Das opusistische Manifest

Ich habe in der Vergangenheit bereits angedeutet, dass es eine Ideologie braucht, um erst einen Staat regieren zu können – eine Ideologie erfüllt dann ihre Wirkung, wenn den davon Betroffenen gar nicht (mehr) auffällt, dass sie überhaupt vorherrschend ist. Auch wenn eine Ideologie à la longue immer auf eine Ausbreitung auf die ganze Welt abzielt, muss sie tragfähig genug sein, um auch auf staatlicher, auf nationaler Ebene zu funktionieren. Wie bereits erwähnt, arbeite ich gegenwärtig eine Ideologie aus, wobei der Grund dafür leicht erklärt ist:

Wir kennen die Erde erst seit 1968 als die winzige, einsame, blaue Kugel, die sie nun mal ist. Damals wurde das erste Foto von ihr gemacht. Auch unseren unweigerlichen Einfluss auf sie kennen wir in etwa seit jener Zeit; als die ersten Studien darüber erschienen.

Die Menschheit denkt also erst seit wenigen Generationen in globalen Maßstäben – obwohl der Horizont des Kollektivs dadurch maßgeblich erweitert wurde, hat es nie jemand der Mühe wert gefunden, eine zeitgemäße Ideologie zu umreißen. Auf die relativ neue Erkenntnis einzugehen, dass die Welt, so groß sie uns zwar erscheinen mag, eben doch keine grenzenlosen Möglichkeiten bietet. Bis zum Ende der Sowjetunion bestand danach auch kein Bedarf, die Welt hatte Struktur, und als der Kapitalismus siegte, glaubten selbst hochgebildete Menschen an „Das Ende der Geschichte“ (Francis Fukuyama) - während die Weltöffentlichkeit gespannt auf die folgenden Entwicklungen hin zu einer endgültig unipolaren Welt und dem damit erhofften Wohlstand und Weltfrieden wartete.

Heute, ein Vierteljahrhundert später, wissen wir es besser, denn es kam alles ganz anders: Die USA als Träger der Ideologie des Kapitalismus haben sich als ein Land herausgestellt, das lieber eigene Interessen und Ziele, als jene des gesamten Planeten verfolgt. Der Kapitalismus selbst ist zwar sehr wohl für einen kurzfristigen Boom ausgelegt, jedoch nicht für die ganze Welt und schon gar nicht für eine lange Zeit.

Als Staat Österreich, um den es mir nun persönlich geht, leben wir zwangsweise in einer Ideologie, ob wir wollen oder nicht –wir sind der Staat!-. Momentan eben im Kapitalismus – und als einzige (finanztechnische) Alternative dazu stand bisher nur der Kommunismus zur Verfügung; ein System, das ebenso verstaubt und unangepasst ist.

Das Problem ist nun nicht, dass den meisten Österreichern nicht im Mindesten dämmert, dass beide Ideologien keine Antwort auf die Probleme unserer Zeit bieten. Im Gegenteil: Kaum jemand spricht nicht negativ über die vielen Nebenerscheinungen des Kapitalismus – ob dies nun Überarbeitung, Verarmung, Schnelllebigkeit, Verschwendungssucht, qualitativ mangelhafte Massen-Nahrung oder ein kommerzialisiertes Gesundheitswesen (Pharmaindustrie) sind; wobei die Liste bei genauer Ausführung mehrere Seiten füllen würde (Medien, Fortschritt, Umweltschutz, Tierschutz etc. gäben vieles her). Und so stecken alle Mitbürger mehr oder weniger bewusst in dem Dilemma, für ein System zu arbeiten, ja, für ein System zu leben, das sie selbst nicht gutheißen. Egal wie sehr die sympathischerweise sehr spendenfreudigen Österreicher sich für eine gerechtere Welt engagieren, der Zinseszins -von dem aber jemand anderes profitiert - und der zugleich ein wesentliches Element des Kapitalismus ist- macht ihre Mühen mit mathematischer Bestimmtheit zunichte! Der gesamtgesellschaftliche „Kampf für Gerechtigkeit“ ist im Kapitalismus zwangsweise zum Scheitern verurteilt! All das ist Allgemeinwissen und lässt die Menschen oftmals schier „am System“ (ver-)zweifeln. Eine weitere Reihe an Nebenerscheinungen lässt sich daraus ableiten: Eine gewaltige Orientierungslosigkeit im Gros der Bevölkerung - Depression als Volkskrankheit, die bereits mehr als jeden Fünften(!) betrifft und das Ausweg- und Ablenkungsuchen in kurzweiligen Oberflächlichkeiten.

