Draßburg, Kaindorf, Lackenbach, Neufeld, Olbendorf, Stiegendorf, Strom, Weppersdorf. Das war mein Roadtrip zu den „Pflegekompetenzzentren“ des Arbeiter-Samariterbunds – als Fotograf in dessen Auftrag, um das Leben ebendort zu dokumentieren.
Michael Mazohl http://www.mazohlmazohl.com
„Pflegekompetenzzentrum“, ein Unwort. Weil es so unpersönlich und distanziert klingt wie ein Grüßaugust im Möbelhaus – und dabei gerade in diesen „Kompetenzzentren“ das Gegenteil zuhause ist: Nähe und Herzlichkeit. Das war der unmittelbarste Eindruck, den ich mitgenommen habe. Nichts war aufgesetzt, nichts war inszeniert, nichts für mich vorbereitet, denn dafür war ich zu lange in den Einrichtungen und nicht nur in ausgewählten Herzeigebetrieben (sondern eben in allen).
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Es geht neben Aufmerksamkeit und Zuwendung vor allem um Erhalt oder Wiederherstellung der Selbständigkeit. Wenn allen Prognosen zum Trotz nach einem Schlaganfall wieder aufgestanden wird, freut sich das ganze Heim. Nein, Kompetenzzentrum, denn genau hier kommt es auf die Kompetenz der MitarbeiterInnen an: sie lenken mit Ernährung, Freizeitprogramm, medizinischen und vielen individuellen Maßnahmen den Lauf der Dinge in die richtige Richtung. Individuell? Da bekommt die demenzkranke Frau X eine Nähmaschine zur Verfügung gestellt und wird ermuntert, damit zu arbeiten – schließlich war sie früher Schneiderin. Die Nähmaschine schlägt damit eine Brücke von ihrer Vergangenheit in ihre Gegenwart.
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Für diese Kompetenz, die sie an ihrem psychisch und physisch sehr belastenden Arbeitsplatz einbringen, bekommt das „diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonal“ nach einer dreijährigen Ausbildung laut BAGS-Kollektivvertrag (Verwendungsgruppe 7) im ersten Jahr ca. 2.170 Euro brutto, nach 20 Jahren (!) ca. 2.760 brutto.
Die Diskussion, wieviel uns diese Arbeit wert ist und wie das System letztendlich finanziert wird, sollte – im höchst eigenen Interesse – intensiv geführt werden.