Niemand mag Balkon-Muppets, die ausschließlich Kritik an der Sache üben. Die Kritiker wirken lächerlicher, wenn ihre Erfolgsbilanz eine Bilanz des Scheiterns war. Das älteste Balkon-Muppet der ÖVP ist und heißt Erhard Busek. Reinhold Mitterlehner hat sich mit seinem Buch zum nächsten Balkon-Muppet der ÖVP erhoben. Warum er es tut, aus gekränkter Eitelkeit? Wegen einer gestohlenen Chance, glaubt er wirklich, er hätte mit der ÖVP eine Wahl gewinnen können? Wollen wir trotzdem fair sein. Reinhold Mitterlehner wurde 2014 Obmann einer stark angeschlagenen ÖVP. Die ÖVP hat viele Fehler gemacht, einige waren die Schuld der Bundesobmänner, einige der Landesobmänner, einige von Nationalratsabgeordneten und andere eine kollektive Schuld. Fehler hat er gemacht, aber Fehler sind auch vor seiner Zeit passiert.
Mitterlehner konnte die ÖVP stabilisieren und es wurde ein Dreikampf um Platz 1. Die ÖVP konnte wieder hoffen, doch dann kam der Juni 2015 und die Migrationskrise. Die Umfragen wurden für die ÖVP immer schlechter und Mitterlehner verlor kontinuierlich an Vertrauen und in der Kanzlerfrage. Die ÖVP lag laut Umfragen zwischen 20 – 22%. Der Juli 2016 war der Todesstoß für Mitterlehner, die SPÖ wechselte Faymann aus und installierte Kern. Die ÖVP viel in den Umfragen zeitweise unter 20%. Der Vertrauensindex verschlechterte sich für ihn und in der Kanzlerfrage lag er unter 10%. Mitterlehner war politisch tot, er marschierte zum Duell mit einer ungeladenen Waffe. Niemand hat Mitterlehner von hinten einen Dolch in sein Herz gerammt, es war Harakiri mit ein wenig fremder Unterstützung.
Die Zeitung Österreich stellte im August 2016 erstmals die Kanzlerfrage mit Kurz als Kandidaten, da hat Kurz mit 40% die Frage vor Kern mit 30% klar gewonnen. Die Katze war damit aus dem Sack. Der Druck auf Mitterlehner wurde größer. Die Kritiker sammelten sich und wollten den Wechsel, es waren mehr in der ÖVP, es war nicht nur ein böser Plan von BK-Kurz. Umfragen werden nicht nur von Kurz gemacht.
Die Zukunft der ÖVP unter Mitterlehner wäre 20%, oder weniger und Platz 3. gewesen bei der nächsten Nationalratswahl, eine Horrorvision. Die SPÖ und FPÖ kämpften um Platz 1. und beide lagen in den Umfragen bei ung. 30% Anfang 2017. Das Wunder vom Sieg der ÖVP hätte es nicht gegeben mit Mitterlehner. Die einzigen 2 Obmänner und Spitzenkandidaten, die in diesem Jahrhundert haben Wahlen gewinnen können, heißen Schüssel und Kurz. Was hatte Mitterlehner, momentan ist er ein gekränkter.
Ja, Mitterlehner ist ein guter Kerl, aber wenn die SPÖ permanent auf die ÖVP sch… macht es die Basis nicht glücklich. Die Regierung hat in der Migrationskrise viel getan, Österreich viel abverlangt, aber nur die ÖVP wurde von allen Seiten attackiert. Kern hat die SPÖ übernommen und gewusst, Kurz kann ihn gefährlich werden und hat den Streit gesucht. Was war im Oktober 2016, SPÖ und ÖVP lieferten sich einen offenen Schlagabtausch bei der Budgetdebatte.
Aus der Rede von Mitterlehner: „Ganz ehrlich gesagt, ich tue mich beinahe schwer, diese Ausführungen jetzt zu bewerten! Bei allem Respekt, Herr Bundeskanzler, das war jetzt keine Darstellung, was das Budget oder die gemeinsamen Vorhabenanlangt, das war–sehr stark an allen Themen orientiert – eine Standpauke. Für wen? Okay, für uns, wir nehmen das mit.“
Die Regierung wollte arbeiten, aber sie wurde sabotiert, Kern und ihm wurde kein Erflog vergönnt. Wie passen dann dies Wort zusammen, sie wurden im Oktober 2016 ausgesprochen, aber hat sich wirklich etwas gebessert. Die Presse hat im Oktober 2016 folgendes berichtete, SPÖ-Chef Christian Kern hat den Kampagnen-Guru Tal Silberstein für die SPÖ engagiert. Der Deal wurde von Alfred Gusenbauer eingefädelt. Ich denke, Mitterlehner blendet unbewusst das Schlechte aus und erinnert sich an die gute alte Zeit. Das Ende der Koalition war notwendig.
Quellen:
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/NRSITZ/NRSITZ_00148/fname_584143.pdf