Späte Mütter: Warum ich mir für sie mehr Leichtigkeit wünsche

Erst vor einigen Tagen erreichte uns die Nachricht einer glücklichen Mutter von Zwillingen – sie ist 60 Jahre alt. In Zeiten wie diesen, scheint alles möglich: Immer mehr Frauen sind damit konfrontiert, ihren Kinderwunsch nach hinten zu verschieben. Lange Ausbildungszeiten, Stress, das Anliegen den Kindern finanziell etwas bieten zu können, aber vor allem die Herausforderung, eine tragfähige Beziehung zu etablieren, zögern die Entscheidung ein Baby zu bekommen, oft auf die lange Bank.

Sorgvolle Schwangerschaft

Heiraten Frau und Mann, beginnt neben Vorfreude und Nestbau, oft eine Zeit mit vielen Unsicherheiten und Enttäuschungen. Der Druck schwanger zu werden, wird bei vielen Frauen als belastend erlebt – vor allem wenn sie bereits auf die 35 Jahre zugehen. Schließlich drängt die Zeit, die Sorge, es könnte nicht klappen, lässt die monatliche Regelblutung zum Feindbild werden. In der Partnerschaft entsteht meist unausgesprochen die Schuldfrage, für das Ausbleiben der gewünschten Schwangerschaft, Untersuchungen und Hormonbehandlungen sind meist die Folge. Klappt es dann doch, beginnt die Sorge, ob alles gut geht. Werde ich mein Kind behalten, wird mein Kind gesund sein,  werde ich eine unkomplizierte Geburt haben, sodass ich ein gesundes Baby in den Armen halten kann? Ganz schön belastend, für eine Zeit, die für uns Frauen eigentlich voller Genuss und Vorfreude sein sollte.

Gedanken einer späten Mutter

Ist es dann endlich soweit, sind mal alle Sorgen verflogen, das Glück ist vollkommen, wir halten das schönste, intelligenteste, bravste, einfach genialste Kind der Welt an unseren Busen. Wir haben genaue Vorstellungen wie wir Prinz und Prinzessin erziehen wollen. Welche Werte wir weitergeben und was wir auf gar keinen Fall wollen, schließlich haben wir ja bei der besten Freundin schon einiges an kapitalen Erziehungsfehlern beobachten können, das wird bei uns natürlich niemals vorkommen. Sonnenschein kann niemals Trotzkopf werden, schließlich haben wir genügend gelesen und uns vorinformiert, wie Kindererziehung gelingt. Gott sei Dank sind wir ja in einem Alter, wo man auf genügend Lebenserfahrung zurückgreifen kann. Leider ist uns zu dem Zeitpunkt meist nicht bewusst, dass wir uns selbst unter Druck setzen und mit all unserem Vorwissen und pädagogischen Erziehungsmaßnahmen auf unsere Intention und Bauchgefühl vergessen.

Natürlich kennt Mutterglück kein Alter, jedoch würde ich mir für uns Frauen manchmal mehr Leichtigkeit und Spontaneität wünschen, oder wie soll ich sagen – jugendliche Unbedarftheit.

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Herbert Erregger

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