.......ich verlasse meine Wohnung, in der Hoffnung wieder etwas Farbe vor die Augen zu bekommen.

Mir fällt auf, dass es ruhiger ist als sonst, und frage mich, woran das wohl liegt. Ich setzte den ersten Schritt raus und ein unangenehmer Windstoß begrüßt mich, ehe ich den zweiten Fuß nachsetze. Die Tatsache, dass die Straßen schon wieder mit Schnee bedeckt sind, lässt mich fast vergessen, weswegen ich eigentlich raus wollte. Ich bin verwirrt. Gestern noch war es angenehm warm, Kinder spielten im Park, die Straßen haben gewimmelt von Leuten. Ich begegnete so vielen Menschen, habe sie alle gegrüßt, vor allem die älteren Herrschaften. Es war so nett umgeben zu sein von Menschen, doch heute, heute ist es leer, als ob der Schnee alle Menschen, die ich noch einige Tage zuvor sah, unter sich begraben hätte

Ich überprüfe kurz den Briefkasten, er ist genau so leer wie die Straße. Ich richte meine Mütze gerade und mache mich auf den Weg, dorthin wo mich meine Füße hintragen........

Ich bin nun schon über einer Stunde unterwegs, ich gehe den kurzen Waldweg, der zum Wasserfall führt. Es ist alles weiß, Bäume, Bänke, Schilder, die Brücke, alles ist so sehr vom Schnee bedeckt, dass sie eigentlich in der Landschaft verschwinden. Es scheint so, als ob sich all diese Objekte unter der Schneedecke ausruhen würden. Ich wollte aber keine Ruhe sehen, ich wollte unter Menschen, ich wollte wieder dieses lebhafte Durcheinander sehen, ich wollte wieder ein Gesicht sehen. Auch wenn ich mein eigenes Gesicht nicht erkenne, wieso soll ich keine anderen Menschen erkennen? Ich bin nun seit über einer Stunde draußen und bin noch keinem einzigen Menschen über den Weg gelaufen. Ich zünde mir eine  Zigarette an und richte meinen Blick in die Ferne.

Mir fällt auf, dass der Ausblick gar kein schlechter ist, obwohl ihm etwas namens Schnee die Farbe entzogen hatte. Doch es scheint eigentlich nicht unbunt. Klar, der Schnee der sich über die ganze Stadt gelegt hat ist weiß, doch alles was er verschonte, stach umso mehr ins Auge. Mir wäre niemals im Leben aufgefallen, dass der hölzerne Mistkübel, der unter einem kleinen Dach steht(Kleines Holzlager) zwar hauptsächlich aus braunem Holz ist, aber dass ein Balken ein roter ist. Sogar die alte Kirche löste sich von all den anderen Gebäuden los und präsentierte sich, wie noch nie zu vor. Hört sich vielleicht blöd an, aber sie schien richtig selbstbewusst zu sein. Die Natur wirkte zwar etwas leblos, doch es lag eine Idylle im Raum. Es hatte sich etwas über die Sphäre gelegt, etwas Unerklärliches, in einer Hinsicht etwas sehr beruhigendes, andererseits legte sich eine gewisse Lethargie über mich und ich wurde wieder aus meinen Gedanken entrissen.

ENDLICH!!!!!!!

Ein älteres Pärchen, sie gehen wohl mit ihrem Enkel spazieren. Ich hau die Zigarette, die schon längst ausgegangen ist, weg und gehe ihnen entgegen. Ich möchte so gern ihre Gesichter sehen.

Fortsetzung folgt......

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Herbert Erregger

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irmi

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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