Die Werte unserer Gesellschaft – was ist unbedingt zu erhalten

Die massive Zuwanderung überfordert Deutschland derzeit. Nicht allein finanziell. Sondern es gibt null Konzepte für eine vernünftige Integration der Muslime in die deutsche Gesellschaft. Null. Die Türkischstämmigen holen aus ihren Heimatgegenden die Verwandten, Ehegatten/Ehefrauen nach, wie sie lustig sind. Da geht es nicht um einige Milliarden Euro für die Integration, darum kann es gar nicht gehen, fehlt bei der Integration Geld, dann muss dies bereitgestellt werden. Sondern die Muslime stellen hier im Pott oder in Berlin und Hamburg in 10-20 Jahren die Mehrheit und sind mehrheitlich nicht in die demokratische Gesellschaft integriert, die Deutsch-Türken himmeln beispielsweise immer noch den Despoten Erdogan an. Da geht es schlicht darum, wie soll unsere Zukunft in 20 Jahren aussehen, lässt man es so wie bisher weiterlaufen, wonach es in der Großen Koalition aussieht, dann haben wir in 20 Jahren Krieg, wo ein Teil der Gesellschaft für eine freie Gesellschaft kämpft oder einen Despoten für alle.

Ich erinnere, 26 Grundschulen hier in Duisburg haben über 75% Migranten, die Anzahl mit über 50% wurde gar nicht genannt, es werden nahezu alle sein und dass die Mehrheit der Migranten Muslime sind, kann sich jeder denken. https://www.waz.de/staedte/duisburg/in-26-duisburger-schulen-sind-deutsche-kinder-die-ausnahme-id213431081.html Mehr oder weniger klar wird es sich in vielen deutschen Großstädten zeigen. Und Erdogan wurde mehrheitlich von den Wahlberechtigten hier in Deutschland gewählt. https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-politik_artikel,-erdogan-raeumt-in-deutschland-ab-fast-zweidrittelmehrheit-_arid,1742887.html#nfy-reload

Es fehlt also zuerst eine klare Definition was denn unsere Gesellschaft so erstrebenswert macht, was wir unbedingt erhalten müssen, was die hier aufwachsenden Muslime letztlich tragen müssen, wenn sie als integriert bezeichnet werden wollen. Ich möchte in dem Blog einen Denkanstoß dazu geben und zitiere hier ein wenig beachtetes Interview eines international anerkannten Historikers über den Westen. Wohlgemerkt des Westens, denn in dem Interview bzw. den von mir zitierten Stellen wird deutlich das Winkler genau die wichtigen Elemente als tragende Elemente des Westens sieht.

Was ist der Westen?

Heinrich August Winkler „Der Westen ist zunächst einmal historisch gesehen das Europa der Westkirche, das lateinische Europa, das Europa das schon im Mittelalter frühe Gewaltenteilungsprozesse erlebt hat, die Trennung von geistlicher und weltlicher Gewalt, Investiturstreit und von fürstlicher und ständischer Gewalt, etwa Magna Carta(1215 in England). Das ist jener Teil Europas, in dem sich eine Tradition von Freiheit und Gewaltenkontrolle, von Individualismus und Pluralismus herausbilden konnte, jener Teil Europas, der dann auch die moderne Gewaltenteilung im Sinne von Montesquieu hervorgebracht hat, die Trennung von gesetzgebender, vollziehender und rechtssprechender Gewalt. Ein Teil des Westens aber nur, denn es kommt hinzu Nordamerika, das britisch besiedelte Nordamerika, dort wird auf britischen Kolonialboden in Virginia im Juni 1776 die erste Menschenrechtserklärung der Geschichte beschlossen, die Virginia Declaration of Rights. Das war etwa drei/vier Wochen vor der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und 13 Jahre vor der Verabschiedung der ersten europäischen Menschenrechtserklärung durch die französische Nationalversammlung im August 1789, die berühmte Erklärung der Menschen und Bürgerrechte. Das ist der moderne Westen, der ein Projekt hat, ein normatives Projekt, Menschenrechte, Rechtstaatlichkeit, Gewaltenteilung, Volkssouveränität, repräsentative Demokratie.“

