Im Dezember und auch in dieser Woche haben Beschäftigte im Versandzentrum Leipzig des Online-Händlers Amazon ihre Arbeit niedergelegt. Mit Unterstützung der Gewerkschaft sollen die Mitarbeiter zu mehr Rechten und vor allem einem besseren Gehalt kommen.
Die Streiks passieren zum Teil spontan, weil Amazon von seinen Beschäftigten auch immer mehr Flexibilität fordere, so die Argumentation der Gewerkschaft verdi. Mit den Arbeitsniederlegungen wolle man Amazon in Deutschland dazu bewegen, einen Tarifvertrag abzuschließen, der sich nach den Konditionen des Versand- und Einzelhandels richtet. Aber Amazon sieht sich als Logistikunternehmen und will nicht mehr bezahlen.
Das Problem ist: Bei diesem Kampf gibt es fast nur Verlierer. Setzt sich die Gewerkschaft durch, wird das eine Verlagerung der Jobs nach Polen und einen verstärkten Einsatz von Robotern und Maschinen nach sich ziehen. Menschen werden ja nur deshalb von Amazon in Deutschland beschäftigt, weil sie derzeit noch kostengünstiger aus den riesigen Lagerhallen die gewünschten Artikel in Packerl geben können. Wenn ihre Arbeit mehr kostet, wird diese Umstellung schneller von statten gehen. Industrie 4.0 lässt grüßen.
Setzt sich die Gewerkschaft nicht durch, gibt es tausende schlechte bezahlte Amazonas-Mitarbeiter.
Bei welchem Ausgang gewinnt man also mehr?