Haben Klenk und der Falter die Öffentlichkeit bewusst getäuscht?

Für Florian Klenk war das Ibiza Video ein persönlicher Gewinn. Herr Klenk wurde von einem journalistischen B-Promi zum A-Promi geadelt, er wurde aus seiner Redaktion in die Studios der Fernsehsender geladen. Herr Klenk hat vom Ibiza Video profitiert wie kein anderer Journalist in Österreich. Wir wissen, Herr Klenk hat nicht für das Video gezahlt, aber eigentlich hätte er jetzt für das Video zahlen müssen, er ist der Profiteur.

Die Öffentlichkeit kannte lange nur die Darstellung des Videos aus der Sicht von Florian Klenk. Lange kannte die Öffentlichkeit nur sehr kleine Ausschnitte vom Ibiza Video, doch es änderte sich. Die Online-Zeitung Exxpress und OE24 zeigten nun größere Ausschnitte aus dem Ibiza Video. Ich war nie positiv gesinnt gegenüber Gudenus oder Strache, aber mein Blickpunkt auf die zwei tragisch-komischen Darsteller des Videos ändert sich, mit den jetzt zugänglichen Informationen.

Gehen wir zurück ins Jahr 2017, das Jahr änderte vieles. Der Falter und Klenk waren schon immer kritisch bis ablehnende gegenüber der Freiheitlichen Partei. Die Haltung gegenüber der Volkspartei war neutral bis kritisch. Klenk als Chefredakteur des Falters positionierte sich und den Falter im Laufe des Jahres 2017 als die journalistische Opposition gegenüber Sebastian Kurz und seiner Neuen Volkspartei. Die Türkis-Blaue Koalition änderte die Haltung von Falter und Klenk gegenüber der Volkspartei auf feindselig.

Der Kurs vom Falter war klar. Klenk als Chefredakteur hat eine strategisch richtige Entscheidung getroffen. Der Falter hat an Reichweite gewonnen, er hat eine Lücke gefüllt für im Weltuntergang befindliche Linke. Der Abflug der Grünen aus dem Parlament verstärkte das Gefühl des Weltuntergangs. Die Linken sehnten sich nach einer journalistischen Opposition gegenüber der Volkspartei, der Regierung und Kanzler Kurz. Die Sozialdemokraten waren abgemeldet und eigentlich war der Falter mit Klenk nicht nur die journalistische Opposition, sondern die einzig ernstzunehmende Opposition gegen die Türkis-Blaue Regierung für einige Menschen. Klenk erfüllte die Rolle der Opposition nicht nur mit seiner Tätigkeit beim Falter, sondern verstärke es mit seinem Social Media Auftritt.

Die Reichweite des Falters lag bis 2016 zwischen 1,2 – 1,6 Prozent österreichweit. Die Reichweite begann zu steigen, von 1,9% im Jahr 2017 bis auf 3,2% im Jahr 2020. Die Bastion des Falters ist Wien, hier hat der Falter 2020 in der Reichweite das Profil überholt. Profil hat eine Reichweite von 5,5% und der Falter 6,5% - 2016 war es noch umgekehrt, da hatte Profil eine Reichweite von 7% und der Falter 4,4% in Wien. Quelle der Daten: media-analyse.at

Klenk als Chefredakteur hat den Falter gut positioniert und eine höhere Reichweite bringt mehr Geld. Das Ibiza-Video ist ein Teil für den stetigen Anstieg der Reichweite. Wir können auch sagen, für Klenk und Falter ist die Ablehnung der türkis-blauen Regierung, von Sebastian Kurz, der Volkspartei, der Freiheitlichen Partei zum erfolgreichen Geschäftsmodell geworden. Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse ist der Ibiza U-Ausschuss ein Flop. 57 % beantworteten die Frage: „Hat Ihrer Meinung nach der Ibiza U-Ausschuss bisher Aufklärungsarbeit leisten können“, mit Nein. Nur 23 % der Gesamtbevölkerung sind der Meinung der U-Ausschuss konnte Aufklärungsarbeit leisten. Der Ibiza U-Ausschuss ein Flop, doch für den Falter ist er sicher kein finanzieller Flop.

