Big Data hat im Grunde genommen nichts mit Überwachung zu tun. Die Definition von „Big Data“ wird verwendet um eine große Menge an gesammelten Daten auszuwerten, sie zu verknüpfen, Erkenntnisse zu gewinnen und daraus Lösungen zu entwickeln. Ja, diese Technik kann auch missbraucht werden. Der Missbrauch liegt in der Verknüpfung der Daten. Bei Big Data geht es nicht um das einzelne Individuum, es würde nichts bringen, es geht um die Masse.

Der Mobilfunkanbieter „A1“ lieferte wegen der Corona-Krise der Regierung die Bewegungsdaten ihrer Kunden. Die Opposition übte natürlich Kritik an diesem Vorgehen, aber zur Erforschung und Bewertung der Maßnahmen ist es ein probates Mittel. Wiener Linien und die ÖBB zählen auch ihre Fahrgäste, sie beobachten auch die Bewegung ihrer Nutzer, hier schreit niemand Überwachung. Die Regierung kann ja auch die Polizei anweisen Menschen zu zählen, wäre es dann auch verwerflich? Die Polizei hat in Österreich auch Zugriff auf etliche Kameras und die laufen Tag und Nacht. Die Bewegungsdaten sind zwar eine Form der Überwachung aller Bürger, aber wie sollen die Maßnahmen sonst evaluiert werden. Die Regierung bekommt so oder so die Bewegungsdaten der Bürger, nur die Daten von „A1“ sind wesentlich präziser.

Die Wissenschaftler der TU Wien brauchen solche Daten um ihre Modellrechnungen über die Ausbreitung des Coronavirus zu erstellen. Ohne Daten könnten die Forscher der TU Wien keine Berechnungen anstellen, es wäre ein fischen im Trüben. Bei Big Data geht es nur um die Menge an Daten, je größer die Datenmenge, desto präziser werden die Berechnungen.

Getränkehersteller verwenden schon Big Data um ihre Produktion darauf abzustimmen. Einem Bierhersteller ist es herzlich egal ob ich als Individuum ein Bier kaufe oder eine Limonade, es geht darum wieviel Bier insgesamt verkauft wird. Die Bierhersteller verknüpfen ihre Daten mit Wetterdaten und Veranstaltungen und stimmen ihre Produktion darauf ab. Die Fußball WM wäre so ein Beispiel, wird es in der ersten Woche regnen oder ist eine Hitzewelle vorhergesagt, bei Regenwetter wird die Produktion gedrosselt, bei einer prognostizierten Hitzewelle die Produktion hochgefahren. Die Menge an den gesammelten Daten lässt eine präzise Berechnung zu. Der Erfolg von Big Data, es werden Ressourcen geschont, Energie gespart, weniger Waren im Lager und Transportkapazitäten angepasst.

Big Data kann den Menschen helfen, aber es kann auch missbraucht werden. Die Corona-Krise ist ein unvorhergesehenes Ereignis und solange die Maßnahmen nur in der Krise verwendet werden, sehe ich keine Gefahr für die Bürgerrechte. Solange die Bewegungsdaten ohne Namen und Telefonnummer kommen, nur ein Daten Punkt der einen Menschen darstellt, nicht mit Daten aus Banken, Supermärkten, aus dem Finanzamt und Meldeservice verknüpft werden, ist alles anonym. Der Coronavirus ist momentan das größere Probleme, als eine Annahme der Opposition oder selbsternannter Datenschützer ohne jegliche Beweise.

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Iris123

Iris123 bewertete diesen Eintrag 21.03.2020 18:41:06

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