Obwohl die Naturlandschaft Österreichs von ihren Bewohnern vorbildlich gepflegt und in einem relativen Einklang gehalten wird, werden wir uns schon bald Gedanken über ihren Schutz machen müssen. Das Schicksal der roten Eichkätzchen, die von den grauen verdrängt werden, zeigt es uns deutlich: Die Globalisierung zeigt ihr hässliches Gesicht spätestens, sobald es um Einwanderer geht, die den heimischen Bestand verdrängen, bis dieser praktisch vom Erdboden getilgt sein wird. Solche Verdränger gibt es so einige: Der asiatische Marienkäfer etwa verdrängt unseren heimischen 7-Punkt-Käfer mit der letzten Konsequenz. Die europäischen Gattungen gehen an dem Dilemma zugrunde, zu gutmütig zu sein. So kommt es bei asiatischen Bienengattungen zur Bekämpfung der friedlicheren, fleißigeren europäischen Bienen. Der europäische Flusskrebs ist inzwischen schon akut vom Aussterben bedroht – amerikanische Signalkrebse haben ihm nicht nur die Krebspest angehängt, sondern ihn bis auf wenige, winzige „Inseln der seligen Flusskrebse“ aus seinem gesamten Lebensraum verdrängt.
Solche und viele weitere Beispiele zeigen uns, dass unser gewohntes natürliches Umfeld im Begriff ist, sich innerhalb weniger Generationen völlig zu wandeln, wobei die Folgen in ihrem vollen Umfang so wenig begreifbar sind wie sie uns nützlich sind.
Wer glaubt, dass diese Entwicklungen den Lauf der Natur widerspiegeln (obwohl sie vom Menschen ausgelöst wurden!) und uns nicht weiter betreffen, macht sich zu einem Teil des Problems, das sich Ignoranz nennt. Die Hauptursache für unsere Probleme. Wiewohl es leider noch keine empirischen Studien hierüber gibt, so kann ich doch mit absoluter Bestimmtheit behaupten, dass etwa das sukzessive Dezimieren von auf „durchschnittlichen Wiesen“ wachsenden Pflanzenarten keinen Vorteil gebracht hat. Überhaupt hat uns noch KEINE Verdrängung -man kann es auch „Ausrottung“ nennen- eines Lebewesens einen Vorteil gebracht! Nicht umsonst versucht man nun schon seit Jahren, den Wolf wieder heimisch zu machen. Und so habe ich kein Verständnis dafür, dass weder auf Diversität noch Angepasstheit in Bezug auf die Natur Wert gelegt wird, wann immer die Diskussion über Verdrängungsprozesse entbrennt. Obwohl ich mit diesem Standpunkt eine Mehrheit der Österreicher vertrete, gibt es Parteien, die, wenn sie diese Fehlentwicklung schon nicht aktiv forcieren, dann immerhin eben ignorieren.
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Darum sehe ich mich bemüßigt, es in der gebotenen Deutlichkeit zu formulieren: Wir Österreicher sind seit Jahrzehnten im Begriff, unseren eigenen Lebensraum nachhaltig zu zerstören! Alleine schon zum Wohle unserer Kinder, müssen wir die vielen ungebrochen fortschreitenden, negativen Trends umkehren! Wenn etwa unser Grundwasser von den vielen ausgeschiedenen Medikamenten und Hormonen derartig kontaminiert ist, dass Kinder frühzeitig in die Pubertät kommen und unbehelligte Menschen Resistenzen entwickeln; solcherart, dass wiederum die Krankheitsüberträger resistent werden. Wenn diese Entwicklung abgeschlossen sein wird, sind wir –im Wortlaut eines Arztes- „wieder zurück im Mittelalter“. Dann werden Epidemien wieder grassieren, ohne dass ein effektives Gegenmittel existieren würde. Keine Panikmache, sondern das inzwischen schon jahrelange, vergebliche Warnen vonseiten vieler (hochseriöser) Mediziner.
