Findet nun endlich Kritik über den Islam Platz in der breiten Diskussion?

Viele, viele Dinge wurden in der Talkshow mit Anne Will nicht geradegerückt. Die Ostkirche hat nicht dank des Islams überlebt, wie der Imam Mohamed Taha Sabri sagte, sondern trotz des Islams. Auch zeichnete der Imam tolle Bilder, wie gut es doch um die Ostkirche bestellt sei, er sagte, es gäbe Kirchen in Tunesien, Ägypten, Libanon und der Türkei. Die Wahrheit sieht dagegen trostlos für die Ostkirche aus, in der Türkei werden fortwährend Kirchen „entkreuzigt“, im Libanon, dem ehemaligen Paris des Nahen Ostens, tobt ein Bürgerkrieg, seit die Muslime die Mehrheit im Land stellen. Sprengstoffanschläge hat jeder in Erinnerung, im Irak und Syrien werden/wurden Christen verfolgt und vertrieben, sie sind nun in den Flüchtlingslagern im Nahen Osten, selten haben sie es nach Europa geschafft. Warum man nicht den Christen besonders half, blieb mir immer ein Rätsel.

Auch auf die Frage, was der Gesetzgeber tun kann, um Radikalisierung einzuschränken, kam nur Ungenaues, diesmal von Bosbach. Alle hatten nur mit der Nora Illi zu tun, die die Radikalisierung verharmloste, ja sogar vormachte. Einzig Bosbach, der Muslime Ahmad Mansour (hatte sich in seiner Jugend selbst radikalisiert, aber ist offenbar wieder zu Sinnen gekommen) und Sascha Mané (seine Tochter ging zum IS) sagten deutlich, wo Radikalisierung beginnt, was man tun müsse.

Mansour: man müsse ein Religionsverständnis für den Islam anbieten, dass die Demokratischen Grundsätze, die Gleichberechtigung der Frau achtet. Bosbach: „Die Trennlinie verläuft nicht zwischen den Religionen, sondern da, wo - „im Namen des Islams“ -, „Werte gepredigt werden, die im Gegensatz zu unserem Grundgesetz stehen“. Wobei man „Werte“ an dieser Stelle in doppelte Anführungszeichen setzen sollte. Denn mit „Werten“ hat der politische Islam nichts zu tun. Er bemäntelt vielmehr „barbarische Grausamkeit“ (Bosbach) mit einer vermeintlichen Wertediskussion.“ Bosbach sagte auch, dass Hetze, wie teils von Illi verbreitet wurde, nichts im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu suchen hat. Deutlich auch für die ARD.

Sicher fragen sich viele, warum diese kritische Diskussion erst jetzt öffentlich in Gang kam. Wieso mussten erst so viele Unglücke geschehen, wieso mussten erst solche Kriege stattfinden und hier in Deutschland so viele Menschen protestieren und teils als „Nazis“ verunglimpft werden bis dieses Thema Platz in den Medien bekommt und von der Politik wahrgenommen wird? Wir beobachten ja schon seit Jahrzehnten die Terroranschläge im Libanon, gegen Israel, in Nordafrika, die Kriege Irak-Iran...

Die FAZ gab darauf einen Hinweis, „Die SPD-Politikerin und Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, hat sich in der vergangenen Woche gegen ein generelles Verbot der Kinderehe ausgesprochen.“ Die SPD weiß also noch immer nicht wohin sie will, die Äußerungen von Özoguz oder den Initiativen von H. Maas gegen(besser gesagt für) die Kinderehen belegen dies. Die Grünen und die Linken(außer Wagenknecht) nehmen bei jeder Kritik am Islam faktisch immer sofort eine Abwehrhaltung ein bzw. greifen die Kritiker sofort an. Die SPD ist nahezu auf der gleichen Linie mit den Grünen und Linken, denen sie bisher meist applaudierte und selten widersprach.

Für die CDU galt, dass Bosbach in seiner Partei von den Parteispitzen quasi geächtet war, er wurde sogar schon beschimpft („er könne dessen Fresse nicht mehr sehen und seine Scheiße nicht mehr hören“ Pofalla – ehemaliger Bundesminister der CDU, nun gehört er zum Bahnvorstand). Altmeier und Co. stehen Bosbach nicht anders gegenüber, er und andere Kritiker an dem Islam waren meist mit ihren Meinungen völlig in der Minderheit. Aber, wie zum Hohn musste Bosbach in der Talkrunde wieder ein gutes Bild für die CDU abgeben. Die Politik wollte das Thema also lange umgehen, nutzte aber Kritiker, wie Bosbach um die Wähler bei der Stange zu halten.

Das Problem sitzt aber tiefer, ich versuche mich etwas heranzutasten.

Die Islamwissenschaftlerin und Religionspädagogin Lamya Kaddor erhielt den Preis "Das politische Buch" 2016 der Friedrich-Ebert-Stiftung(12. Februar 2016), inkl. 10.000 Euro. Einen Preis der Novitas Betriebskrankenkasse bekam sie kürzlich in Duisburg( 2.500 €).

Lamya Kaddor hat noch mehrere Preise bekommen. Wohlgemerkt nachdem aus ihrem Kurs mehrere Schüler direkt zur IS gingen.

