Wenn Teenager etwas über Alkohol lernen

Meine Familie und ich waren die meiste Zeit in Wien über den Sommer. Schon zu Beginn der Ferien machte ich mir Gedanken, wie der Sommer wohl mit meiner jugendlichen Tochter verlaufen würde. Wie viele Diskussionen werde ich führen müssen, um meine Vorstellungen bezüglich Ausgangszeiten, Häufigkeit des Ausgehens usw. halbwegs durchzubringen. Eltern von Teenagern werden vermutlich wissen wovon ich spreche....

Ich selbst bekomme immer den Impuls, ein 24/7 Programm zu erstellen, was meine Tochter natürlich nur wenig begeistert und auch nur wenig sinnvoll ist. Ich bin aber sehr beunruhigt, wenn ich mir vergegenwärtige, dass der Freundeskreis meiner „Kleinen“ fleißig am Rauchen und der Alkohol stets ein fröhlicher Begleiter beim Ausgehen ist. Es geht mir gar nicht um die Sorge, dass sich meine Tochter ständig nieder kübelt, aber muss es denn sein, dass unsere Jugend so leicht an Tabak und Alkohol kommt?!?! Dass junge 16-jährige Organismen bereits durch Alkohol belastet werden und wir mit unserer Trinkkultur auch noch vermitteln, dass dies wahnsinnig gesellig und lustig ist?

Alles Gedanken einer uncoolen, überbesorgten Mutter!

Dann machten wir uns auf zu unserem zehntägigen Urlaub nach Spanien. Wir sind eine eingespielte Urlaubstruppe und hatten sieben Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren mit. Da ein Mädchen im Urlaub Geburtstag hatte, schien es uns eine nette Idee, an einem Abend eine Veranstaltung in einem Club mit DJ zu verbringen. Dafür mussten Eintrittskarten besorgt werden und ich machte mich mit den anderen Müttern auf, um diese zu besorgen.

Als ich nach dem Alter der Mädchen gefragt wurde und ich sechzehn antwortete, sagte mir die freundliche Kartenverkäuferin, dass wir keine Chance hätten mit den Mädchen zu dieser Veranstaltung zu gehen und dass es keinen Unterschied macht, wenn wir Erwachsenen mit dabei sind.

Anfangs war ich völlig vor den Kopf gestoßen, wir machten uns auf den Heimweg, um die "frohe" Botschaft zu verkünden. Die Mädchen reagierten zuerst mit totaler Empörung. „Das gibt’s doch nicht, warum sind die hier so streng, wir sind doch keine Babys mehr!“ An diesem Abend lernten die Mädchen eine Runde Burschen kennen und setzten sich gemeinsam an den Strand, um miteinander zu plaudern. Da die Alkoholausgabe im Hotel auch sehr streng gehandhabt wurde, war es ein Abend mit Mineral, Cola und Sprite und einer Verabredung für den nächsten Tag zum Beachvolleyball.

Am Ende des Urlaubs zogen die Mädchen Resümee und waren sich einig, dass es einer der genialsten Urlaube war, das sie viele Gespräche geführt hatten und nicht mehr brauchten als ein paar Sitzgelegenheiten und gute Laune!

(Rawpixel/fotolia.com)

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fischundfleisch

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