Eine Ideologie hat beinahe schon die Aufgabe, gleichzeitig als (Ersatz-)Religion zu fungieren – umsonst gelten die unbestreitbar statusträchtigsten Immobilien der Neuzeit nicht dem Gott Mammon und pilgern die Menschen zum Shopping. Kaufen zum Selbstzweck. Man glaubt an den Kapitalismus, oder man kritisiert ihn, aber aus dem erwähnten Mangel an echten Alternativen ist man gezwungen, in ihm zu leben. Ihn zu leben. Wer das nicht kann, weil er nicht an ihn glaubt, hat auch ein Problem mit sich selbst. Vor allem wenn er nicht einmal an eine Höhere Macht, an eine letztendliche Gerechtigkeit glaubt/glauben kann; was dann den letzten Anker des Glaubens an eine heile Welt loslöst. Gläubige Menschen sehen einen Lebenssinn und verfallen kaum in eine Depression – kein Wunder, dass der aufstrebende Teil jeder Bevölkerung der Welt glaubt – egal ob an den Kommunismus, den Kapitalismus, an Allah oder an den Opusismus. Wo weniger Menschen einen Sinn sehen, also (an zumindest irgend-etwas) glauben, dort herrschen üblicherweise weniger gute Lebensbedingungen vor – wobei hier eine Wechselwirkung nach dem Henne-Ei-Prinzip anzunehmen ist.

Ich habe mich hiermit also der Aufgabe gestellt, Antworten auf Fragen zu bieten. Fragen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Das ist die Arbeit eines Philosophen. Dieser Tradition folgend bin ich auf der Suche nach Wahrheiten – nach absoluten Wahrheiten, von Grund auf, wie etwa meine kleine Abhandlung über „Nebenerkenntnisse“ aus der Quantentheorie wohl schon vermuten ließ. Auf dieser Basis stelle ich Schlußfolgerungen gemäß der aristotelischen Logik auf. Diese sollen für sich stehen und von meinen Lesern tunlichst nicht in ein Weltverständnis von Links und Rechts eingeordnet werden, wiewohl ich aber gerne jeden dazu anhalten möchte, sie zu kritisieren.

Die ursprüngliche Idee für die von mir erdachte Ideologie, den zündenden Funken, habe ich bereits beschrieben: Er liegt in der Bemessung der auf der Erde konstant zur Verfügung stehenden Energie. Die nicht-konstante, sondern gespeicherte Energie (z.B. Erdöl, Kohle etc.) ziehe ich zunächst nicht in Betracht, denn wir müssen sie langfristig wie einen unwiederbringlichen Bonus behandeln.

Der Grundsatz der Ideologie lautet daher: Diese konstante Energie gilt es möglichst effizient zu nutzen! Sie steht uns jederzeit zur Verfügung, doch es liegt in unserer Entscheidung, was wir daraus machen. Als Menschheit haben wir darüber hinaus einen derartigen Einfluss auf unseren Planeten, dass wir auch entscheiden müssen, was aus der Energie werden soll.

Die Antwort auf die Frage, wie man die Energie „möglichst effizient“ nutzen kann, also der Leitsatz des angewandten Opusismus, ist einfach: Höchstmögliche Diversität bei höchstmöglicher Anpassung bei höchstmöglicher Nachhaltigkeit.

Etwa in Bezug auf die Artenvielfalt, denn jedes Lebewesen ist im Grunde genommen angesammelte Energie. Diese Energie wird den neuen Maßstäben nach am besten genutzt, wenn der Genpool der Lebewesen möglichst breit gefächert (divers) ist. Jedoch bietet nicht jeder Lebensraum dieselben Umstände und so auch nicht dieselben Chancen für verschiedene Gen-Träger (Lebewesen). Es ist also darauf zu achten, dass die genetischen Rahmenbedingungen der Lebewesen möglichst zutreffend auf den Lebensraum angepasst sind – ein einfaches Extrembeispiel: Eisbären in der Wüste ansiedeln zu wollen macht etwa keinen Sinn. Zu guter Letzt ist darauf zu achten, dass diese Gen-Träger möglichst symbiotisch sowie auf das Individuum bezogen langfristig in ihrem optimalen Lebensraum bestehen können. Das ist insbesondere deshalb erwähnenswert, weil wir in der Lage sind, genetische Veränderungen vorzunehmen und mit fortschreitender Kenntnis einmal sogar ganze Spezies „entwerfen“ können – dann müssen diese Regeln des Opusismus gelten um Schindluder (z.B. eine über-angepasste Spezies, die alle anderen verdrängen könnte, also entgegen der Diversität wirkt) zu verhindern. Die allermeisten der aktuellen, künstlich gentechnisch veränderten Pflanzen würden etwa dem Leitsatz entgegenwirken: Sie kehren die Anpassungsverhältnisse um und sind nicht reproduktiv, verdrängen angestammte Lebewesen aus ihrem Lebensraum, vermindern also die Diversität – dass das unmöglich Nachhaltig ist, brauche ich wohl nicht zu erläutern. In einem Staat der nach dem opusistischen Leitsatz handelt, würde der Anbau solcher „Produkte“ aus Prinzip verboten.