Winkler: „Der Westen ist die Summe aller Staaten, die sich zu den westlichen Werten bekennen. Das sind in jedem Falle die angelsächsischen geprägten Demokratien, in den Vereinigten Staaten in Kanada, in Australien, Neuseeland und das ist jener große Teil Europas, der zum alten Okzident gehört hat, aber darüber hinaus haben sich auch andere Staaten, ursprünglich orthodox geprägte Staaten...[EU/Nato] das ist nicht das Entscheidende. Entscheidend ist das Bekenntnis zu den westlichen Werten und die Bereitschaft sich daran messen zu lassen, auch die eigenen Abweichungen von den westlichen Werten kritisieren zu lassen. Der Staat Israel ist seit seiner Gründung dem Selbstverständnis nach ein westlicher Staat, eine westliche Demokratie und wird deswegen auch an westlichen Maßstäben gemessen.“

Winkler: „Lupenreine westliche Demokratie gibt es überhaupt nicht. Jede westliche Demokratie muss selbstkritisch fragen, wann sind wir von unseren Werten abgewichen… Die Doppelbödigkeit der ersten Menschenrechtserklärungen aus Nordamerika kann man daraus ersehen, dass unter den Verfassern, auch der Virginia Declaration of Rights und der amerik. Unabhängigkeitserklärung, Sklavenhalter waren.“

Winkler: „Die Geschichte des Westen ist eine Geschichte um die Aneignung oder die Verwerfung dieser Werte, das wäre u. a. die Geschichte Deutschlands, kulturell ein Land des Westen, dass sich zugleich gegen die politischen Werte des Westens lange gesträubt hat. Die Geschichte des Westens ist immer auch eine Geschichte der Verstöße gegen die eigenen Werte und eine Geschichte von Lernprozessen, eine Geschichte von Selbstkritik und Selbstkorrektur.“

Winkler: „Ohne die Bereitschaft aus den eigenen Fehlern zu lernen, kann keine westliche Demokratie ihre Zukunft sichern.“ Und das macht den Westen so dynamisch, weil sich viele Prozesse nur in solch einem Umfeld so gut entwickeln können.

Minute 38 Winkler: Könnte die ganze Welt für die westlichen Werte gewonnen werden oder gibt es Barrieren, die dem entgegenstehen:

Winkler: „Ich glaube nicht, dass es Kulturen gibt, die strukturell dem Menschenrecht unempfänglich wären. Man hat das von den konfuzianisch geprägten Kulturen behauptet. Aber wie erklärt sich dann die demokratische Entwicklung von Taiwan, wie erklären sich die Freiheitsdemonstrationen in Hongkong und die Carta 08? Man hat gesagt die islamische Welt ist strukturell menschenrechtsunfähig. Da gibt es große Widerstände gegen die Übernahme der Idee der unveräußerlichen Menschenrechte. Das ist wahr. Und diese Widerstände hängen zusammen mit der Tatsache, dass es im Koran keine Unterscheidung zwischen göttlichen und irdischen Gesetzen gibt. So wie im Neuen Testament, wo der Satz steht, der Satz von Jesus, gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist. Das ist wenn man so will ein Urwort westlich. Da ist schon angelegt die Eigenverantwortung der Welt, aber auch eine Begrenzung der irdischen Gewalt, sie ist nicht zuständig für Fragen des Glaubens, die Idee Emanzipation des Menschen und Säkularisierung der Welt setzt diese Unterscheidung voraus. Das ist eine große Hypothek islamisch geprägter Gesellschaften. Auch viele gemäßigt geprägte islamistische Rechtsgelehrte sagen, Menschenrechte gut und schön aber nur im Rahmen der Scharia. Das ist die fehlende Unterscheidung zwischen göttlichen und irdischen Gesetzen. Nur da wo diese Differenzierung wirklich ernst genommen wird, ansatzweise in Indonesien oder auch in Tunesien in jüngster Zeit, da gibt es die Chance das auch islamische Gesellschaften pluralistisch im Sinne von Zivilgesellschaften entwickeln, wobei Rechtsstaat und Gewaltenteilung die Voraussetzung dafür sind, dass das Demokratieprinzip freiheitsfördernd ist, eine tyrannische Mehrheit kann es auch geben und eine Mehrheit, die die Minderheit unterdrückt, wie etwa unter den Moslembrüdern in Ägypten, ist alles andere als eine Verwirklichung westlicher Ideale. Also das Entscheidende ist, kann jene Grundunterscheidung zwischen göttlichen und irdischen Gesetzen durchgesetzt werden, ohne die die Idee der Menschenrechte und der Zivilgesellschaft des Rechtstaates sich nicht entfalten können. Das ist ein langer Prozess. Aber es gibt keinen Grund zu sagen, nie und nimmer wird sich in der islamischen Welt ein Demokratiewunder ereignen.“

