Die Vorbereitung ist vorbei, die Wettkämpfe kommen. Während man sich auf die Saison noch meistens daheim vorbereitet oder mal eine Woche auf Trainingslager ist, geht es dann um die halbe Welt. Eine Herausforderung für den Körper – aber auch den Kopf.
Es gibt für SchwimmerInnen drei wichtige Wettkämpfe in einer Olympia-Saison. Die Langbahn-WM, die Kurzbahn-EM und ein Qualifikationswettkampf sowie die olympischen Spiele. Generell gibt es zwischen zwei und vier große Wettkämpfe im Jahr. Wie schon erwähnt, geht die Saison im Schwimmen (und in vielen anderen Sportarten, wie Fußball oder Leichtathletik) beinahe übers ganze Jahr. Es wechseln sich auch immer Vorbereitung und Wettkampfphase ab. Aber klar ist, dass ein Wettkampf auch das beste Training ist. Wir SchwimmerInnen müssen dann mitunter in zwei Tagen fünf Wettbewerbe schwimmen, zum Teil bei Vorbereitungswettkämpfen direkt aus dem Training, ohne Vorbereitung. Das härtet ab.
Diese Übungsturniere zeigen dem Trainer dann, wo man genau steht, an welchen Rädchen in der nächsten Phase zu drehen ist. Aber die meisten interessiert sicher etwas mehr, wie sich die Wettkampfphase für uns SportlerInnen anfühlt – nachdem die (kurze) Vorbereitung ja mehr so ein nine-to-five-Job ist. Was passiert, wenn im Juli der entscheidende Wettkampf kommt, für den man im Endeffekt seit Anfang September trainiert hat. Es schaffen ja auch nicht immer alle, die Hochform genau in der Woche zu haben, wenn es unbedingt sein muss. Das alles ist auch eine Herausforderungen für das Privatleben
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Ich sage es einmal so: Meistens, oder am besten, funktioniert beispielsweise das Privatleben, wenn beide Sportler sind. Oder der andere Sportler war. Denn dann weiß mein Gegenüber am besten, wie viel Zeit für den Sport drauf geht, was man alles investieren muss, wie man sich motivierten kann. Das gilt zwar für alle Arten von Beziehungen, aber im Sport braucht es vielleicht noch mehr Verständnis füreinander. Gerade in der Zeit vor den Wettkämpfen ticken Sportler schon sehr unterschiedlich. Manche wollen sich gar nicht ablenken lassen. Andere nehmen sich schon bewusst Zeit. Da braucht es viel Verständnis, auch bei den Kumpels und der Familie. Weil SportlerInnen ja einen Traum haben, den sie meistens schon seit der Jugend realisieren wollen und wofür es nicht unendlich viel Zeit gibt.
Wobei das heutzutage durch das Internet ohnehin sicherlich viel leichter ist als noch vor ein paar Jahren. Man muss eben dennoch wissen, was an erster Stelle steht – und das ist eben bei Sportlern fast zu hundert Prozent der Sport. Das ist in den Vorbereitungsphasen daheim wahrscheinlich leichter zu verstehen, als wenn man um die halbe Welt jettet. Je näher dann der Wettkampf kommt, desto mehr kribbelt es dann in einem. Um dann einen super Wettkampf abzuliefern, braucht es vor allem Selbstvertrauen. In die eigene Stärke, in das vorangegangene Training.
Man muss das so verstehen: Ich habe mir schon mit 10 Jahren eingebildet, dass ich zu Olympia will. Wenn man dieses Ziel verfolgt, muss man dem übergeordneten Ziel sehr viel unterordnen. Da bleibt viel auf der Strecke – aber es zahlt sich wirklich alles aus, ich würde all diese Dinge noch einmal genau so machen.