Wollen Funktionäre wirklich das Beste für die SportlerInnen?

Der FIFA-Skandal rund um die WM-Vergabe 2006 zieht immer weitere Kreise. Der Fußballweltverband schafft es zudem, Weltmeisterschaften mitten in der Wüste stattfinden zu lassen.

Bei den olympischen Spielen in Peking war es beispielsweise so, dass die Finali der Schwimmbewerbe zu einer Unzeit für Spitzensport am Vormittag stattgefunden haben. Der Grund war, dass der wichtige US-amerikanische Markt bespielt werden musste. Ähnliches passiert auch bei der Fußball-WM in Katar 2022, wenn sie denn überhaupt dort stattfinden kann. Aber warum macht man das mit dem Schwimmen? Nun, ein Michael Phelps will sich vermarkten lassen. Es hat auch geklappt, er hat acht Goldene geholt, für's Schwimmen ist der amerikanische Markt so wichtig, wie der europäische für Fußball oder der chinesische für Tischtennis. Dabei handelt es sich gewissermaßen um einen Teufelskreis, das ist mir bewusst. Denn wir SportlerInnen brauchen natürlich Medienöffentlichkeit, um unser Hobby zum Beruf zu machen. Sonst bekommt' ja keiner mit.

Dessen muss man sich immer bewusst sein. Allerdings wollen die Medien, die sich die Rechte kaufen und sie den Verbänden um teures Geld abkaufen um Werbeblöcke zu verkaufen, immer Höchstleistungen. Immer höher, schneller, weiter. Aber wie soll ich Höchstleistungen erbringen, wenn ich um drei Uhr in der Früh aufstehen muss? Vor allem darf man nicht vergessen, dass es nicht nur Michael Phelps gibt. Sagen wir, dass es nur 32 Starter geben darf. Die arbeiten alle verdammt hart, um bei den olympischen Spielen dabei zu sein. Und wenn da nur 32 mit dabei sind, dann gibt es Hunderte oder gar Tausende, die es eben nicht sind. Ist es da dann nicht ein Erfolg, wenn man 32. wird oder gar 28., obwohl man eigentlich Letzter werden müsste?

Ich finde, dass da eben zuweilen das Augenmaß fehlt. Ich habe größten Respekt vor allen Sportlern. Denn alle arbeiten hart für ihren Erfolg. Doch leider hat nicht jede Sportart den Stellenwert in der Gesellschaft, den sie verdient. Wenn sich zum Beispiel jemand im Schwimmen, in der Leichtathletik oder sonst wo „nur" qualifiziert und dann 15. wird, raunzt man. Vielleicht häng beides zusammen – dass eben gerne viel auf das Geld geschaut wird, man sich auf die SiegerInnen konzentriert und dann eventuell der eine oder andere Funktionär auf den Rest vergisst.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:16

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