Zum Schluss wird er noch über die Anziehungskraft des Putinismus oder Autokratischer Führer, siehe für die Kämpfer des IS aus Europa gefragt. Winkler dazu: „Ideologie und religiöser Fanatismus haben überall ihre Chance, wo die Kräfte des rationalen Arguments, des transparenten sozialen Zusammenhalts versagen. Der Philosoph Ernst Kassierer hat von dem Widererstarken des Mythenismus gesprochen in Zeiten der gesellschaftlichen Polarisierung, wo das Gefühl für den Zusammenhalt und die verbindenden Grundlagen des Gemeinwesens geschwächt sind. In gefestigten Demokratien sind diese Grundlagen belastbar. Großbritannien und die USA haben die Weltwirtschaftskrise als Demokratien überstanden, Deutschland, eine junge Demokratie, nicht. Also es hängt sehr viel vom demokratischen Erbgut, wenn man so will, ab. Von der gepflegten demokratischen, rechtstaatlichen, freiheitlichen Tradition, wo die stark ist, da ist auch der Widerstand gegen autoritäre und totalitäre Versuchungen stark.“

Es gibt aber durchaus eine Attraktion für islamische Familienwerte, gegen den Materialismus im Islam, in Asien oder Russland. „Aber von einer Attraktion auf aufgeklärte Gesellschaften kann keine Rede sein. Wenn das ein Kulturkampf ist, diesen Kulturkampf braucht der Westen nicht zu scheuen.“

Mein Fazit: Ohne Verinnerlichung der Gewaltenteilung, der Trennung von staatlicher und religiöser Macht und der prinzipiellen Einhaltung der Menschenrechte, also der Grundgesetze kann eine Integration der Muslime in westliche Gesellschaften nie gelingen. Dies müssen die Muslime mehrheitlich übernehmen, sonst scheitert die Integration auch in der dritten und vierten Generation der Muslime, egal welche Energie die Kirchen und vor allem die Gesellschaft für die Integration aufwenden, egal wie sehr die Gesetze an die Forderungen der Muslime angepasst werden.

Und weil sich derzeit katholische/evangelische Würden so sehr in die aktuelle Politik einmischen. Die strikte Trennung von staatlicher und religiöser Macht gilt auch für die Christen.

Anm.: Genau dieser international anerkannte Historiker wurde von dem linken Fanatiker J. Habermas im Historikerstreit öffentlich angegriffen und teils diskreditiert, in meinen Augen ein großer Schritt zu der politischen Korrektheit, wenn nicht gar der Beginn. Winkler schrieb auch schon 2015 einen äußerst kritischen Artikel in der FAZ zu Merkels Grenzöffnung. http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/gastbeitrag-deutschlands-moralische-selbstueberschaetzung-13826534.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0

11
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Waldelfe25

Waldelfe25 bewertete diesen Eintrag 07.08.2018 21:05:17

Zaungast_01

Zaungast_01 bewertete diesen Eintrag 06.08.2018 07:14:02

nzerr

nzerr bewertete diesen Eintrag 06.08.2018 06:32:53

Tourix

Tourix bewertete diesen Eintrag 05.08.2018 23:09:18

CK13

CK13 bewertete diesen Eintrag 05.08.2018 21:55:25

Matt Elger

Matt Elger bewertete diesen Eintrag 05.08.2018 21:54:03

Claudia56

Claudia56 bewertete diesen Eintrag 05.08.2018 18:38:06

Martin Pollack

Martin Pollack bewertete diesen Eintrag 05.08.2018 18:13:48

Pommes

Pommes bewertete diesen Eintrag 05.08.2018 16:37:29

Frank und frei

Frank und frei bewertete diesen Eintrag 05.08.2018 11:55:30

anti3anti

anti3anti bewertete diesen Eintrag 05.08.2018 11:51:32

12 Kommentare

Mehr von Matt Elger