Bestellt werden sie meistens aus Ungarn. Dort bekommt man sie leicht und billig, und es gibt keine Tierschutzauflagen. Jaja, der Tierschutz. Wo bleibt die gute alte Zeit, als man noch nach Herzenslust zahmes Federwild abknallen konnte, ohne dass diese TierschützerInnen ständig mit der Kamera hinter einem her sind!
Die Zucht von Fasanen und Rebhühnern ist klassische Massentierhaltung. Die Tiere schlüpfen in Brutkästen, verbringen die ersten Lebenswochen in Hallen und kommen dann in halboffene Volieren. Da sie sich aufgrund der Enge gegenseitig totpicken würden, kürzt man brutal ihre Schnäbel oder setzt ihnen groteske Masken auf. Schließlich geht’s mit dem Tiertransport in engen Kisten in die Jagdreviere, wo die Vögel in Volieren kommen. Jetzt sollen sie lernen, bei Gefahr aufzufliegen. Das ist nämlich ihre einzige Bestimmung: im Flug von Jägern und Jägerinnen abgeknallt zu werden. Hei, was für ein Spaß, bumm bumm, auf die bunten Vögel, und wie sie dann vom Himmel purzeln! Das lässt man sich schon etwas kosten. € 10 legt man für einen erwachsenen Fasan hin, 1000 davon wurden in das Jagdrevier bei Gattendorf geliefert.
Martin Balluch
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Danke!
Jaja, diese TierschützerInnen. Nur ihnen ist es zu verdanken, dass man im Burgenland die hilflosen Zuchtvögel bereits 2 Wochen vor Beginn der Schusszeit, also Mitte September, aussetzen muss. Was für ein Geldverlust, weil ein Gutteil der Tiere wird in dieser Zeit Opfer von Fuchs, Marder und Raubvogel. Sie haben ja nie gelernt, wie man sich davor schützt. Nur gut, dass die Herren und Damen JägerInnen das ganze Jahr über dieses Raubwild „kurz halten“, also wo sie nur können abknallen oder in Fallen fangen. Nur so kann man sicherstellen, dass die ausgesetzten Fasane die 3 Wochen bis zum Jagdtermin auch überleben. Naja, zwei Drittel gehen sowieso „verloren“. Das muss man schon einkalkulieren. Viele davon im Straßenverkehr. Wer Anfang Oktober durch Gattendorf fährt, muss zwischen den Fasanen, die auf der Fahrbahn sitzen, Schlangenlinien fahren.
Endlich ist es soweit, Samstag der 8. Oktober 2016. Man bläst zur Jagd, trifft sich im Gasthof. 10 Jagdgäste mit ihren Gewehren sind da, und ebenso viele TreiberInnen mit ihren Jagdhunden. Oje, auch die TierschützerInnen sitzen schon vor der Tür. Da kann einem schon die Hand auskommen. Kurz nach Jagdbeginn schlägt einer der Jäger auf die filmenden AktivistInnen ein, einer Frau mit Kamera wird mehrmals so fest auf den Kopf geschlagen, dass sie im Unfallkrankenhaus behandelt werden muss. Filmclip:
Die Polizei ist auch nicht mehr das, was sie einmal war. Nimmt sie doch glatt die Daten des Jägers auf, anstatt die TierschützerInnen zu vertreiben! Aber jetzt will man sich den Spaß nicht mehr verderben lassen. Auf ins erste Feld! Die TreiberInnen gehen durch den Mais, der extra für diesen Zweck stehen gelassen wurde, schlagen mit Stöcken gegen die Pflanzen und schreien dabei laut. Die Jagdhunde werden ins Feld geschickt. Die hilflosen Fasane laufen lieber, als zu fliegen. So werden sie vor der Treiberkolonne hergetrieben, bis sie an der Linie der GegentreiberInnen anstehen. Jetzt fliegen sie auf, alle zusammen. Hundert Fasane und mehr flattern in die Luft und die Gewehre knattern, dass es eine Freude ist. Da ist einer, und dort, schau wie er lustig durch die Luft trudelt, da knallt einer ungebremst in den Boden. Die Hunde hetzen den angeschossenen Tieren hinterher, beißen sie und schleppen die zappelnden Wesen zu ihren Jagdherren und -damen. Und wieder fliegt rauschend eine Schar von Fasanen auf und es wird fröhlich in die Masse geschossen. Irgendwann kann man sich ja abreagieren, für all den Frust im Leben, bumm bumm. Was für ein Spaß! Filmclip:
Ja, was für ein seltsamer Spaß. Wie simpel muss man geistig eigentlich gestrickt sein, um so etwas unterhaltsam zu finden? Sind das erwachsene Menschen? Es wirkt eher infantil, diese Freude am Zerstören, am Tod. Da fehlt irgendetwas im Gehirn, ein funktionstüchtiges Spiegelneuronensystem. Dieses dient nämlich dazu, Mitgefühl zu empfinden. Ein normaler Mensch leidet angesichts der angeschossenen Tiere richtiggehend selbst körperliche Schmerzen, diese eigenartigen Menschen empfinden eine Freude. Und was sie sich für diese Abschießbelustigung alles an Mühen antun, von den Kosten ganz zu schweigen. Für wenige Stunden abartige Unterhaltung?
Eigentlich müsste das doch eine Tierquälerei nach dem Strafgesetzbuch sein. Hier wird Tieren vorsätzlich schwere Angst und schweres Leid zugefügt, das völlig unnötig ist, waren dieselben Tiere doch noch wenige Wochen vorher in den Händen derselben Menschen. Aus welchem Grund, um alles in der Welt, könnte so etwas eine Ausnahme von Tierquälerei darstellen, und doch legal sein? Wie könnte man dafür argumentieren?
Die Wahrheit ist, diese Menschen, die diese Art von Jagd betreiben – und, zugegeben, seit langem betrieben haben – sind sehr einflussreich innerhalb der Jägerschaft. Und die Jägerschaft wiederum ist einflussreich innerhalb der Politik. Und so kommt es, dass Landesrätin Verena Dunst im Burgenland ein neues Jagdgesetz in Begutachtung gibt, das diese Praxis für alle Zukunft erlauben soll, mit einer kleinen Änderung: statt 2 sollen die Zuchtvögel in Zukunft 4 Wochen vor der Schusszeit ausgesetzt werden müssen. Ah ja.
Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Noch kann dieser infantile Unsinn beendet werden. Die große Mehrheit der Menschen, so ergeben sämtliche Umfragen, wollen diese seltsame Praxis verboten sehen. Dafür bedarf es nur, Landesrätin Dunst an ihre Pflicht zu erinnern, sich bei ihren Gesetzen an der Meinung des Volkes zu orientieren, und nicht an jener einer kleinen, minderbemittelten Minderheit. Österreich ist eine Republik, das Recht geht vom Volk aus, steht am Anfang unserer ehrwürdigen Verfassung. Verena Dunst, die von sich sagt, ein Herz für Tiere zu haben, hat das scheinbar vergessen: verena.dunst@bgld.gv.at