Es geht mir da nicht um das Preisgeld, sondern das an wen und wie es dazu kommt. Kaddor kommt aus Duisburg, der Preis der Novitas BKK wurde in Duisburg verliehen, anwesend waren nur geladene Gäste, wohl damit Kritiker nicht stören konnten. Ich habe Fr. Kaddor übrigens noch nie echt gesehen, anderen hiesige Bekannten geht es genauso, aber wir sahen sie bei vielen Talkshows, in Nachrichten als Expertin oder eben ihren Namen in den Artikeln über Preisverleihungen. Auf einem Bild der Preisverleihung sieht man hinter ihr ihren Mann, Thorsten G. Schneider, der Islamwissenschaftler und Redakteur vom Deutschlandfunk. Es ist eine Art Familienbetrieb geworden. Sie produziert endlos und von ihrem Mann wird es direkt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk promotet, auch scharfe Kritik wird durch diese Beziehungen weitgehend verhindert. Bei allen möglichen Anlässen stehen diesbezügliche Kritiker außen vor, sie können tun was sie wollen, sie bekommen einfach keine Möglichkeit sich zu äußern, es wird von allen Seiten blockiert. L. Kaddor beschimpft dagegen frech kritische Journalisten, wie Henryk Broder oder die Autorin Necla Kelek.

L.Kaddor bekam ihre Lehrerlaubnis von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), sie erwarb sie nicht etwa über ein Pädagogikstudium o. ä., dementsprechend engagiert sie sich entsprechend für den Verband. Seit 2007 haben sich die vier großen Verbände DITIB, VIKZ, Islamrat und Zentralrat zum "Koordinationsrat der Muslime" – kurz KRM – zusammengeschlossen. Er versteht sich selbst als oberste islamische Dachorganisation in Deutschland, so wurde es jedenfalls immer akzeptiert, fragt man die Muslime so sind sie sich uneins ob dies rechtens ist, die Öffentlichkeit erfährt über diese Streitigkeiten weitgehend nichts. Ein Nordafrikaner wird sich von diesen kaum vertreten fühlen.

Festzuhalten: Es ist mehr als fragwürdig wenn Experten quasi von Gesellschaften, die ihre Wurzeln im Nahen Osten haben, ernannt und von der Legislative fraglos akzeptiert werden und von dieser und den Medien nicht kritisch genug begleitet werden. Die Folgen sah man bei Kaddor, als ihre Schüler zur IS gingen, die Schlüsse wurden aber selbst da noch nicht gezogen, sie erhielt weiter Preise und wurde als Islamexpertin durch die Talkshows getrieben. Kritiker können nach wie vor tun was sie wollen, sie finden kaum Gehör in der deutschen Öffentlichkeit, die gestrige Show war da schon ein Höhepunkt. Medienpräsente Menschen haben sich gegen jedwede Kritik gut vernetzt, dagegen konnte bisher fast niemand ankommen. Die Parteien haben bisher weggesehen oder dies sogar unterstützt, wie sagte eine hiesige Grundschullehrerin, man hat hier einfach alles laufen lassen. Und in den Parteien stimmt vielfach die Basisdemokratie nicht mehr, d. h. die Probleme von den unteren Parteimitgliedern kommen nicht mehr nach oben. Bosbach reagierte einmal auf einem CDU Event genervt über Kritik an Merkel, er sagte was bringt ihr hier bei mir bei Eure Kritik vor, während ihr in Merkels Anwesenheit mit ihr nur Selfies macht. Kritik anzubringen konnte man bisher fast nur mit Humor, wie Abdelkarim. Ansonsten hatte man sich zu arrangieren oder gegen Windmühlen anzurennen, wie Sascha Mané vor Jahren.

Das derzeitige stete Vorzeigen schlimmer Taten von xyz oder die Kritik an Gerichtsurteilen kann es aber auch nicht sein, sie bringen alle Muslime unter Verdacht, d. h. die nahezu systematische Unterdrückung der notwendigen Kritik an bestimmten islamischen Ausprägungen hat am meisten den gut integrierten Muslimen geschadet. Der Weg bis angemessene sachliche Kritik darüber Platz in der breiten Diskussion findet wird noch sehr holprig werden. Die gestrige Show war ein Anfang, recherchiert man einmal danach was ihrem Mann Abdel Azziz Qaasim Illi vorgeworfen wurde, dann muss man klar sagen, eine Nora Illi hat nichts im GEZ Fernsehen zu suchen, sie provozierte und zwang damit die anderen Showteilnehmer zu deutlichen Aussagen. Aber man muss über dieses Thema Klartext sprechen, denn aufgeschobene Probleme werden immer größer.

Anhang:

Der Joke von Abdelkarim vom 3. August 2014

„Völkerverständigung in Duisburg

Ein Muslimischer Busfahrer mit 1m Vollbart fährt ca. 20 Schwarzafrikaner, die fast alle eine Bibel in der Hand halten und in die Kirche wollen.“

https://www.facebook.com/weindochnicht/posts/810192219020861

Die Debatte um die islamischen Verbände:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-12/islam-kritik-narrative-stereotype-muslime-hamed-abdel-samad

Die FAZ Kritik:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/tv-kritik/tv-kritik-anne-will-das-kann-man-im-oeffentlichen-fernsehen-nicht-machen-14516141.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Die ARD Nachricht über Pofallas Beschimpfung:

Die gestrige Talkshow:

https://daserste.ndr.de/annewill/Mein-Leben-fuer-Allah-Warum-radikalisieren-,annewill4954.html

Die Auszeichnungen:

https://www.boersenblatt.net/artikel-auszeichnung__das_politische_buch_2016_.1098886.html

Hier die der Novitas Betriebskrankenkasse:

https://www.novitas-bkk.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/detailansicht-pressemitteilungen/?tx_news_pi1[news]=84&tx_news_pi1[controller]=News&tx_news_pi1[action]=detail&cHash=b5a8797fb0444d53de7c071e136ac0b9

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