Ich frage mich wieder, was da von der FAZ berichtet wird?
„Die hohen Benzinpreise sind nicht nur an der Tankstelle ärgerlich – es wird auch lukrativer, Sprit zu klauen. Die Polizei warnt inzwischen vor Benzindiebstählen in ungekanntem Ausmaß. Bei den Ermittlungen sind die Beamten meist machtlos.“ von Bettina Weiguny am 17.11.2018 http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/benzindiebe-gehen-um-in-deutschland-15895755.html
Am gleichen Tag fanden in Frankreich große Proteste gegen die hohen Spritpreise statt. „Mehr als 240.000 Menschen haben in Frankreich Autobahnen und Verkehrsachsen besetzt, um gegen zu hohe Spritpreise zu protestieren. Vielerorts kam es zu Zwischenfällen.“
In einem Nebensatz dann die wichtigste Bemerkung des Textes: „Der Protest richtet sich gegen von der Macron-Regierung geplante Steuererhöhungen auf Benzin und Diesel.“
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/eine-tote-106-verletzte-bei-spritpreis-protesten-in-frankreich-15895586.html#void Aktualisiert am 17.11.2018-17:59
Klar sind die Spritpreise nicht billig. Aber die Ölpreise sind in den letzten Monaten stark gefallen von knapp 80 €/Barrel auf 66 €/Barrel und dies merken die Kunden normalerweise an der Zapfsäule. Das Problem liegt anderswo.
Energiesteuer:
- „Flüssiggas und Erdgas ca. 18 Cent pro kg
- Diesel mit 47,04 Cent pro Liter
- Benzin 65,45 Cent pro Liter“
Dazu die Mehrwertsteuer von 19%. Und der Produkteinstandspreis und Deckungspreis. https://tanken.de/zusammensetzung-des-benzinpreises/
Das Problem der hohen Spritpreise in Deutschland sind wie auch in Frankreich die Steuern auf den Sprit. Also sind die Proteste klar gegen Macron gerichtet. Aber dies will man in der FAZ offenbar so nicht berichten, denn Macron ist ja der Star der deutschen Medien, bewegt hat er in Frankreich aber in seiner Amtszeit noch nichts, obwohl er alle demokratischen Möglichkeiten hatte. Seine Popularität ist inzwischen verblüht, er hat bedeutend an Zustimmung verloren und die Franzosen werden schnell ungeduldig, zeigen dies auch entsprechend.
Der Ausblick für die EU fällt schwer, denn die Achse Deutschland-Frankreich-Italien-Benelux-Staaten war die Basis der EWG, durch ihre wirtschaftliche Stärke auch der EU. Italien pendelt hin und her zwischen populistischen Strömungen, eine linksgerichtete und eine rechtsgerichtete Strömung zusammen in der Koalition widersprechen sich an für sich. Also hört man nur Rebellion aus Italien. Merkel, die lange Zeit mit ihrer Art, also mittels viel Geld die Probleme aufschieben, für einen Ausgleich sorgte, wird nun auch Stück um Stück gehen müssen, mit lautem Aufatmen hinterher. Auch daher war Macron der Star der deutschen Medien, weil die dies schon länger sahen. Macron würde auch gern den EU Thron besteigen, doch ihm fehlt der Rückhalt der eigenen Bevölkerung. Was aber danach speziell für die EU und den Euro kommen wird ist ungewiss. Die EU wird viel gehasst, weil sie sich als zutiefst undemokratisch gezeigt hat, zuletzt bei dem DSVGO. Der Euro wird nur mittels gigantischen Anleihekäufen der EZB, also Geld in die Märkte pumpen am Leben gehalten. Es beläuft sich inzwischen auf 2,4 Billionen Euro. Blasen die keiner mehr geregelt bekommt, denn die Schulden werden nie bezahlt und dafür einzustehen haben die Bürger der Eurozone, da die für die EZB haften. Macron war nie derjenige, der die EU oder den Euro reformieren wollte, aber er wurde als Bringer gesehen, doch die Fakten können nun nicht mehr verschwiegen werden. Also versucht die FAZ die Darstellung zu kaschieren, indem es auch in Deutschland Menschen zeigt, die nicht mit den hohen Spritpreisen leben wollen und den Bericht über die Demonstration selbst harmlos zu gestalten. Die Deutschen sollen ahnungslos bleiben.
