Für mich ist Anna Fenninger der Star der zu Ende gegangenen Ski-Weltmeisterschaft. Sie war dort und ist mit einer unglaublichen Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit hinunter gefahren. Sie war sich ihrer Sache sicher und hat sich von außen überhaupt nicht fertig machen lassen. Immerhin fuhr sie als amtierende Super-G-Olympiasiegern und Gesamtweltcupsiegerin nach Vail! Da ist es gar nicht so leicht, eben gerade weil die Öffentlichkeit sich so viel von ihr erwartet hat. Und in der österreichischen Nationalsportart gilt schon der zweite Platz eigentlich als eine Enttäuschung.
Ich weiß nicht genau, wie sie das macht – wir sehen uns ab und zu mal und man kennt sich in der Sportszene, aber mehr auch nicht. Aus meiner Erfahrung ergibt sich, dass man irgendwann einfach weiß, was man will. Wie hart man dafür trainiert. Wenn man an diesem Punkt angelangt ist, schafft man es, sich wirklich nur auf sich selbst zu konzentrieren. Dann wird alles andere ausgeblendet. Das ist in meinen Augen der Schlüssel: Dafür habe ich trainiert und das will ich erreichen! Ganz egal, was der Rest der Welt meint.
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Das schafft man aber auch nicht gleich. Vor allem, wenn man jung ist, muss man sich ein bisschen die Zeit nehmen, das zu lernen. Da geht es vor allem um Kritikfähigkeit. Aber ProfisportlerInnen sind meiner Erfahrung nach sowieso ihre größten eigenen KritikerInnen. Wir erwarten von uns selbst unglaublich viel und dann ist es mit der Zeit ohnehin wurscht, was die anderen von einem erwarten. Oft hört man, dass eben der- oder diejenige so talentiert ist und deswegen so viel besser ist als die Anderen. Aber ich bin der Meinung, dass Talent nur zehn Prozent ausmacht. Der Rest ist echt harte Arbeit.
Wenn man sich das bewusst macht, würde auch niemand denken, dass die Sportler irgendwelche Wunderkinder sind. Man hat sich dann einfach irgendwann eingebildet, dieses und jenes zu erreichen. Dann folgt die Arbeit dafür. Die besten fünf bis zehn SportlerInnen in einer Sportart haben die Gabe, wirklich alles bis zum letzten Promille Power zu geben. Das unterscheidet sie von den anderen TeilnehmerInnen. Anna Fenninger hat das nahezu perfekt gemacht und darum ist sie mein Star der Weltmeisterschaft.