Hundstorfer über die Würden-Sie-Strache-angeloben-Frage

Völlig grundlos, genauer gesagt ohne jegliche politische Notwendigkeit, hat Rudolf Hundstorfer bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur hinausposaunt, dass er H.C. Strache in einer Regierung angeloben würde. Als hätte er sich kein einziges anderes Thema aus diesem Anlass aussuchen können. Der Eiertanz, den er infolge dieser völlig überflüssigen Festlegung am Abend des gleichen Tages beim ZiB2-Wolf aufgeführt hat, hat uns einen Vorgeschmack darauf gegeben, was sich im Wahlkampf immer und immer wieder bestätigt hat: die Kandidaten dieser Präsidentschaftswahl haben keine Vision und kein Programm. Und nicht das geringste Charisma.

Hundstorfer im Wortlaut (ZiB2 am 15.1.2016): „Man muss einmal klar die Positionen sehen, aus welchem Blickwinkel das gesehen wird. Das ist Punkt eins. Punkt zwei, das Wichtigst ist, es geht ja um stabile Verhältnisse in der Regierung und vor allem auch im Parlament. Und ich habe heute das gesagt was so ist wie es ist: wenn stabile Verhältnisse im Parlament nur möglich sind, durch eine Beteiligung, eine Regierungsbeteiligung der FPÖ, dann ist das so nach unserer Verfassung.“

Auf Nachfrage von Armin Wolf, „würden Sie eine Partei, einen Bundeskanzler angeloben, den Sie für nicht-regierungsfähig halten?“ wird Hundstorfer wirklich konkret. O-Ton:

„In der der Postion des, der jetzigen Position, die ich noch habe, gibt es dieses politische, sogenannte, diesen politischen Diskurs, gar keine Frage. Aber jetzt aus der Position des Bundespräsidenten heraus: diese Partei ist eine demokratische Partei, die diese Partei wenn sie bei einer Nationalratswahl einen bestimmten Stimmenanteil erreicht, und einen gewissen Mandatsanteil erreicht, und es eine Konstellation geben kann, dass die Stabilität im Parlament nur auch mit einer Beteiligung dieser Partei möglich ist, dann ist das so.“

Es ist wohl ein bissl spät einem Politiker, der nach vier Jahrzehnten Parteikarriere zum Präsidenten antritt, einen Rhetorik-Kurs zu empfehlen. Es ist auch gar nicht möglich, dieses katastrophale Ausmaß an intellektueller und politischer Verwirrung durch Rhetorik zu kaschieren!

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