Acht Gedanken über 2014 (und vor allem über Nummer sieben werdet Ihr staunen!)

1.: Warum ist sie in fast jedem österreichischen Jahresrückblick – völlig zurecht – die Prominenteste? Weil Conchita Wurst charmant demonstriert, dass das Gute siegen kann (und diesen schönen Glauben wollen wir anderen hegen und pflegen). Aber irgendwie ist es doch ver-rückt, wenn Männer die besseren Frauen sind. Denn wer sonst ist so grazil, so intelligent, so interessant wie Conchita? Da müsste noch anderes nach-rücken. Wo also bleiben die Frauen die die besseren Männer sind? Und wann werden Frauen stolz darauf sein, wenn sie die besseren Männer sind? Das dauert wohl noch länger als bis Ende 2015.

2.: George Cloony hat geheiratet, und mir ist das egal.

3.: Alles immer schneller, schnell in, schnell out. Alle reden über Ebola. Alle vergessen Ebola. Alle brauchen Looms. Keiner will mehr Looms. Alle diskutieren über Kindererziehung – fünf Tage lang. Alle finden Griss super. Wen nochmal? Alle leeren sich Eiskübel über den Kopf. Alle spielen Quizduell, Candy Crush. Zwei Wochen später ist diese kollektive exzessive Phase vorbei. Wie passt das in eine Zeit, in der man viel von „Nachhaltigkeit" redet, wenn die Moden so schnell wechseln? Wann wird es in sein, Dinge zu machen, die out sind?

4. Prinzessin Kate bekommt ein neues Kind, und mir ist das egal.

5.: In jeder großen politischen Debatte – Steuerreform, Bildung, Hypo, Pensionen, ÖIAG – hatte man das Gefühl, dass nur die ärgsten Löcher gestopft werden, aber nichts am System geändert wird. Das stellt alle unzufrieden. Warum schafft es Österreich nicht, mehr Freiheit, Weitblick, neues Denken zuzulassen, mehr Mut zum Unbequemen, Aufbruchstimmung?

6.: Marlies Schild ist zurückgetreten, und mir ist das egal. Was ich nicht verstehe: Warum wird so eine Pressekonferenz live im Fernsehen übertragen (und das nicht nur auf ORFIII)?

7.: Noch nie vorher waren Listen so blöd wie heuer, noch nie vorher wurde massenhaft mit so „billigen" und „heftigen" Tricks ein Interesse geweckt, dass dann mit irgendwelchem Nonsense gestillt wurde. Hauptsache, es generiert Klicks. Wohin das führen wird? Hoffentlich zu einer schnellen Abnutzung bereits 2015.

8.: Konsens gibt es wahrscheinlich nur darüber: Das Wetter passt eigentlich nie.

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fischundfleisch

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