Oder aber nehmen wir ein Themengebiet, das bei oberflächlicher Betrachtung keinen Zusammenhang mit der Artenvielfalt hat: Das Bauwesen. Gebäude sollten alleine schon aus Gründen eines anregenden Lebensumfeldes nicht wie aneinandergereihte, stumpfe (Wohn-)Blöcke aussehen. Auch hier gilt es, innerhalb eines vorherrschenden Lebensraumes und auf diesen angepasst, eine möglichst hohe Verschiedenartigkeit zu erreichen. Das Ganze, insofern es angepasst ist, möglichst langlebig, also nachhaltig.

Das waren nur zwei Beispiele, die die Universalgültigkeit des Leitsatzes nahelegen sollten. Ich habe mir diese Universalgültigkeit in allen möglichen Fällen gedanklich bewiesen und schicke sie somit gerne auf den Prüfstand der öffentlichen Debatte. Auf den Menschen selbst lässt sich der Grundsatz folgendermaßen anwenden: Wo man bisher davon ausging, dass ein mangelhaft versorgter Mensch weniger Energie kostet, als ein „bedürfnisgestillt versorgter“ Mensch muss man nun umdenken. Ein Mensch mit ungestillten Bedürfnissen im weitesten Sinne kostet mehr Energie, da er für sein langfristiges Wohlergehen einen umso radikaleren Umschwung braucht – wenn etwa das Bedürfnis nach Zerstreuung nicht erfüllt wird, werden Menschen mitunter Medikamentenabhängig, eine Belastung für ihr Umfeld und bedürftig nach aufwändigerer Hilfe, etwa in Form einer Kur oder Ähnlichem. Menschen wiederum, deren Bedürfnis nach Liebe ungestillt bleibt, neigen mitunter zu Gewalt und Aggressionen – das Energiepotenzial, welches dann frei wird, wenn hypothetisch betrachtet kein einziger menschlicher Konflikt mehr existieren würde, schätze ich als beinahe unermeßlich hoch ein. Die grundsätzliche Aufgabe des Opusismus ist daher das Streben nach der Stillung der Bedürfnisse aller Menschen, im Sinne einer maximalen Energieeffizienz. Ein rundum versorgter Mensch ist automatisch am Leistungsfähigsten, am Energieeffizientesten.

Es sollte an dieser Stelle klar werden: Auch wenn sich diese Ideologie, wie eine jede, in erster Linie um den Menschen dreht, bezieht sie von selbst dessen gesamtes Umfeld mit ein. Den Planeten so lebenswert wie möglich zu machen lässt sich direkt davon ableiten – wo der Opusismus gilt, gibt es keine Ausreden mehr. Wo der Opusismus gilt, werden keine Produkte zum Wegwerfen geschaffen oder Menschen und Tiere industriell ausgebeutet, da das alles auf eine ideologisch-dogmatisch möglichst zu unterbindende Energieverschwendung hinausläuft.

Und nochmal: Opusismus verheißt nicht das Ende der Geschichte, verheißt nicht Utopia. Es wird auch bei annähernd perfekter Umsetzung Energie verschwendet werden. Das Wichtigste ist, dass menschliches Handeln eine realitätsbezogenere, klarere und problemorientiertere Zielsetzung hat, als im bisherigen System (Kapitalismus – Kapitalmaximierung).

