Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu! Das schöne Wetter stimmt auf die freien Tage und die langen Ferien ein! Gute Zeiten stehen bevor! Selbst Jugendliche verlassen den Laptop und schwingen sich aufs Rad, um ins Schwimmbad zu fahren, Fußball zu spielen, zu skaten oder einfach nur Freunde zu treffen und Spaß zu haben.

Das erfreut das Elternherz! Aber da war doch noch was! Schuldruck!

Ja genau! Das ist auch die Zeit, wo sich die Praxis füllt, besorgte Eltern anrufen, da es ihren Kindern sehr schlecht geht. "Können Sie uns bitte helfen! Mein Sohn/meine Tochter, hat Angst, die bevorstehenden Nachprüfungen am Ende des Sommers nicht zu bestehen."

Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Gefühle der Ohnmacht und Verzweiflung machen sich breit. Eltern befinden sich zwischen Sorge und Gereiztheit, Lernpläne werden erstellt, Nachhilfelehrer organisiert, ein Wirtschaftszweig ist eröffnet. Lernsessions zwischen Eltern und Kindern eskalieren meist total und lassen die familiäre Stimmung in den Keller rasseln. Lernen wird zum allumfassenden Lebensthema und ist extrem emotional besetzt.

Lernen an sich, ist ein emotionaler Prozess. Sind die Lerninhalte positiv besetzt, steht dem leichten Memorieren nichts im Wege. Jugendliche lernen problemlos Markennamen, Sportstars oder Songtexte. Selbst komplexe Spielabläufe oder die Handhabung sozialer Medien, die uns Erwachsene an die Grenzen unserer Möglichkeiten bringen, sind für Kids kein Problem.

Das alles funktioniert, weil die emotionale Basis stimmt.

Es geht daher nicht um Fleiß oder Faulheit der SchülerInnen, sondern um das Maß der vorhandenen, positiven Motivation. Permanente Aufforderungen, Drohungen, oder Negativprognosen (so schaffst du das nie), zerstören den letzten Rest „good will“.

Der Weg aus diesem Dilemma ist die Stärkung der Eigenverantwortung und das  Zutrauen von uns Eltern, dass die Jugendlichen ihre Herausforderungen am allerbesten selbst bewältigen können.

Unser Leitsatzt sollte deshalb lauten:

YES YOU CAN!!