Wir haben es alle in den letzten Wochen erlebt, leere Regale, über Tage fehlende Produkte, man musste früh vor der Arbeit einkaufen gehen um die Waren des täglichen Bedarfs zu bekommen.
Schuldige dafür hat unsere Regierung schon benannt, die Hamsterkäufer. Absurdeste Geschichten erscheinen nun in den Zeitungen. Wie die über eine Frau aus dem oberbergischen Bergneustadt, die mehrere Packungen Klopapier kaufen wollte, was ihr aber von den Kassierern verweigert wurde und sich dann kurzerhand auf das Kassenband setzte. Die zur Hilfe gerufene Polizei konnte dies nicht schlichten, die Frau ließ sich auch nicht in Handschellen abführen, sondern ließ sich zu Boden fallen und musste von den Polizisten hinausgetragen werden. https://www.wz.de/nrw/corona-streit-um-klopapier-kundin-setzt-sich-auf-kassenband_aid-49761171
Dabei wird über die Probleme dahinter in Deutschlands großen Medien weitgehend verschwiegen. Es findet nämlich aufgrund vielfacher Verknappung des Warenangebotes eine heftige Inflation der Waren des täglichen Bedarfs, vor allem im Netz statt. Liefern lassen kann man sie sich nämlich, aber zu einem horrenden Preis. Gestern las ich, dass an einer Apotheke für zwei Atemschutzmasken und eine Flasche Desinfektionsmittel 44 Euro gezahlt wurden. Physisches Gold ist weitgehend ausverkauft. Viele Bürger stellen also schon auf den Krisenmodus um.
Demonstrativ wurde von Bild ein Video eines Einkaufs von A. Merkel in Berlin gezeigt. Rein zufällig konnte sie unerkannt im Kanzlergewandt im Supermarkt locker alles benötigte bekommen, auch Klopapier, das Video war rein zufällig so professionell, dass ihre Security nicht darauf erschien.
Politische Agitation hin oder her, dass Problem ist, dass die Lieferketten in der EU unterbrochen sind. Die vielgerühmte Just-in-Time Produktion, mittels der die Lager der Produktion und des Verkaufs auf den Autobahnen unterwegs waren, ist gestört.
Menschen kauften mehr als sie täglich brauchten, legten sich erhebliche Reserven an, auch an unhandlichen Produkten. Die Märkte gaben entsprechend Aufträge auf, aber die Zwischenlager hatten nicht genügend Kapazitäten um die Ware abzunehmen und umzuverteilen. LKWs mussten stundenlang anstehen bis sie entladen wurden oder wurden zurückgeschickt. Sie konnten also den Rücktransport auch nicht annehmen. Auch wurden Transporte storniert und an Frachtbörsen minutenaktuell in Auftrag gegeben. „Nichts geht mehr.“
Hinzu sind in den kommenden Wochen schwere Folgen auf Basis der Zahlungsausfälle zu erwarten. Der Bundestag winkte eine vorübergehende Gesetzesänderung durch, durch die Schuldner ihre Zahlung vorläufig verweigern können, wenn sie von dem neuen Virus betroffen sind. C&A, Adidas haben daraufhin schon die Zahlung ihrer Mieten eingestellt. Wer zahlt ist letztlich der Dumme, der letzte in der Kette, also der Hersteller ohnehin. Im hart kalkulierten Frachtbereich ist ähnliches zu erwarten. Wahrscheinlich wird dann Lieferung nur noch gegen Vorkasse möglich sein. Wann dieses Chaos wieder entwirrt ist, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich erst dann wenn die weitgehenden Kontaktverbote durch den Virus Covid-19 aufgehoben wurden und die Produktion in Deutschland wieder normal läuft. Ob die Einschnitte bei den Bürgerrechten in Zukunft heftige Folgen haben werden, kann ich nicht abschätzen.
PS für die denen es an Klopapier mangelt: „Wer den eigenen, knappen Vorrat verbraucht hatte, der musste sich selbst helfen. Wie dies vonstattengehen konnte, auch darüber informiert der „Super Express“: Man kaufte sich eine Zeitung, knüllte jeweils eine Seite zusammen, entfaltete sie wieder, zerknüllte sie – und hatte irgendwann ein Behelfsprodukt, dessen Benutzung auch nicht unangenehmer war als das Schmirgelpapier, das demselben Zweck offiziell diente. Von der lästigen Druckerschwärze mal abgesehen.“ Also wenn dies nicht ein Anreiz ist, die FAZ oder den Super Express doch einmal zu kaufen, was dann?
https://www.faz.net/aktuell/stil/leib-seele/zwei-meter-im-jahr-muessen-reichen-16690469.html#void