Wer nach diesen Gesichtspunkten der Energienutzung und -erhaltung handelt, wer also Opusist ist, der kann nun konkret für Österreich nur folgendes wollen:

Ein Land, in dem jedes Neugeborene mit genug Erwerbsmitteln subventioniert wird, dass es bis an seinem Lebensende niemals einem essenziellen Mangel ausgesetzt ist. Die dem Mangel entgegenwirkenden Lebensmittel und Medikamente haben von der höchsten unter dem Leitsatz machbaren Qualität zu sein. Ohne Mangel gibt es keine Existenzangst. Ohne Existenzangst kommt es unwahrscheinlich zu asozialem Verhalten, zur Störung des Miteinanders. Die Bildung hat Gehirngerecht und Anregend zu sein – die daraus entstehenden Hobbies und Interessen werden für eine lebenslange, sinnstiftende Beschäftigung garantieren; diese wiederum für Leistung aus Freude; diese wiederum für absolute, ungeahnte Spitzenleistungen. Generation für Generation wird unsere Gesellschaft somit aufgeschlossener, sozialer im Verhalten, interessierter an der Welt – und erfolgreicher in der Verwirklichung ihrer Ziele. Diesen Trend unseren Nachfolgegenerationen zuliebe in Gang zu setzen, ist oberstes Ziel. [Überhaupt steht die Liebe hinter all dem „ideologischen Brimborium“, auch wenn sie mangels Wissenschaftlichkeit nicht in die nüchterne Rechnung miteinbezogen werden kann – der Opusismus ist jedoch darauf ausgelegt, zu mehr Liebe zu führen.]

Soviel zum schöpferischen Teil des Wohlfahrtsauftrages, nun zum versorgenden: Wie wir alle wissen, sind Maschinen energieeffizienter was repetitive Arbeitsvorgänge anbelangt – ein Opusist kann daher die Automatisierung, Rationalisierung und Robotisierung nur begrüßen und soweit umsetzen wollen, als sie die Diversität und die persönliche Interessensverwirklichung -fällt unter die Kategorie „Angepasstheit“- der Mitbürger nicht negativ beeinflussen.

Wer nun fragt „Wer soll das alles bezahlen“ hat aus dem gewohnten kapitalistischen Denken heraus leider noch immer nichts vom Gemeinten verstanden: Es geht im Großen nicht darum ob man es sich durch das Vorhandensein abstrakter Zahlen „leisten“ kann, sondern rein nur ob man es überhaupt kann – ob es aufgrund der vorherrschenden Umstände möglich ist. Der Opusismus fragt nicht nach einer Menge an Währungseinheiten wie der Kapitalismus, er fragt nur nach effizienter Energienutzung. In der Realität wird dabei immer tendenziell der beste „Preis“(/geringste Aufwand) für die beste Qualität erzielt.

Auf nationaler Ebene, und solange in einem anderen Teil der Welt der Kapitalismus existiert (man also Kompromisse eingehen muss), wird die Situation am Sinnstiftendsten mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen in Form einer bundesweiten Schwundwährung realisiert (zunächst parallel zu den Geldvorgängen in Euro) – dafür muss es wiederum eine (echt!) staatliche Bank geben. Mit dieser sollen die Grundlagen für einen Staat geschaffen werden, der nicht nur dem Wohlfahrtsauftrag uneingeschränkt nachkommen kann, sondern völlig neuen Handlungsspielraum eröffnet: Mit Unterstützung der Bank können essenzielle Betriebe ins Leben gerufen oder sogar übernommen werden. Baufirmen, Fertigung – zusammen quasi ein österreich-eigenes Siemens um weitgehend unabhängig zu werden. So kann wiederum den Bürgern kostengünstigst bei ihren Projekten geholfen werden – was der Baumarkt für den Heimwerker, soll dieses Unternehmen für den Staat sein. Oder anders gesagt: Wo vorher die Bürger für die Wirtschaft da waren, ist nun die Wirtschaft für die Bürger da.

Das im (noch nie dagewesenen!) gesamtstaatlichen Maßstab betriebene Vorantreiben von Schlüsseltechnologien, wie etwa Nanomaterialien, 3D-Druck, autonome Fortbewegung etc. wird nicht nur die Energieeffizienz weiter verbessern, sondern einen wahren, nachhaltigen Boom auslösen. Die Qualität wird weiter steigen und der Export und die „Marke Österreich“ immer wertvoller werden. Die einzige Abhängigkeit, die dann noch besteht, ist jene von Energie und von Rohstoffen – nichts, was nicht mit findigen Plänen im Hinterkopf zu bewältigen wäre. Andere Staaten werden den Auslöser des Aufwärtstrends bald erkannt haben und dann den Opusismus selbst einführen wollen – wo der Kommunismus durch seinen inneren Zwang gegenüber dem Kapitalismus zum Scheitern verurteilt war, wird der Opusismus Erfolg haben.