Was das Grundwasser nicht verdirbt, erledigt dann der saure Regen. Die Annahme, dass wir uns gesünder –„ausgewogener“ wäre zutreffend- als noch vor 50 Jahren ernähren, ist damit völlig aus der Luft gegriffen – die Gifte gehen ihren Weg vom Wasser über die Pflanzen über die Tiere konsequent bis hin zum Menschen hinauf. Wir stehen in Umweltfragen schon heute vor derartig großen Problemen, dass wir uns keine Lösung durch „den guten Willen aller Einzelnen“ erwarten können. Im internationalen Vergleich sind die Österreicher fleißige Müllsortierer, Wassersparer und Lichtabdreher – aber was hilft es, wenn gleichzeitig Müll in Gewässer gekippt wird und sich die monetär potente Industrie eine horrende Wasser- und Energieverschwendung leisten kann? Das wird sie sich auch weiterhin zu jeder Zeit des Kapitalismus leisten können. Und auch wenn es um jeden kleinen Beitrag geht, aber nur um es zu veranschaulichen: Wie müssen sich 8 Millionen Österreicher fühlen, wenn es ihnen jeden Tag durch rechtzeitiges Drücken auf die Klospülung gelingt, 24 Millionen Liter Wasser zu sparen, während die täglich (im Äquivalent geschätzten) 1000 „weggeworfenen“ Mastrinder für ihre Entstehung mehr als 36 Millionen Liter brauchten – eine Menge, die einfach benutzt wird, weil sie da ist, und weil die industrielle Kosten-Nutzen-Rechnung aufgeht. Kein noch so großes Umweltbewusstsein aller Einzelnen könnte diese Verschwendung verhindern. Beispiele wie dieses sollen verdeutlichen, dass keine noch so gut gemeinte Umweltkampagne nur „von unten her“, von den Endverbrauchern, den Bürgern aus gelingen kann. Die Regierung wird früher oder später vor dem Volk in der Pflicht sein, Umweltprobleme von „oben her“ anzugehen.
Damit meine ich nicht das Schröpfen von energieintensiven Industrien wie z.B. der Metallindustrie. Ich laste es der (SPÖ-)Politik sogar an, Leitbetriebe wie die Voest aus dem Land verdrängen zu wollen. Menschen brauchen Metall, so oder so. Bloß ist mir persönlich wohler, wenn dieses Metall aus dem umweltfreundlichsten Werk Europas, wenn nicht der Welt kommt; und nicht z.B. aus einem indischen Schmutzbetrieb. Wer Fortschritt und Wohlstand will, kommt nicht umhin, die Existenz von energieintensiven Industriezweigen zu befürworten – mehr als deren Bestehen zu bekämpfen, sollte es daher die Aufgabe der Politik sein, die Industrie zu „unseren“ Vorgaben produzieren zu lassen: Möglichst im Einklang mit der Natur, möglichst energieeffizient.
Um den eingangs erwähnten Punkt von den gutmütigen europäischen Tierarten noch einmal aufzugreifen: Wir könnten im Paradies leben, wenn wir wollten. Nichts würde dagegen sprechen, denn wenn wir wirklich wollten, könnten wir – wir sind die Menschen, wir könnten die Natur auch einmal bewusst beeinflussen, nicht im Zuge unserer Ignoranz. Würde die Politik bloß einmal konkrete Zielsetzungen formulieren, die über Kyoto-Ziele hinausgehen, ja, würde sie endlich von der eierlegenden Wollmilchsau in sämtlichen Umweltfragen namens CO2-Reduktion absehen, dann würden sich schon heute unzählige Möglichkeiten für die Trendwende eröffnen.
Stattdessen machen wir uns das Paradies zur Hölle – Neonicotinoide, Glyphosat und dergleichen belasten unsere Bienen schwer, das kann jeder bezeugen, der allein das Ergebnis eines Bienenstiches auf einer Alm und eines Stiches in einer Stadt vergleicht. Wir scheren uns nicht im Geringsten um die Lebensumstände von Ameisen, Regenwürmern oder Pilzen, obwohl diese nach wie vor das unersetzliche Fundament des menschlichen Bestehens sind! Wir sind absolut unbewusst in unserem Umgang mit den eigenen Existenzgaranten! Trotzdem wenden wir Techniken an, die deren Lebensumstände beeinflussen!
Der Weg zurück ins Paradies fängt bereits bei diesem Bewusstsein an, und wir können froh sein, dass es hierzulande noch tief genug verankert ist, um Massen gegen Gentechnik oder Atomkraft in Bewegung zu setzen. Weitere, konkrete Maßnahmen zur Trendwende fielen mir genügend ein, um ein Buch darüber zu schreiben – so wie es viele kleine Einzelvergehen sind, die uns langsam aber sicher an den Rand des ökologischen Kollapses bringen, werden es auch wieder viele wirksame Einzelmaßnahmen sein, die uns zurück zum Optimum hieven werden. Einen letzten Anreiz möchte ich noch hinzufügen, in der Hoffnung, dass er bei (Grünen?) Politikern Anklang finden möge: Die derzeitigen Maßnahmen der Umweltpolitik sind allesamt reaktionär – es geht um Reduktionen, Ermahnungen und Verbote um bereits bestehende Missstände zu beheben. Dabei wäre das Wichtigste, Gesamtstaatlich eine absolute Vorreiterrolle einzunehmen und neue Wege aufzuzeigen und einzuschlagen. Wie wäre es etwa mit einer Kampagne zur Reduktion unserer Erdöl-Abhängigkeit?