Sie stand da auf einer grünen Wiese. Ich kam ihr nah, nahm ihre Hand, fragte sie, ob sie sich ließe – nein hat sie gesagt… Nein, hat sie gesagt… Okay, zugegeben, es war ein sehr kurzer Traum, nicht einmal übertrieben feucht – und dennoch hatte er Bestand und Kraft, dass ich mich am nächsten Morgen – an ihn erinnerte. Ja, sogar heute noch…
Luise, ich hatte sie schon lange nicht mehr gesehen. Sie war 14, ich gerade in der angehenden Pubertät, die sich durch meine Stimme bemerkbar machte (Vorerst nur durch die Stimme, glaubte ich…). Sie liebreizend und schön und ich – voller Pickel im Gesicht, als hätte ich Masern – oder eine unfreiwillige Bekanntschaft mit einem Bienenschwarm gemacht.
Sie war das erste Mädchen in meinem Leben, bei welches ich allen Mut zusammennahm, und sie fragte – nein hat sie gesagt. Ich verspürte damals einen dumpfen Schmerz in der Brust, so als wüsste ich nicht genau was geschah, wie ein Taubheitsgefühl und gleichzeitig nahm ich auch eine Erleichterung in mir wahr. So, als würde jegliche Anspannung von mir weichen und Platz machen für einen klareren Blick.
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Und so war es auch, Luise gab mir einen Kus auf die Wange und flüsterte, sie hätte Angst. Und ich, ich glaube ich hatte noch größere Angst als sie. Wir umarmten uns, küssten uns, streichelten uns und überschritten dabei nie eine Grenze, die uns dieses Taubheitsgefühl nähergebracht hätte. Nach der Schule verloren wir uns aus den Augen. Einmal hörte ich von Freunden, dass sie mit den Eltern aus Wien weggezogen sei.
Meine Begegnungen und Beziehungen danach mit Frauen, war eine Reise voller Leidenschaft, inniger Berührungen, Liebe und Momente die einzigartig waren. So einzigartig wie alle diese wundervollen Wesen, die ich begegnen, erleben, lieben und kosten - durfte. Mit 25 hörte ich zu zählen auf, da ich verstand, es kam nicht mehr auf die Zahlen an – die Zahl der Frauen war unwichtig geworden. Etwas in mir sagte, da war etwas anderes - etwas viel Wichtigeres, welches es zu ergründen gab…
Keine einzige Frau nach Luise hat nein gesagt. War es mein Drängen, waren es meine Berührungen und das leidenschaftliche Feuer, welches sie in Flammen versetzte oder war es nur ihre eigene Leidenschaft, die sie vollkommen an mir und mit mir – weil sie diese Freiheit der Berührung spürten - auskosten konnten?
Und dennoch, bei allen ihren wundervollen Körpern, ohne ihre Leidenschaft, ohne ihre schönsten Gaben, die sie uns Männern, wenn sie sich uns öffnen – zu verschenken haben, zu schmälern, blieb eine Empfindung in all den Jahren meines Lebens – unberührt – es war das Nein, meiner liebsten Luise…
Und so träume ich heute noch, im hohen Alter, von Zeit zu Zeit - von Luise; - wohlwissend, dass uns nur der Traum geblieben ist – in dieser langen Zeit des Seins…