Liebe Freunde, Liebe Abegordnete, Liebe Regierung,

immer wieder erinnert ihr an die Bilder aus Italien, Spanien und China: Ärzte, die entscheiden müssen wer beatmet wird und damit eine Chance hat zu überleben, weil einfach zu wenig Geräte da sind.

Sowas darf bei uns nicht passieren, da gebe ich euch Recht. Wir halten uns an eure Vorgaben, wir bleiben zuhause, wir nehmen große finanzielle Einbußen in Kauf, auch wenn ihr Freunde aus der Wirtschaft besser stellt als die kleinen Firmen, einzelne Personen oder auch nur die Arbeitslosen.

Wir sehen dabei zu und sagen nichts, wir schlucken runter und hoffen zu überleben.

Irgendwann sind wir dann vlt. Über den Berg haben es geschafft. Aber was kommt dann? Grenzen dicht? Diese fiktive Linie, die irgendwann ausgehandelt wurde, entscheidet über Leben oder Tod?

Schon jetzt erreichen uns zahllose Hilfeschreie aus den Lagern der Flüchtlinge. Aber die gehen uns nichts an, oder? In der EU entsteht eine Diktatur, aber auch das geht uns nichts an.

Ich habe jetzt genug zugesehen ich sage NEIN. Nein zu diesem Kurz.

Es ist jetzt Zeit für etwas Kritik, gerade an den kleinen Koalitionspartner, von dem ich das nicht erwartet habe als ich euch gewählt habe. Ein paar Nationalratsmitglieder kenn ich persönlich, aber das macht es umso schwerer. Ich kenn teilweise ihre Geschichte. Sie haben Migrationshintergrund.

Ich richte das ganz bewusst an euch:

Wie könnt ihr in den Spiegel sehen, wenn ihr Hilfe für sterbende Menschen ablehnt? Wie könnt ihr schlafen, wenn Leute sterben, nur weil Sie aus dem falschen Land kommen? Wenn der Kanzler spricht und Hilfe ablehnt, warum steht ihr nicht auf? Warum schweigt ihr? Warum stimmt ihr dafür Arbeitslose nicht zu unterstützen?

Hat sich eure Meinung in den letzten Monaten so stark geändert? Einer von euch hat mir mal erzählt es gäbe bei den Grünen keinen Klubzwang, also sagt mit WARUM?

Ich will hier kein allgemeines BLABLA hören, ich will wissen, warum ihr bei einem Kurs mitstimmt, der gegen so viel steht, wofür wir alle kämpfen? Im persönlichen Gespräch sagt ihr Flüchtlinge, Arbeitslose, Kranke, etc. brauchen Hilfe, mehr finanzielle Unterstützung, brauchen einen sicheren Sozialstaat, aber wenn es darum geht diesen zu Verteidigen stimmt ihr dagegen.

Gibt es vlt. Doch die Partei vor? Ist das der Preis für die Regierungsbeteiligung? Da frage ich mich doch: wie viele Tote sind es bei denen ihr die Grenze zieht? 100? 1000? 100000000?

Oft hört man von euch ihr musstet Kompromisse eingehen, ich frage euch jetzt: ist es das wirklich wert?

Jeder einzelne Nationalratsabgeordnete verdient Geld, sehr viel Geld (zumindest im Vergleich zu uns) Aber wenn ihr immer nur das macht was die Partei, die Koalition, die Regierung von euch verlangt, verdient ihr es dann wirklich?

Als ich meine Vorzugsstimme abgab tat ich das sehr bewusst. Ich habe an dich geglaubt, ich habe an dich geglaubt das du aufstehst, wenn Unrecht passiert. Ich habe gehofft das du zumindest versuchst ein Zeichen zu setzen, aber jetzt teilst du, teilt Ihr einfach nur die FB Posts eurer Partei.

Einmal frage ich noch: Liebe Freunde, Liebe Nationalratsabgeordnete: Wann sagt ihr NEIN, wann steht ihr auf für das, woran ihr glaubt? Wann sagt ihr nein zum Sterben in Flüchtlingslagern? Wievielte Tote sind genug?

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