Das Ibiza Video gehört für Klenk und Falter zu seinem Geschäftsmodell. Die einfache Frage, ist ein eher harmloses Ibiza Video besser oder schlechter für Klenk? Strache und Gudenus haben sich in der Finca auf Ibiza um Kopf und Kragen geredet, es war nicht in Ordnung was sie gesagt haben, aber auch nicht von der Brisanz wie am Anfang dargestellt. Ja, es gab Aussagen, die für einen Politiker bedenklich sind, aber es war auch sehr viel fantasieren dabei. Freunde der Wahrheit waren die beiden in dem Video keine. Vor Gericht hätten sie einen Meineid geleistet, strafrechtlich relevant, doch sie standen nicht vor Gericht, obwohl einige es mit einem Gerichtssaal verwechseln, den Abend auf einer Finca.

Die Oligarchin, mit den schmutzigen Fußnägeln, gab an sie würde Anteile an der Krone Zeitung kaufen und der Deal wäre so gut wie sicher. Strache begann von einer Korne Zeitung zu fantasieren die positiv über die FPÖ schreibt. Die mächtigste Zeitung des Landes nur ein paar schmutzige Fußnägeln entfernt, die mit journalistischer Finesse die Wähler zur FPÖ bringt. Was für eine Aussicht und träumen wird ein Mann noch dürfen.

Der Falter und Klenk überschütten uns mit Namen von Spendern, es wurden viele Namen genannt, doch Spenden an Parteien waren nicht verboten. Jeder Österreich darf Geld einer Partei geben und es ist auch nichts unmoralisches an einer Spende. Menschen spenden der Kirche, aber erwarten sie dafür die Erlösung, einen Platz im Himmel? Warum spenden Menschen Geld an die freiwillige Feuerwehr, erwarten sie, dass ihr Haus abrennt, glauben sie dadurch kommt die Feuerwehr schneller zu ihnen? Wer jenes glaubt, sollte lieber nichts in Feuerwehr und Kirche investieren! Die Darstellung des Ibiza Videos, aus einem Blickpunk, hat Spenden an politische Parteien als etwas generell verwerfliches dargestellt und mit diesem Blickpunkt lagen der Falter und Klenk auf der Parteilinie der SPÖ.

Strache hat sehr viel Fantasie an diesem Abend bewiesen. Was sagte uns Strache, „Novomatic zahlt alle“, nur wer sind alle? Was wir wissen, es gab keine Spenden an die SPÖ, Grüne, FPÖ, Neos und ÖVP. Strache sagte in dem Video, es würden 20 Millionen an die ÖVP gespendet werden und einer der Spender wäre Porsche. Der Falter verbreitet all die Information, bis auf die angebliche 20 Millionen Spende an die ÖVP. Warum hat uns Klenk und Falter nicht auch über diese Spende berichtet? Wollte Klenk hier bewusst etwas unter den Teppich kehren, weil ein Eigentümer des Falters zur Familie Porsche gehört? Dr. Hans-Michel Piëch gehört zur Familie Porsche-Piëch und Herr Piëch ist mit 12,51% an der Falter Verlagsgesellschaft beteiligt.

Auf Twitter hat es wegen des Spenders „Porsche“ und der nicht Nennung einen Schlagabtausch gegeben. Was war die Rechtfertigung von Klenk: „Das wurde nicht gebracht, weil es keine Anhaltspunkte dafür gab und Strache hier nicht über seine eigene Parteikassa sprach (die er ja kennt), sondern über andere Leute herumfantasierte, so wie er über Kurz und Ho fantasierte.“

Legen wir den Maßstab von Klenk über das Video „mit herumfantasierte“, was hätte dann von dem Video gezeigt werden dürfen? Die Passage wo Strache sagt, „Bist du deppert, die ist schoarf“ über die falsche Oligarchin, oder „I'm the Red Bull brother from Austria“, oder seine Meinung über chinesische Investoren „Die Hunde haben dicke Kohle“. Wie viel wäre übrig geblieben?

Strache äußerte sich auch in dem Video über die Wirtschaft, „Der Crash kommt. So sicher wie das Amen im Gebet“, wusste er schon 2017 von der Pandemie und der damit verbundenen Wirtschaftskrise? Der Abend war ein Abend voller Fantasie, mit Wahrheiten und Unwahrheiten, einer Zurschaustellung seiner Person und viel, viel Alkohol. Ich ende mit den weisen Worten eines unbekannten Indianers: „Feuerwasser macht Kopf krank!“

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