Drei Veranstaltungen zum Bürgerdialog hatte Thyssen geplant, bei einer ist sogar R. Habeck erschienen. Es geht um die Vorstellung der neuen Technologie, mittels der der Sauerstoff ohne Schmelze aus dem Roheisen entfernt wird. Danach wird das Eisen elektrisch eingeschmolzen und weiterverarbeitet. Ziel von Thyssenkrupp ist die klimaneutrale Produktion von Stahl in Deutschland. Diese Anlage soll bis 2026 fertig gestellt sein, die Genehmigung zum Bau ist schon im März 2023 erfolgt. Erklärt wurde auch, wie die Logistik beim Bau des Hochofens erfolgen wird. Im Jahr 2030 soll der nächste Hochofen folgen. Die Hochöfen auf Kohlebasis in Deutschland sollen im Gegenzug dafür geschlossen werden.
Man wurde freundlich empfangen im Schwarzer Adler in Rheinberg. Es war aber keine offene Diskussionsveranstaltung, sondern jeder konnte sich nur selbst informieren, seine Fragen im kleinen Kreis stellen. Die Erreichbarkeit der Gaststätte war eine Katastrophe. Mit dem öffentlichen Nahverkehr kommt man kaum dahin. Warum so weit entfernt vom Zentrum, warum so schlecht erreichbar? Wollte man keinen wirklichen Dialog, sondern nur den Schein wahren?
Die Antwort drängt sich auf, ein kleiner Teil der Elite von Deutschland nimmt die Vorgaben der Grünen einfach so hin, widersetzt sich nicht ansatzweise, im Gegenteil, man biedert sich an und lässt sich die Gefolgschaft fürstlich entlohnen.
Die Kosten des neuen Hochofens liegen weit über 2 Mrd. Euro, genaue Angaben konnten die Mitarbeiter vor Ort nicht machen, d. h. die Projektleiter, Mitarbeiter der Marketingabteilung, einige Bereichsleiter der Stahlproduktion. Alle waren voll in das Thema involviert. Anwesend waren am 19. Juni ca. 15-20 neugierige Bürger.
Die Förderung vom Bund und dem Land NRW soll zusammen ca. 2 Mrd. Euro betragen. Den Großteil des Projektes zahlen also die Steuerzahler. Dazu wird die Stahlherstellung deutlich teurer, ob die Anlage je rentabel arbeitet, wird von politischen Entscheidungen abhängen, d. h. wie groß der Zwang für die Industrie sein wird, diesen Stahl ohne Kohle zu kaufen oder wie hoch der Stahlpreis fixiert wird. Reines planwirtschaftliches Denken. Wird Thyssenkrupp danach ein Zombieunternehmen sein, das keine eigenständigen wirtschaftlichen Entscheidungen mehr trifft? Wenn die Grünen dann regieren, werden sie sich die Macht über die Industrie nicht nehmen lassen. Aber planwirtschaftliche Modelle haben noch nie Wohlstand geschaffen, eher das Gegenteil.
Thyssenkrupp machte selbst in Zeiten hoher Stahlpreise Verluste, wie 2021. Es verkaufte vor einigen Monaten seine Aufzugssparte für 17 Mrd. Euro, hat also genug finanzielle Mittel, aber kaum mehr rentable Geschäftsteile. Der Begriff Zombieunternehmen, die die wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen wo sie fortbestehen meist massiv hemmen, drängt sich auf.
Meine Fragen: Glaubt man an die Zustimmung der Mehrheit der Steuerzahler zu derlei Projekten, wenn sie sich der Kosten bewusst sind? Bei den Duisburgern denkt man schon, weil viele Jobs an der Stahlproduktion hängen. Unsicher ist man, ob dies in Essen oder Sachsen genauso ist.
