Moderne Kommunikationsmittel gestalten nicht nur unsere Gewohnheiten beim Aufnehmen, Gestalten und auch im Abbruch von Kontakten neu, sie stellen uns auch vor bislang unbekannte Herausforderungen. Gerade jetzt, in diesem Augenblick erinnere ich mich etwa an das erste Skypegespräch mit meinem Vater. Das Spannende daran: ein in meiner Kindheit in den 80ern indoktrinierter Glaubenssatz („Da Telefonieren teuer ist, sind Telefongespräche auf das Wesentliche zu begrenzen“) hätte rein technisch gesehen nun spielend überwunden werden können („Skypen“ ist ja gratis), wenn, ja, wenn es in den 2000er Jahren im Vater-Sohn-Verhältnis emotional zur Disposition gestanden wäre, sich nicht auf „das Wesentliche“ zu beschränken.
Vor ganz andere Schwierigkeiten werden wir von unserer Telekommunikationsspielzeugen in den letzten Jahren immer öfter im Straßenverkehr gestellt. Sogar auf die Gefahr hin, dass ich mir hier den persönlichen Zorn der sympathischen fisch+fleisch Redakteurinnen zuziehe und dann nicht mit Roland Düringer „Rise like a phoenix“ im Wald singen oder Conchita Wurst keine Perlen in den Bart flechten darf, möchte ich an dieser Stelle eines zur Sprache bringen.
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Egal ob ich mich im Straßenverkehr mit 408 Pferden, zwei Füßen oder einem Segway fortbewege, immer öfter bekomme ich wirklich Angst. Diese Angst sucht mich insbesondere dann heim, wenn eine Kraft ihres Telefons unaufmerksame Autofahrerin anderen VerkehrsteilnehmerInnen völlig uninspiriert in die Quere kommt. Ja, richtig gelesen! - die Autofahrerin war nicht gegendert. Waren es früher noch alte Männer mit Hut vor denen man sich in Acht nehmen musste, rangieren mittlerweile jene Frauen auf Platz 1, die möglicherweise solide Autofahrerinnen wären, und – da bin ich überzeugt – noch brillantere Kommunikatorinnen sind, aber eben nicht beides gleichzeitig schaffen.
Die diesbezüglichen Strafen werden Schrittweise erhöht, Werbung soll uns davon abhalten uns an den vielfältigen Funktionen unserer Handys gerade am Steuer zu erfreuen, Sprachsteuerungen von elektronischen Komponenten im Fahrzeug sollen Autofahrer weniger ablenken als manuelle Bedienung, etc, etc, etc. Natürlich betrifft das alle: Männer, Frauen, Intersexuelle, Homosexuelle, Bisexuelle, Pansexuelle, Asexuelle, Transgender und polyamoröse Menschen, aber mir fällt diese ganz spezifische Mischung aus uneindeutigem Verhalten, verschleppten Reaktionen und inadäquater Navigation immer wieder gerade bei telefonierenden Frauen am Steuer auf. In diesem Momenten wünsche ich mir dann ganz ehrlich den gläsernen Plafond als Abstandhalter.