Die Zeit online, eine linke Plattform schreibt: „Der Militärdiktatur in Argentinien fielen zwischen 1976 und 1983 Tausende Oppositionelle zum Opfer. Wie der rechtslibertäre Präsident Javier Milei die Aufarbeitung dieser Verbrechen attackiert.“

J. Milei wurde bei seinem Staatsbesuch in Deutschland herabwürdigend von der Ampelregierung behandelt, ohne militärische Ehren, ohne der geplanten Pressekonferenz. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/javier-milei-argentinien-bilanz-100.html

Doch seine vor allem von linken Ideologen stark kritisierten Reformen wirken.

„Vor genau einem Jahr gewann Javier Milei reichlich spektakulär die Wahlen in Argentinien. Das Land taumelte am Abgrund der Staatspleite; Insolvenzen, Korruption und Massenarmut grassierten. Die linke Regierung hatte Argentinien regelrecht ruiniert und versuchte am Ende, durch wilde Schuldenmacherei und hektisches Gelddrucken die Lage zu retten. Im Dezember 2023 eskalierte die Hyperinflation, die Preise stiegen um 1 Prozent - pro Tag! Argentinien stand vor dem Kollaps.

Milei trat daher mit einem martialischen Kettensägen-Motiv vor die Wähler, den maroden Staat radikal klein zu schneiden und einen marktwirtschaftlichen Neuanfang zu wagen. Der schillernde Liberale siegte und machte seine Ankündigung wahr

Die Zahl der Ministerien wurde kurzerhand halbiert, der Staatshaushalt rigoros auf Sparkurs saniert, Zehntausende Staatsbeschäftigte unter lautstarken Protesten entlassen.

Die Welt blickt seither gespannt auf Buenos Aires, ob die Schocktherapie wirkt. Im ersten Halbjahr brach die Wirtschaft noch um 3,4 Prozent ein, Massenproteste machten Schlagzeilen. Zum Einjährigen aber gibt es verblüffende Signale der Hoffnung. Der Staatshaushalt verbucht den siebten Monat in Folge kein Defizit mehr. Die Hyperinflation ist besiegt, im Sommer meldete das Land die ersten Wochen mit Null-Inflation seit 30 Jahren. Die Renten liegen heute real um 10 Prozent höher als vor einem Jahr… Die Löhne wachsen seit vier Monaten in Folge stärker als die Inflationsrate, und sowohl die Verbraucherausgaben als auch das verarbeitende Gewerbe legen wieder zu. Der Haushaltsplan für 2025 erwartet nun ein Wirtschaftswachstum von 5 Prozent. Selbst der schwer angeschlagene Peso gewinnt auf dem Schwarzmarkt zusehends an Wert.

Der strenge Internationale Währungsfonds (IWF) findet plötzlich lobende Worte über Argentinien…

Gleichwohl ist der Turnaround des Landes mit erheblichen Verwerfungen verbunden. Der IWF analysiert eine "sehr heikle soziale Situation" in Argentinien. Damit ist gemeint, dass immer mehr Argentinier durch die Krise der vergangenen Jahre in die Armut abgerutscht sind. Offiziell leben jetzt 53 Prozent der Argentinier existenziell arm, viele ehemalige Staatsbedienstete sowie Günstlinge staatlicher Programme haben zudem ihre Jobs verloren, und die Mehrheit leidet noch immer unter den Folgen der Hyperinflation.

Milei setzt daher seine Reformpolitik gegen erheblichen Widerstand durch - und er muss bald weitere Erfolge vorweisen… Milei verkündete dort vollmundig: "Wir sind in der Lage, das Bruttoinlandsprodukt in zehn Jahren zu verdoppeln."…

Er umgarnt die Investoren mit Aussagen wie: "Für uns ist derjenige, der Geld verdient, kein Übeltäter, sondern ein sozialer Wohltäter. Wir verfolgen ihn nicht, sondern wir unterstützen ihn, wir applaudieren ihm", fügte er hinzu. Vor allem die gewaltigen Öl- und Gasvorkommen sollten jetzt exploriert werden und einen neuen Boom auslösen. "Mit den Investitionen in Öl und Gas wird Argentinien wahrscheinlich zu einer viel stärker aufgewerteten Währung übergehen…

Aber nun erwartet er im Gegenzug auch, dass die Privatwirtschaft loslege: "Ihr seid die Architekten eurer eigenen Zukunft! Wenn ihr es nicht tut, wer dann? Nicht der Staat, denn das Einzige, was der Staat tun kann, ist Schaden anrichten", ruft Milei den Unternehmern zu. Wer Schwarzgeld zurückbringt, kann derzeit mit einer Steueramnestie rechnen. Die liquiden Dollarreserven sind daraufhin um etliche Milliarden Dollar gestiegen. Und investieren sollen Unternehmer auch in privatisierte Staatsfirmen.

…von der Erdöl- und Erdgasexploration über Stromnetze…die Wasserversorgung und das Abwassersystem zuständig ist, die Staatsbahnen, die Autobahnen, die Flughäfen, Kohleminen und sogar die Kernkraftwerke - Milei stellt alles potenziell zum Verkauf. Er will den Weltkapitalmarkt anlocken mit der verwegenen Botschaft, in Argentinien warte ein neuer Goldrausch…

Argentinien habe - wie manch andere Staaten des Westens - zu lange an einer "linken Dekadenz" gelitten. Das Land sei durch "geistigen Sozialismus" vergiftet worden. Sozialismus und Kollektivismus aber führten immer zu Armut. Den Wirtschaftswunder-Kapitalismus hingegen könne man immer wieder neu klonen - so wie seinen 2017 verstorbenen Lieblingshund "Conan". Den hat Milei mittlerweile schon mehrfach klonen lassen. Die neuen Welpen hat Milei nach den Ökonomen Milton Friedman, Murray Rothbard sowie Robert Lucas genannt - allesamt Intellektuelle des freien Kapitalismus.https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Die-argentinische-Kettensaege-wirkt-article25305782.html

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