Globalisierung an sich ist nicht negativ. Viele wollen ganz einfach die Vorteile von internationalen Handel, also der Globalisierung, nicht verstehen. Der Sinn ist, dass auf dem Weltmarkt über den freien Handel sich schnell einspielt, wo etwas inkl. des Transports in das Zielland am effektivsten produziert werden kann, also mit dem geringsten Aufwand, was oft auch Ressourcen schont. Denn baut man in Deutschland Steinkohle ab, dann hat man Flöze von ca. 1 Meter Stärke ab 500 m Tiefe. In anderen Ländern gibt es diese Flöze, teils stärker in erheblich geringeren Tiefen. Wo ist es nun am ressourcenschonensten abzubauen? So ist auch bei der Landwirtschaft, Blumen in Grönland zu züchten lohnt sich kaum, dafür in Afrika, was umfangreich gemacht wird. Einen Strauß Blumen andernorts zu produzieren und nach Grönland zu transportieren erfordert weniger Ressourcen, wie Energie, Investitionen, als diese in Grönland zu produzieren. Bei allen Produkten ist dies so. Genau das ist der Reiz, war der Reiz.
Natürlich kann ich mich noch streiten was denn Ressourcen sind. Ist Arbeitskraft eine Ressource? Nur wenn diese knapp ist, d. h. im IT Bereich ist es in Deutschland sehr wohl eine Ressource, im ungelernten Bereich, wo es viele Arbeitslose gibt, sicher nicht. Der Markt trennt aber kaum, nur das IT-Kräfte sehr teuer sind. Es lohnt also kaum Produkte, wo nur Ressourcen von ungelernten Personal gespart werden, nach Europa zu transportieren. Besonders merkte man dies im Textilmarkt. Eine Sache, die viele einfache Arbeiten beinhaltet, wurde nun kopflos nach Asien verlegt und diese Menschen sind oft arbeitslos. Kopflose Öffnung der Märkte für China und Indien, die ihrerseits ihre Märkte abschotteten, hat einigen Regionen Deutschlands erheblich geschadet. Es bedeutet also für die Gesellschaft eben keinen Gewinn, wenn ein T-Shirt 50 Cent kostet, weil es aus dem undemokratischen China kommt. Aber es bedeutet für die Gesellschaft einen Gewinn, wenn Deutschland ein High-Tech-Land bleibt, seine Stellung erheblich ausbaut. Hier gibt es die Unis, die Forschungseinrichtungen, die Unternehmen. Dies wäre also in Deutschland effektiv und muss ausgebaut werden. Das fast nur SAP aus Deutschland kommt ist für Deutschland viel zu wenig. Bei der Genforschung noch mehr.
Auch ist zu streiten, ob auch als ressourcenschonend die Zerstörung der Umwelt in anderen Ländern anzusehen ist. Das Wegsprengen von Bergkuppen um Steinkohle im Tagebau zu produzieren und hinterher nicht mehr renaturieren, ist auch in meinen Augen kein guter Ansatz. Umwelt ist auch eine Ressource, für Deutschland aber mehr als für die USA, denn hier leben mehr Menschen je qm als in den meisten Ländern. Aber in Deutschland würde man die Umwelt weitgehend wieder herstellen.
Den Nachteil der Globalisierung will ich auch klar benennen. Es wird teils der Handel eingeschränkt, oft von Regierungen wie China, Indien, nun den USA, das eben der Import durch Strafzölle, durch Restriktionen,... sich nicht mehr so lohnt wie zuvor. Zudem gibt es in einzelnen Branchen eine Verengung des Marktes, dass einzelne Marktteilnehmer 30% und mehr Anteil haben, in den USA ist dies häufig so.
Was viele kritisieren ist letztlich nämlich nicht die Globalisierung an sich, sondern die Beschränkung der Märkte. Weil die Unternehmen zu viel Marktmacht haben, wie Tata Steel, Windows oder Apple. Oder weil Länder den freien Handel begrenzen. Ersteres ist über die Einhaltung der Kartellgesetze zu begrenzen, wofür ich schon sehr lange plädiere, denn gleiche Marktbedingungen für alle ist ein liberaler Grundsatz. Letzteres, also die Marktbeschränkung durch Staaten, unterstützen genau die Demonstranten gegen Ceta und TTIP. Weitere Folge daraus, durch kleinere Märkte gibt es oft weniger Konkurrenz, da plötzlich Konkurrenten aus den Märkten raus sind, d. h. auch dies unterstützen die Gegner von Globalisierung. Wie immer im Leben, erst informieren, dann darüber nachdenken, wenn möglich verstehen, dann sich positionieren. Aber wenn man die Vorteile der Globalisierung nicht versteht, unterstützt man halt auch mal die negativen Folgen der Globalisierung und läuft den Falschen hinterher. Es gibt Probleme bei der Globalisierung, doch diesen kann man nicht durch pauschaler Verdammung der Globalisierung begegnen. Denn Globalisierung gab es schon vor Jahrtausenden und wird es auch in Zukunft geben oder warum sind wohl Weinkrüge aus der Römerzeit in gesunkenen Schiffen dieser Zeit vor Afrika zu finden. Gegen die Probleme hilft aber nur eine gute Ausgestaltung weiter.