Zum aufwärmen, sollte man sich diese Doku mal aufmerksam zu Gemüte führen.
Man merkt schnell, wie eine ehemalige Sicht der Dinge und das Verständnis auf jüngere Zeitgeschehen sehr relativiert werden, zu dem was man meinte zu glauben. Aus meinem Unterbewusstsein prescht der Satz vor - bei Staaten geht es immer nur um staatliche Dinge, nie wirklich um Menschen...
Diese Lektionen müssen erst schmerzhaft erlernt werden, damit man ein Gespür und "Verständnis" dafür bekommt, um die Dinge erst so richtig erfassen zu können. Der tiefe Staat ist leider keine schlechte Fiktion oder Verschwörungstheorie, es ist manchmal eine echte Verschwörung dahinter. Wollen wir uns als Demokratie präsentieren, sollte man einen Dialog erschaffen dürfen und sachlich die Dinge aus allen Lagen auch beleuchten dürfen - nach Sokrates beruht ja die Demokratie hauptsächlich auf lebendigem Austausch und Debatten. Da die europ. Medienvielfalt in den 90er Jahren, vor allem die sogenannten "Linken" Journalisten, plötzlich auf wundersame Weise aus der MEdienlandschaft verschwanden, gestaltet sich der lebhafte Geist etwas schwieriger heute. Man hat das Gefühl, dies wieder erlernen zu müssen da es wieder die Kinderschuhe anhat. Das "Duckmäusertum" und unwichtige Themen in öffentlichen Debatten ist erschreckend hoch, um eine klare Sicht auf die Probleme unserer Zeit zu bekommen. Man muss sich das mal vorstellen, der 2.WK ist schon lange gegessen, und doch läßt man sich immer wieder vereinnahmen durch dessen damaligen Verhältnisse und Strukturen. Bei den Strukturen ist leider nicht viel zu machen, da man sie bis heute auf dem Stand von damals beließ. Insofern wäre dieser Teil nicht möglich - doch Europa Quo vadis? Hat man eine neue Identität gewonnen oder ist es nur ein Abklatsch des uns gegebenen Rahmens, in dem man sich entwickeln durfte? Eine neue europäische Identität gibt es nicht - hat sich nicht entwickelt - auch nicht nach vielen Bestrebungen der EU. Es gibt einen EU Turm zu Babel sozusagen, mit der sich aber viele Bürger nicht wirklich identifizieren können oder wollen, weil es zu abstrakt ist. Viele Sachen aus alten Tagen der Geschichtsstunden erscheinen uns in neuem Lichte der Aufklärung so banal und naiv, das man sich über seinen Glauben von damals nur wundert. Es sollten ehrlich und aufrichtig die lange nagenden Dinge angesprochen werden, ein neuer runder Tisch endlich eröffnet werden, um die Bürden der Vergangenheit abstreifen zu können, um nach einem Weg nach vorne blickend zu ertasten. Die Menschen haben sich weiterentwickelt, sind reifer und belesener. Und es sind neue, aufregende Zeiten da, die wir zu meistern haben. Aber nicht auf die alte Weise...
Das ausführliche Interview mit tieferen Einblicken gibt es hier bei interesse!