichtigen Talkshow-Auftritte, garantieren können.
Sollte der “Maaßen-Tweet” in seinem Subjekt tatsächlich die Gründung einer neuen bürgerlich-konservative Partei beinhalten, so müssten sich die Organisatoren und Gründer der Partei zwischen CDU und AfD sputen, wollen sie bei den Landtagswahlen in Niedersachsen, Hessen und Bremen beim Wähler reüssieren.
Kommt jetzt doch noch die bürgerlich-konservative Alternative, nach der sich viele Menschen in Deutschland sehnen?
Warten wie ab, ob jetzt ein “konservativer Zug in den Schornstein” kommt.
Zuerst erschienen im Blaulichtblog.de