Wer heute 50, 60 Jahre ist und in Österreich lebt, hatte in vielen Fällen ein besseres Leben als seine Eltern. Wer heute 20, 30 Jahre alt ist, wird sich schwer tun, seine Eltern zu übertrumpfen. Denn die Lage am Arbeitsmarkt ist alles andere als rosig, der Schuldenberg des Staates enorm und die Wirtschaft kommt nicht so recht vom Fleck. „Nach 1980 geboren zu sein, ist der Horror", formuliert es Sozialexperte Bernd Marin im FORMAT (Ausgabe vom 26. September). „Junge Menschen, die das Pech haben, jetzt heranzuwachsen, werden weniger verdienen – und das in Staaten, die eher Ältere finanzieren", sagt der Wohlfahrtsstaat-Forscher Pieter Vanhuysse (siehe ebenfalls FORMAT 39/2014).
Noch ist der Konflikt zwischen Jung und Alt in Europa nicht offen ausgebrochen, aber ein Spalt ist durchaus erkennbar. Und dass sich die Politik und Ökonomen zwar mehr mit dem Thema Gerechtigkeit auseinandersetzen, aber Lösungen noch nicht gefunden wurden...
Viele Junge gönnen den Älteren ihr gutes Leben, denn sie wissen, dass die Generationen vorher ganz andere Probleme hatten und vieles, was an Freiheiten und Annehmlichkeiten heute normal ist, damals undenkbar war. Es stimmt, dass die Transfers im Sozialsystem an die Älteren deutlich höher sind als an Jüngere. Doch das wird oft „in der Familie" ausgeglichen, wenn etwa Oma und Opas unbezahlte Babysitter- oder Handwerkerdienste leisten oder ihre Nachkommen finanziell unterstützen.
Nur spielt hier die soziale Klasse eine Rolle: Arme Großeltern haben weniger zu verschenken, daher vererbt sich die Armut und die jüngere Generation ist noch stärker betroffen. In Ordnung ist das nicht.
Eine Erbschaftssteuer könnte hier für mehr Fairness sorgen und den Spalt ein wenig überbrücken.
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