Die Zeiten sind hart und viele Erwerbslos, da kochen schon mal die Gemüter hoch. Sichere Jobs versprechen die Überwachungs- und Sicherheitsorgane, da sich immer mehr Arbeit anhäuft. Obwohl ich, und ein jeder andere normal aufgewachsene Mensch, einen verrückten Faible für Gerechtigkeit und Fairness habe, verlockt mich das Angebot einer "Komm zu uns"-Polizeianzeige nicht wirklich. Polizist, oder wie es früher mal in den guten alten Zeiten Schutzmann hieß, zu werden in diesen Zeiten benötigt meines Erachtens nach eine suizidale Ader. Ein guter Job an sich aber nicht gut bezahlt. Ständig an der Front und eine Abklatscherei von unten und von oben. Da können einem schon die Gäule durchbrennen. Wie ich mal so schön formulierte, die Motoren laufen heisser global gesehn. Die Regierungen stecken in einer Sinnkrise und verstehen ehrlich gesagt nicht, was das Ganze soll...
Jeder kann und darf Fehler machen, aber der Charakter der Tat bildet sich nachher, wie man damit umging. Zu den neuen Kavaliersdelikten darf man leider immer mehr Zwischenfälle zählen, wie jener einer vielleicht stark angetrunkenen Unternehmerin und ihrer Bekanntschaft mit Schutzmännerinnen (*gg*) auf einer Tankstelle am Schwedenplatz. Natürlich wären keine Reibungspunkte entstanden, wenn sie nur (nach Vassilaku) die Pappm gehalten hätte. Auch eine experementielle Sicht der Dinge wäre interessant gewesen, wäre eine grüne Politikerin in der gleichen Situation gefangen gewesen, wie sie ihr Management der Zunge benutzt hätte und ob sie da auch so diszipliniert wäre. Es ist aber auch leider so, dass die Bürger manchmal einfach nur nerven aus der Sicht der Polizei und man sich nicht die überflüssige Arbeit antun möchte.
Zu meiner Zeit war es noch Gang und Gäbe, bei Blödsinn einfach einen Klapser am Hinterkopf und eine Standpauke zu bekommen für vielerlei Art von Delikten. Damals gab es noch mehrheitlich die angenehm gemütlichen Polizisten. Seit dem Kampf gegen das unsichtbare Wesen des Terrors weht einem scharf der Wind der Paragraphen entgegen, und der abslolute Gehorsam des Bürgers zu Gehorsam wird einem abverlangt. Nicht erst seit heute präsentiert sich der Trend zum globalen niederknüppeln und Gewalt.
Dies hat auch verschiedenste Ursachen - es wurden bei unseren Polizisten, mit der Einführung des neuen Tetra-Funkes, ein ansteigen der Gewalt sogar im privaten Bereich (es wurden die Ehepartner geschlagen z.B.) erkannt. Ich habe keine Kenntnis, ob dem schon entgegengewirkt wurde... aber diese neuen Frequenzen veränderten eindeutig das Wesen derer. Gepaart mit Stress kann ich mir vorstellen, das einem oder dem anderen da die Sicherungen rausfliegen.
In Amerika und anderen krisengeschüttelten Ländern ist dieser Trend zur Aroganz und dessen Rechten des Bürgers schon lange erkennbar. Auf europäischen Boden war und ist dies nie ein Problem gewesen, solange man andere gute Gründe lieferte. Leider werden aber auch hier die Gründe der Mächtigen aber immer haltloser und der Zorn des Bürgers steigt und steigt, weil sie keine zeitgemäßen Antworten mehr bekommen. Viele Menschen haben sich in den Jahren des Friedens weiterentwickelt, hatten Zeit über Sinn und Unsinn nachzudenken und darüber sich ein Bild zu machen. Nicht aber unsere Regierungen, welche weiter auf ihren Status stur beharren und nicht wirklich an neuen Wegen oder Veränderung interessiert sind. Mein Rat - sich entspannen und wieder eine Zeit der Lässigkeit gewähren lassen, denn ein zu enges Korsett tat dem Menschen nie gut.
