Die Wienwahlen sind derzeit omnipräsent. Vielmehr als um die konkreten Möglichkeiten der Wiener Stadtregierung geht es derzeit um das große Ganze. Nicht zuletzt deshalb ist es wichtig, in die Wahlkabine zu gehen.
Ich erachte es als großes Recht, meine Stimme abgeben zu dürfen. Vielerorts auf der Welt sterben die Menschen in diesem Moment dafür, dass sie das tun dürfen. Für uns in Österreich ist das Recht, die Stimme abzugeben, keine gesetzliche Pflicht mehr und für viele wohl eher eine lästige Pflicht geworden. Denn dank der Medien bekommen wir ja auch alle Urnengänge mit. Allein in diesem Kalenderjahr gab es bislang sieben Wahlgänge, mit dem wohl wichtigsten diesen Sonntag.
Ich werde keine Wahlempfehlung abgeben und möchte mich auch aus der Bewertung der Parteien heraushalten. Ich will euch aber dazu aufrufen, irgendjemanden zu wählen. Wienweit treten freilich die bekannten Parteien SPÖ, FPÖ, ÖVP, Grüne, NEOS und die Newcomer von Wien Anders (Wahlallianz aus KPÖ, Piratenpartei, Echt Grün, Junge Linke und Plattform der Unabhängigen), Gemeinsam für Wien (gegründet von MigrantInnen) und WWW (Wir wollen Wahlfreiheit) an, dazu kommen unzählige andere, kleinere Plattformen, die zum Teil nur in einigen Bezirken antreten.
Es kann mir niemand erzählen, dass da nicht irgendwo ein Inhalt dabei ist, der einen nicht anspricht! Klar, es scheint schon für die NEOS schwer genug zu sein, in den Gemeinderat einzuziehen und so mancher sieht eine Stimme für Einprozentparteien als verloren an. Das mag stimmen. Vielleicht fühlt man sich auch bei gar keiner Partei gut aufgehoben; soll's geben. Aber dann bitte wenigstens weiß wählen, damit die Stimme innerhalb der Wahlbeteiligung erfasst wird!
Ich möchte noch einmal ins Gewissen reden: Nehmt euch am Sonntag die Zeit, eure Stimme abzugeben. Es zählt wirklich jede Stimme. Mir fällt da das Ergebnis bei den Bezirksvertretungswahlen 2010 im vierten Bezirk ein. Da hatte die SPÖ 28,22 Prozent, die Grünen kamen auf 28,19 Prozent und die ÖVP auf 28,13 Prozent. Deine Stimme zählt.