Da es mich seit langem nicht in den Fingern gejuckt hat, habe ich mir eine selbstauferlegte F+F Abstinenz auferlegt. Teilweise auch meiner eigenen Gesundheit wegen. Ich bin ein echter Datensammler im positiven Sinne, blicke über den Tellerrand gerne hinaus. Die Informationen und Lösungsansätze, welche es ausserhalb der dogmatischen Welt der Republik Österreich und seiner "Einheimischen" gibt, die regen konstruktiven Diskussionen in der virtuellen Welt spiegeln sich leider in keinster Weise in der echten wieder. Sehr oft unmöglich auch zu adaptieren, weil einfach das Wissen, welches in einer tsunamiartigen Flut der Informationen, untergeht und nicht genügend Beachtung findet. Die Fassade der alten Welt und deren Ansichten/Modelle brökelt. Obwohl man in deren Mustern verharrt, sie bestens kennt, möchte man sich am liebsten nicht mit ihr beschäftigen. Nun las ich seit langer Zeit mal einige Blogs auf der Startseite - was mir positiv auffiel ist die Erkenntnis, das die jetzigen Pfade die wir gehen, ungenügend und zerstörerisch sind. Während man in Deutschland schon sehr konstruktiv und meilenweit besser über die Lage redet, befinden wir uns immer noch im Wolkenschloss...
"Wer politische Zukunft absichern will, muss die Krise und ihre Wurzeln bekämpfen, statt sich weiter am Symptom der zunehmenden blauen Krisengewinne abzuarbeiten."
Ein Abschlußzitat, welches mir sehr gut gefiel aushttps://www.fischundfleisch.com/blogs/politik/die-krise-bekaempfen-nicht-die-symptome.html
Man muss nicht lange suchen, um sich der Lage bewusst zu machen, in der wir sind. Einen Eindruck davon kann man in diesem sehr gutem Gespräch erhaschen. Die Wiener Stadtgespräche sind immer eine Inspiration, zu welchem die Arbeiterkammer regelmäßig ausserordentliche Gäste ladet. Ich gestehe - ich bin ein kleiner Bewunderer dieser Ökonomin, weil sie komplizierte Sachverhalte einfach erklären kann und für jedermann verständlich. Ich bin auf diese herausragende Persönlichkeit durch den alternativen Gipfel, welcher viel Beachtung erfuhr im Zuge der TTIP-Debatten, gestossen. Aber wie Voves in einem auch viel beachtetem Gespräch meinte - das System fährt an die Wand - und erstaunlich Einsichtig (leider zu spät für ihn) für einen Politiker. Die Politiker sind nicht die Weisen, für die sie manche Leute halten - sie machen nur Politik ergo verkaufen dem Volk nur die nötige Maßnahmen. Nicht mehr und nicht weniger.
Das Problem mit ihnen sind ihre Beraterstäbe, welche ich meine nicht sehr unabhängig sind. Niemand verlangt von ihnen das allumfassende Wissen. Sie müssten sich aber nicht mit solche alternativlosen/ideenlosen/dogmatischen und interessengesteuerten Gestalten umgeben und beraten lassen. Längst hat das Volk erkannt, daß der bisherige Weg nicht wirklich zufriedenstellend ist. Gute Alternativen gäbe es zu genüge - massenweise - nur anscheinend ist man nicht wirklich souverän. Warum ich das so begründe? Die Definition der Souveränität ist nämlich eine andere, als das sie immer argumentiert wird. Souverän ist der, welcher den Ausnahmezustand ausrufen kann - und in einem solchen befinden wir uns schon lange. Das es der Politik an Weitsichtigkeit und Ideen mangelt, ist nicht neu und aus dem Wahlsystem heraus schon in die Wiege gelegt. Unpopuläre, aber in Folge wichtige Entscheidungen für eine positive Entwicklung, wagt man zwecks Stimmverlust nicht mal zu denken. Längst ist man zu dieser Gewissheit gekommen und die Veränderung findet von unten statt. Damit meine ich nicht die FPÖ-Wähler, welche aus Protest und Unzufriedenheit sich mit der blauen Stimme wehren und auf positive Veränderung dadurch hoffen, sondern die vielen klugen Leute der Mitte - welche einfach nicht Politik machen wollen und lieber an Lösungen und Systemen praxisorientiert arbeiten, aber leider keine Lobby und Partei haben.
Man könnte noch viel schreiben darüber, wie die gesamte Politik wirtschaftlich versagt und nur nach neuen Wegen sucht beim Bürger, ihn auszuquetschen und mit einer Steuerreform auch das letzte Hemd abspenstig zu machen. Gleichzeitig bekommt mir auch das Gefühl des Generalverdachts nicht sehr - der Staat sollte eigentlich sich selber bei der eigenen Nase fassen. Zusammenfassend möchte ich nur noch anbringen - alle politischen Ausrichtungen (links - rechts usw..) schwimmen eigentlich im selben Fahrwasser und haben keine echten realistischen Lösungsansätze, während die echten Alternativen keine Politik betreiben möchten (sondern echte Krisenarbeit verrichten) - eine Krux. Politisch werden sie nicht geschätzt und ständig herabgewürdigt oder abgedreht. Es gibt seltene tiefgründige, offene, ehrliche, sachbezogene, emotionslose Diskussionen, die sich an den wahren Problemen orientieren. Ein Jammer, denn unser letztes Pulver wird verschossen und die Zeit, in der man noch gemütlich handeln könnte, wird sinnlos vertrödelt. Man ist ja nicht mal gedanklich soweit gereift, dass man die erdrückende wirtschaftliche Dominanz der Deutschen anerkennt und thematisiert mit den neuen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen in der EU. Die Problematik der Löhne im Zusammenhang mit unserem Export - der deutsche Weg ist nicht unser Weg und er funktioniert auch auf Dauer nicht. Die damalige gemütliche Wirtschaftsankopplung und Nähe mit Bindung an die DM ist Geschichte, nur das hat man leider noch immer nicht begriffen - aus was für einem Grund auch immer. Österreich hat es nicht geschafft sich in eine gute Position zu manövrieren und für sich eine Nische und Kurs zu finden. Alternativlos heisst es nur aus allen Reihen, anstatt den Menschen Hoffnung zu geben.