Im Groben sollte man sich nun vorstellen können, worauf es hinausläuft. Eine Ideologie ist kein politisches System – die liebgewonnene(?) „demokratisch-parlamentarische Republik Österreich“ wäre von einem Ideologiewechsel unbetroffen, auch wenn die Politik dann eine grundsätzlich andere ist.

Noch etwas: Im Prinzip kann man keiner Ideologie (die man einmal verstanden hat) gegenüber neutral sein – man kann sie entweder mit den eigenen Prinzipien und Interessen für vereinbar halten, oder eben nicht. Es gibt von daher für jeden Leser, also auch für DICH an diesem Punkt des Textes nur drei Möglichkeiten:

1) Entweder DU akzeptierst das gegenwärtige System, den Kapitalismus, wenn nicht aus eigener Überzeugung, dann durch eigene Ignoranz, Indifferenz und Untätigkeit. Dann aber akzeptierst DU die derzeitigen Trends, die in ihrer Gesamtheit in ein absolutes Desaster für den ganzen Planeten münden werden. Und DU akzeptierst DEIN SCHICKSAL als Verlierer, denn der Kapitalismus macht dich nicht zum Gewinner, nicht einmal wenn du erfolgreicher Getränke-Vermarkter und dein Nachname Mateschitz sein sollte – das kann ich auf Nachfrage gerne stichhaltig erläutern.

2) Oder DU bist ein Anti-Kapitalist, der am Opusismus einen systemischen Fehler gefunden hat, also z.B. ein zutiefst überzeugter Kommunist – wenn also etwas am „Gedankenmodell Opusismus“ so grundfalsch ist, dass DU von dessen Scheitern überzeugt bist; in dem Fall möchte ich DICH gerne dazu anhalten, mir meinen Denkfehler zu erläutern, oder noch besser: Eine eigene, adäquatere Ideologie ins Leben zu rufen. Leicht ist es nicht – eine Ideologie ist quasi das BIOS der Gesellschaft. Noch dazu muss man als Voraussetzung dafür einen kleinsten gemeinsamen Nenner für eine gesellschaftliche Ordnung benennen können (das Finden eines solchen wird mit jeder existierenden Ideologie schwieriger, und ich habe alles in allem Jahre gebraucht, obwohl sich die Anzahl tatsächlich eigenständiger Ideologien lediglich auf eine Handvoll beschränkt). Eine neue Ideologie einzuführen, soviel ist angesichts der derzeitigen menschlichen Risiken und Möglichkeiten sicher, ist allemal not-wendig! Besser noch gestern als heute, auch wenn ich mich nicht in die Menge der „Es ist schon 5 nach 12“-Rufer einreihen will.

3) DU hast einen Funken der Hoffnung verspürt, dass diese Ideologie die geistige Grundlage für eine bessere Welt als die heutige ist und DU SELBST etwas dazu beitragen kannst – dann darf ich dir zum soeben empfangenen „positiven geistigen Virus“ gratulieren! So sehr ich selbst für dieses nun gewachsene Kind meiner Gedanken brenne, so sehr muss ich mich noch anonym halten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Bevor es etwaiges Aufsehen um meine Person gibt, soll es Aufsehen um mein Opus, meinen Opusismus geben!

Die geläufigste Übersetzung von „Opus“ ist übrigens „das Werk“, es wird aber auch im Sinne von „Notwendigkeit“ und in weiterer Folge als „Bedürfnis“ verwendet – ebenso steht es synonym für „Arbeit“ oder aber „Erzeugnis“. Alle vier Auslegungen beschreiben zentrale Aspekte dieses Werkes, dieser Ideologie. So viel es dazu noch zu klären gibt, so sehr will ich es vorerst, im Sinne eines noch angenehm zu lesenden, jedoch der Tiefe der Thematik angemessenen Artikels, bei der gegebenen Information belassen. Wer zu der Überzeugung gelangt ist, nicht wie im Kapitalismus wegen (der monetären Früchte) seiner Arbeit, sondern durch seine Arbeit selbst zu einer besseren Welt beitragen zu können, der möge mir auf dem Weg des Opusismus folgen.

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dohle

dohle bewertete diesen Eintrag 24.12.2015 19:01:01

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