1.000.000 Menschen für echte Demokratie...

Ich schreibe das, weil es wichtig ist. Ich schreibe es als Zeitzeuge, weil nicht alles, was in den Medien in vielen Jahren danach oder auch aktuell darüber berichtet wird, immer so wiedergegeben wird.

Serbien zeigt es gerade Europa, wenn die Menschen mit ihrer korrupten Regierung unzufrieden sind. Es geht auf die Straße, um friedlich zu demonstrieren. Es begann am 01.11.2024 mit dem Einsturz des Bahnhofsdaches in Novi Sad, bei dem 15 Menschen starben und über 50 verletzt wurden.

Mütter, Väter, Verwandte, Freunde der Opfer wollten Aufklärung. Für ein Bauwerk, das kurz zuvor fertiggestellt worden war und sogar ein EU-Sicherheitszertifikat erhalten hatte. Die Tinte auf dem EU-Zertifikat war kaum trocken, da starben kurz darauf 15 Menschen. Die Regierung von Präsident Vucic, das ist inzwischen klar geworden, ist über ihre Filznetze darin verwickelt. Er versuchte zu vertuschen, zu schützen und zu verbergen, auch die Unternehmen, die über seine Verwandten und politischen Lakaien involviert waren.

Studenten nahmen diese Trauer auf, gingen auf die Straße, legten Blumen nieder, zündeten Kerzen in Novi Sad an. Die Regierung Vucic reagierte schroff, versprach Aufklärung, mahnte aber zur Ruhe. Abgesehen von fünf Unternehmen, die untersucht wurden, passierte nichts. In der Bevölkerung begann es zu brodeln.

Den Studenten folgten die Professoren der Universitäten und Gymnasien. Vucic schwadronierte über politische Einflussnahme von außen. Er drohte mit der Entlassung der Professoren und dass die Studenten und Schüler das Jahr ohne Noten verlieren würden. Verhaftungen von Studenten folgten. Daraufhin traten die Juristen in den Streik, die Notare folgten, dann die Bauern, Handwerker und verschiedene Branchen. Vucic drohte, er werde alle Feinde Serbiens ins Gefängnis stecken. Am Ende drohte er mit der Todesstrafe.

Die Demonstrationsmärsche begannen. Studenten marschierten von Belgrad nach Novi Sad (80 km). Bei uns in Wien wollten die Demonstranten nicht einmal von Bezirk zu Bezirk gehen, weil es ihnen zu weit war. In Serbien gingen 50.000 Menschen in verschiedenen Bundesländern auf die Straße. Andere Städte schlossen sich an. In der Stadt Nis versammelten sich am vergangenen Wochenende rund 150.000 Menschen. Die Demonstrationen waren friedlich, oft im stillen Gedenken an die Toten. Eltern, Verwandte und Menschen aus allen Regionen bereiteten Essen für die Schüler vor. Auf verschiedenen Routen warteten sie mit Essen, Kleidung, Decken und Unterkünften auf die Jugendlichen.

Präsident Vucic nur mit Schaum vor dem Mund, drohte in seinen bezahlten Medien, dass er jeden dieser vom Ausland bezahlten Terroristen fangen und einsperren wird. Er werde sie alle stoppen und vernichten. Dabei hat er nicht begriffen, dass die Menschen im Land seine seit 13 Jahren andauernde korrupte Regierung satt haben. Das Volk will nicht mehr und immer mehr Menschen gehen auf die Straße. Die Älteren dankten den Studenten für ihren Mut und ihre Ausdauer. Denn sie haben mit ihrer Demonstration auch den Mut im serbischen Volk entfacht. Sogar eine Oma sagte: Wir haben viel zu lange unter Milosevic und der Nachfolgeregierung Vucic viel ertragen. Wir haben geglaubt, dass es besser wird. Aber unsere Kinder, unsere Jugend hat uns wieder Mut gemacht, deshalb werden wir nicht nachlassen und sie tatkräftig unterstützen. Diese Mafia-Regierung muss weg.

Vucic, inzwischen offensichtlich völlig blind für die reale Situation im Land, organisierte Busladungen von Gegendemonstrationen. Mit Leuten aus Bosnien, Kosovo und Teilen Serbiens, die er bezahlte, um gegen die demonstrierenden Studenten vorzugehen. Einige fuhren mit ihren Fahrzeugen in die Studentenmenge, andere fingen Schlägereien an, verletzten Polizisten und schoben die Schuld auf die Studenten. Glücklicherweise haben die Studenten diese Ereignisse aufgezeichnet und konnten beweisen, wer es war. Daraufhin gab der Präsident der Staatspolizei den Befehl, die Studenten zu schützen. Kurz darauf wurde er vom Regime Vucic abgesetzt.