Wie kann man sich der vernichtenden Politik der Grünen anschließen, die nur Rezession bringen kann, schon gebracht hat. Als ob es ähnlich vernichtende Politik nicht schon gegeben hat. Sei es ganz drastisch die Planwirtschaft in der DDR. "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!", eine Phrase in der DDR. Das Gegenteil war der Fall, stetiger Verfall, der überall sichtbar war. Oder die staatliche Industriepolitik nach dem Fall der Mauer, worunter der Osten noch jetzt leidet. Oder der Versuch der Grünen mittels massiven Subventionen neue Industriesparten, wie die Herstellung von Windrädern oder Solarmodulen zu etablieren, was scheiterte. Die Skeptiker sollen Schuld am Scheitern haben. Erinnert sei auch daran, dass Deutschland in der Kerntechnologie führend war und die Grünen mit ihrer Hetze und Angstmache den Ausstieg erzwangen, inkl. des Abbaus der Jobs im Bau der AKWs, die sich weltweit verkauften. Erinnert sei auch, dass Deutschland noch führend im Automobilbereich, speziell im Bereich Verbrennermotoren ist und auch da das Ende erzwungen werden soll. Auch hierbei sind die Grünen die Treiber. Abreißen kann man gut, aber wenn etwas Neues entstehen soll, dann soll es immer nahezu komplett der Steuerzahler zahlen, wie bei dem neuen Hochofen oder der Solarindustrie. Und klappen tun die hochgepriesenen Projekte auch nicht, eben weil Erfolg durch die Marktwirtschaft kommt, nicht durch planwirtschaftliche Modelle.
Auch die Kommunikation der Grünen sprach ich an. Wer kritisch gegenüber der Klimapolitik ist, wird als Staatsfeind behandelt, diffamiert, meist persönlich angriffen und ausgegrenzt. Dies geschieht so offen und massiv, das die Masse grollend schweigt. Wie wird in 10 Jahren unsere Demokratie aussehen, wenn man sich jetzt nicht wehrt? Macht man sich nicht mit derlei Projekten zur politischen Hure? Auf derlei Fragen hatte man keine Antworten. Man sei ja zum Umbau der Stahlindustrie gezwungen, sonst gibt es sie nicht mehr. Das sei gesellschaftlich gewollt. Ist dies wirklich so oder ist es lediglich eine kleine Elite in den Medien und der Politik, die links-grün dominiert sind, die dies der Gesellschaft förmlich aufzwingen?
Als ich von den persönlichen Angriffen auf mich erzählte, sagte man nur überrascht, das darf nicht sein, das habe man bisher noch nicht erlebt. Aber ich bin doch kein Einzelfall, sondern die Ausgrenzung von Kritikern erfolgt doch seit Jahren öffentlich sichtbar, sei es drastisch in den Medien, so extrem das eine komplett parallele Medienwelt entstand, weil viele die tägliche Propaganda nicht mehr voll konsumieren wollen. Ausgegrenzte Personen kann jeder Interessierte benennen.
Die, die sich wehren könnten, wie die deutsche Industrie, die noch enorme Macht hat, weil sie noch viel verdient und hohe Steuersummen zahlt, wehren sich nicht. Auch nicht die gut begüterten Manager, Betriebsleiter, die man sehr wohl zur geistigen Elite Deutschlands rechnen kann. Die Arbeiter bei Thyssenkrupp konnte man bisher damit nicht begeistern. Die haben schlicht Angst um ihre Jobs. Denn staatliche Förderung kann auch schnell enden oder beschränkt werden, dann wäre Thyssenkrupps Stahlherstellung in Deutschland Geschichte. Aber davon dringt wenig nach außen, wohl weil jeder Arbeitnehmer weiß, was ihm droht, wenn er/sie zu scharfe Kritik gegen solche Projekte übt.
Doch wer wird die Verantwortung übernehmen, wenn Deutschlands Industrie Geschichte ist, sie vertrieben und totsubventioniert wurde? Die Manager und Planer des Industrieumbaus nicht, die sind dann gutbesoldet und mit hohen Ersparnissen in Rente. Die Grünen haben dafür jetzt schon die Schuldigen, man lese nur die Blogs der Grünen Ideologen hier. Die Verantwortung dafür werden die Skeptiker tragen müssen, sie werden ohnehin zahlen müssen, mit ihren Jobs, ihrem Wohlstand und dem Verlust ihrer Meinungsfreiheit und Demokratie. Widerstand kommt auch nur von dieser Schicht, aber der wird kaum erfolgreich sein, weil deren Meinung zu zerstritten ist, sie von mächtigen Medien teils umerzogen wurde.
Die Webseite dazu: https://transformation.thyssenkrupp-steel.com/