Die Frage wurde laut: Gegen wen richten sich diese Gegendemonstrationen? Wenn die Studenten für die unschuldigen Toten und für die Demokratie kämpfen, dann müssten die Gegendemonstrationen doch etwas dagegen sein. Also für noch mehr Korruption oder noch mehr Tote durch mafiöse Unternehmen. Wie absurd das war, zeigte sich daran, dass sogar Hausfrauen und Rentner auf die Straße gingen.

Das hat noch mehr Menschen im Land bewegt. Die Zahl der Demonstranten übertraf die damaligen Studentenproteste gegen Milosevic um das Dreifache. Das serbische Innenministerium gab falsche Zahlen an, um die Bevölkerung weiter zu verunsichern oder die ausländischen Medien zurückzuhalten. Auch die Rücktritte des Ministerpräsidenten und anderer Vucic nahestehender Politiker konnten die Massen nicht mehr beruhigen. Ein Marsch auf Belgrad am 15.03.2025 wurde ausgerufen. An dem sich auch die größte Gruppe von Motorradfahrern beteiligte, die mit ihren Motorrädern kilometerlange Kolonnen bildeten. Eine Million Menschen waren in Belgrad auf der Straße. Das Innenministerium log von 45.000. Aber jetzt, nach fünf Monaten, nach all den Strapazen, den Gefahren, den Drohungen und den Aggressionen gegen sie, wollen sie einfach keine dieser Politiker mehr an der Macht sehen.

Sie gehen sogar so weit und fordern jetzt:

Absetzung - des Präsidenten, aller Minister, aller Stadträte, aller Gemeindepolitiker, aller Landespolitiker, aller Präsidenten und Angestellten in den Vucic nahestehenden Medien, sogar der Sportpräsidenten und aller, die mit Vucic politisch oder wirtschaftlich etwas zu tun hatten. Das serbische Volk hat einfach die Schnauze voll von mafiösen Politikern. Die Studenten und die Jugend wollen wieder eine saubere, korruptionsfreie Politik in ihrem Land. Die zum Wohle der Menschen im Land arbeitet. Sie wollen eine Zukunft haben und nicht zusehen müssen, wie die Kinder, die das Kapital des Landes sind, ins Ausland fliehen, um bessere Lebenschancen zu haben.

Jetzt droht Vucic und seinen politischen Handlangern nicht nur die Amtsenthebung, sondern die totale Inhaftierung. Alle Minister und Politiker, die er eingesetzt hat, waren Kellner, Mechaniker, Spediteure, Maler und andere politisch ungebildete Idioten. Die nichts zu sagen hatten und immer darauf warteten, was Vucic ihnen sagt. Auch sie werden im Gefängnis landen.

Selbst im EU-Parlament haben sich einige slowenische und kroatische Abgeordnete vor dem Mut dieser Studenten verneigt und Unterstützung signalisiert. Serbien ist auf dem Weg, seine Identität wieder zu finden. Frei von den mörderischen Politikern der letzten 30 Jahre, die mit ihren Taten das ganze Volk, Mütter, Kinder, Väter und Großeltern sukzessive zerstört haben.

In den westlichen Medien waren diese Demonstrationen, dieser Kampf der Studenten nur eine Randnotiz wert. Hier kämpft das eigene Volk gegen eine korrupte und kriminelle Regierung. Es ist sehr nüchtern zu sehen, was es bedeutet, wenn nicht die EU, die Demos in Georgien, in Ungarn, in Deutschland, in Tschechien, in der Slowakei oder sonst wo in Europa inszeniert und medial aufbläst, gegen ein Land, das - fernab von jeder Einflussnahme Europas - seinen Weg zur Freiheit geht...

Ein Europa, das für Krieg ist, ist kein ernst zu nehmender Partner. Weder für Russland, noch für die USA, noch für den Rest der Welt. Auch nicht in Serbien. Die EU, die selbst über alle Maßen korrupt ist und auch Vucic unterstützt hat - wird zu den kommenden Wahlen in Serbien nicht eingeladen. Die Jugend lässt das nicht mehr zu.

Das serbische Volk zeigt jetzt, was es bedeutet, das ganze korrupte politische System zu zerstören. Es hat gezeigt, was es wert ist, für echte Demokratie und Freiheit auf die Straße zu gehen. Sich nicht zu beuden, trotz alle Drohungen und Gefahren. Und es hat vor allem denen an der Spitze gezeigt, dass das Volk am Ende immer siegt und dass es wichtig ist - gegen Unrecht aufzustehen...

Europa wacht auf - und entledigt euch auch eurer korrupten Politiker in der EU und in Brüssel - die Zeit der Reinigung ist gekommen, nutzt sie...

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Matt Elger

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